Gartner: Halbleitermarkt wächst um vier Prozent
Das Marktforschungsunternehmen Gartner hat eine Studie zur Entwicklung des weltweiten Halbleitermarkts 2012 vorgelegt. Aus den Zahlen spricht verhaltener Optimismus. So soll der Halbleitermarkt in diesem Jahr gegenüber 2011 um vier Prozent wachsen. Insgesamt könnte der Markt damit ein Volumen von 316 Milliarden Dollar erreichen.
Magere Zeiten für DRAM-Hersteller
Die Hersteller von Arbeitsspeicher hatten 2011 einen Rückgang um satte 25 Prozent zu verkraften. Was vor allem auf die um bis zu 50 Prozent sinkenden Preise für die Speichermodule zurückzuführen war. Nun erwartet Gartner eine leichte Erholung für die Hersteller, die Einnahmen sollen immerhin wieder um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern.
Flash-Speicher ist ein Renner
Wesentlich besser sieht es für die Flash-Speicher-Industrie aus. Speichermodule mit NAND-Flash-Technik (NAND aus: NOT AND) gehören zu den erfolgreichsten Produkttypen 2012. Laut Gartner erwarten die Hersteller ein Einnahme-Plus von 18 Prozent. Vor allem die wachsende Verbreitung von SSDs (Solid State Disks) und Mobilgeräten kurbelt den Absatz an. So soll beispielsweise der Markt für Tablet-PCs in diesem Jahr um 78 Prozent gegenüber dem Vorjahr anwachsen.
Die darin verbauten Halbleiter werden somit einen Gesamtumsatz von 9,5 Milliarden Dollar generieren. Laut Gartner werden Geräte mit Vierkern-Prozessoren und hochauflösende Displays noch in diesem Jahr zum Massenprodukt werden. Mit entsprechend positiven Folgen für die Industrie: Chips, die in Handys und Smartphones eingebaut sind, lassen gut 57 Milliarden Dollar in die Kassen der Halbleiterhersteller fließen.
Fünf Prozent mehr PCs
Auch der klassische PC trägt mit fast fünf Prozent mehr verkaufter Rechner zum Wachstum bei. Die Einnahmen der Halbleiterindustrie aus dem Verkauf von PCs werden 2012 knapp 48 Milliarden Dollar betragen.
Gute Aussichten also. Allerdings knüpfen die Marktforscher den möglichen Erfolg an die gesamtwirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Demnach müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein: Die europäische Schuldenkrise darf sich nicht verschlimmern, China muss solides Wachstum zeigen – und die Spannungen zwischen Iran und Israel dürfen nicht eskalieren.
So richtig optimistisch scheinen die Marktforscher von Gartner also doch nicht zu sein.