IT-Outsourcing wird ohne Nachhaltigkeit betrieben
Bei Recycling, Materialverwendung, CO2-Reduktion und dem nachhaltigen LEED-Produktdesign (Leadership in Energy and Environmental Design) sind die IT-Konzerne und Hardwarehersteller mehr oder weniger freiwillig aktiv. In manchen Fällen brauchte es auch einen Schubser von Verbraucherschutzorganisationen oder Greenpeace (Google ist momentan am grünsten).
In der Sparte IT-Outsourcing sieht es dagegen finster aus. »Green IT ist hier nicht die Priorität bei den Firmen«, weiß Outsourcing-Berater Todd Hintze von der Everest Group. Kunden würden nur dann auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit setzen, wenn ein Dienstleister ohnehin schon die Vorgaben und Preisvorstellungen des Auftraggebers erfüllt sein – als unerwartetes Extra sozusagen.»Qualität, Kosten und Performance stehen im Vordergrund. Nach Green IT fragt hier niemand als erstes«, bringt es Hintze auf den Punkt.
Bei ihrer jüngsten Outsourcing-Analyse haben die Marktforscher von HfS Research führende Unternehmen nach der Nachhaltigkeit beim Outsourcing befragt. »Das Thema hatte niemand der Befragten auf dem Zettel«, lautet die ernüchternde Auskunft von Esteban Herrera, COO bei HfS Research. »Allerhöchstens gibt Green IT bei vergleichbaren Angeboten den Ausschlag, welchen Dienstleister ich wähle«, bestätigt der Chefmarktforscher die Situation im globalen Markt.
Es gibt aber auch Ausnahmen. IT-Manager, die für Energiekonzerne oder Regierungsorganisationen arbeiten, achten auch im Ausland auf Umweltpraktiken und Energieverbräuche. »Nachhaltigkeit haben nur die fortschrittlichsten und größten Unternehmen ständig im Gepäck. Sie denken eben auch immer an den Public-Relations-Effekt des grünen Themas«, erläutert Shawn Helms, Partner bei den Outsourcing-Beratern von K&L Gates.
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