Tobii und NTT Docomo kündigen Tablet mit Blicksteuerung an

ForschungInnovationMobileTablet
Der – offenbar in ungewöhnlichem Format kommende – Tablet-Prototyp ibeam von NTT Docomo mit Blicksteuerung von Tobii Technology (Screenshot: ITespresso).

NTT Docomo wird auf der Messe CEATEC vom 2. bis 6. Oktober in Tokio ein von Fujitsu produziertes, mit Tobii-Technologie für die Blicksteuerung ausgestattetes Tablet erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Das haben Tobii und der japanische Telekommunikationskonzern angekündigt. Mit technischen Details hielten sich die Partner jedoch noch zurück. Ausdrücklich hingewiesen haben sie dagegen darauf, dass es sich um einen Prototypen handelt. Dass sie ihn auch auf der CES im kommenden Januar und der CeBIT im März noch einmal zeigen wollen, deutet darauf hin, das mit dem Marktstart nicht vor 2013 zu rechnen ist.

Dennoch erklärt Henrik Eskilsson, CEO von Tobii Technology: “Dies ist ein sehr aufregender Schritt nach vorne, mit dem wir unsere Vision von einer Welt, in der Eyetracking den täglichen Umgang mit technischen Geräten unterstützt, weiter vorantreiben können.” Viele Unternehmen hätten Interesse daran, die Eyetracking-Technologie der Schweden zu evaluieren. “Wir werden künftig mehr und mehr von genau diesen Proof-of-Concept Prototypen sehen, da die Industrie mittlerweile die Vorteile von Eyetracking stärker für sich zu nutzen gedenkt,“ verspricht Eskilsson.

In dem Prototypen wurde von Fujitsu, dem Fertigungspartner von NTT Docomo, der Eyetracker Tobii IS20 verbaut. Er erlaubt laut Hersteller eine “bislang unübertroffene blickbasierte Benutzererfahrung” bei der Handhabung des Tablet-PCs. Außerdem zeige er auf, welche Möglichkeiten es künftig geben werde, um auf Augensteuerung basierende User Interfaces für Computer und Tablet-PCs zu entwickeln.

Im Forschungsprojekt GRIP UI experimentiert NTT Docomo mit Techniken, um Smartphones mit nur einer Hand vernünftig bedienen zu können (Screenshot: ITespresso).

“Seit der Einbindung von Multi-Touch, Standortübermittlungen und Gyroskopen in mobilen Geräten konnten wir eine regelrechte Kreativitätsexplosion bei Anwendungsentwicklern beobachten“, so Eskilsson. “Durch die Einführung von Eyetracking-Prototypen wie diesem hoffen wir eine weitere Welle an Kreativität hervorzurufen. Eyetrackingfähige Anwendungen reagieren viel stärker auf die Aufmerksamkeit des Nutzers, sie kreieren neue Möglichkeiten und bieten noch mehr Effizienz in der Bedienbarkeit von Interfaces, Software und Games.”

Tobii arbeitet mit zahlreichen Anwendungspartnern aus der Unterhaltungselektronik zusammen, um Eyetracking und sogenannte Gaze-Interaction-Lösungen in PCs, Spielsysteme, Fernsehgeräte und dem Automobilbereich salonfähig zu machen. Dazu bieten die Schweden mit dem “Gaze Interaction Development Kit2 auch ein SDK für Entwickler an.

NTT Docomo will jedoch offenbar nicht alles auf ein Pferd setzen. Zu den Exponaten bei der CEATEC gehören nämlich auch eine ohne Zuhilfenahme der Hände steuerbare Videobrille und ein Videophone, dass sich mittels einer “GRIP UI” genannten Oberfläche steuern lässt. Damit sollen sich Smartphones mit nur einer Hand bedienen lassen: Die Steuerbefehle hängen davon ab, wie das Gerät in der Hand gehalten wird. Die Benutzeroberfläche erkennt, wie und mit wie viel Druck das Gerät gehalten wird und aktiviert dementsprechende Shortcuts zu wichtigen Funktionen oder eine Reihe anderer Operationen.


In einem Demovideo zeigt Tobii Technolgy schon seit Anfang des Jahres die Möglichkeiten seiner Blicksteuerung im Zusammenspiel mit Windows 8.

Lesen Sie auch :
Anklicken um die Biografie des Autors zu lesen  Anklicken um die Biografie des Autors zu verbergen