Viewsonic Viewpad 10S im Test

Wie alle Tablets dieser Größe muss sich das Viewpad 10S mit dem iPad vergleichen lassen und zieht dabei den kürzeren: es ist mit Abmessungen von 179 x 276 x 14,5 Millimetern deutlich größer und wiegt mit 768 Gramm auch einiges mehr. Ganz so weit weg von anderen Tablets wie dem Motorola Xoom (167,80 x 249,10 x 12,9 mm,i 730 g) oder dem Asus Transformer (177 x 221 x 13 mm, 680 g) ist man damit aber nicht.
Das Viewpad ist komplett aus schwarzem Kunststoff gefertigt und macht einen stabilen Eindruck, das Gehäuse ist aber sehr anfällig für Staub und Fingerabdrücke. Der kapazitive Touchscreen misst 10,1 Zoll und stellt 600 x 1024 Pixel dar; der Inhalt dreht dank G-Sensor mit, wenn das Tablet gedreht wird. Die Farben wirken jedoch sehr blass auf dem hochglänzenden Display. Das merkt man vor allem Draußen, wenn die Sonne direkt auf das Display scheint.
Zudem ist der Rahmen um das Display sehr breit. Er hätte durchaus Platz für Buttons geboten, doch Viewsonic hat dort auf Bedienelemente verzichtet. Die befinden sich an der Oberseite des Tablets – wenn es quer gehalten wird: dort gibt es eine Taste zur Rückkehr auf den Home-Screen, eine Zurück-Taste und einen Schiebeschalter, um das Mitdrehen des Display-Inhaltes zu verhindern. Das ist etwa in Spielen wichtig, die per Bewegungssensor gesteuert werden, denn hier ist es unerwünscht, dass der Display-Inhalt kippt, wenn man das Tablet bewegt.
Die Hardware
Im Inneren des Viewpad 10S arbeitet ein Tegra 2-Prozessor von Nvidia, der mit 1 GHz getaktet ist. Obwohl es sich dabei um eine Dualcore-CPU handelt, gehört das Tablet nicht zu den schnellsten – die Benchmark-Werte liegen auf einem niedrigen Niveau.
Das Tablet besitzt mit 512 MByte NAND-Flash einen recht kleinen Festspeicher, der sich per microSD-Karte um 32 GByte aufstocken lässt. Unter der seitlich angebrachten Abdeckung, die sich nur umständlich öffnen lässt, befinden sich eine USB-Schnittstelle, ein HDMI-Port und der besagte Speicherkartenslot.
Das Viewpad 10S beherrscht Bluetooth 2.1 + EDR und WLAN nach 802.11b/g – auf 3G-Modul und GPS-Empfänger muss man verzichten. Wer diese benötigt, für den bietet Viewsonic andere Tablet-Modelle an.
Das Tablet wird fast komplett über den Touchscreen bedient. Dieser reagiert unmittelbar auf Eingaben des Anwenders. Texte tippt man ausschließlich auf der virtuellen QWERTZ-Tastatur, die bei Bedarf eingeblendet wird. Diese füllt fast die Hälfte des Bildschirms aus, so dass man sie etwa bei Web-Forumlare öfter mal ausblenden muss, um das nächste Eingabefeld zu erreichen. Eine sprachgesteuerte Eingabe wird vom Viewpad 10S nicht unterstützt.
Die Software
Auf dem Viewpad 10S läuft Android 2.2, zudem sind im Auslieferungszustand verschiedene Apps vorinstalliert. Dazu zählen unter anderem Browser und Mail-Client sowie eine App für den Zugriff auf den App Store AndroidPIT, in dem allerdings etliche Apps fehlen, die im Android Market zu finden sind.
Mit dem integrierten Mail-Client lassen sich Konten vom Typ POP3, IMAP und Exchange bearbeiten. Alle Grundfunktionen, die man zum Lesen und Schreiben von Mails benötigt, werden unterstützt.
Auch für die Wiedergabe von Fotos, Musik und Videos lässt sich das Viewpad verwenden. Es unterstützt hochauflösende Videos bis 1080p in den Formaten H.264, MPEG-4, DivX/Xvid 4/5/6. Bei Bildern werden die Formate JPEG, GIF, PNG und BMP unterstützt. Über den HDMI-Port kann das Tablet auch mit einem Monitor oder dem Fernseher verbunden werden.
Der Akku
Mit dem integrierten Li-ion-Akku ist man rund fünf Stunden mobil unterwegs, bevor das Viewpad 10S wieder an die Stromdose muss. Schon nach 295 Minuten meldete es sich mit einem Warnhinweis, gut 15 Minuten später schaltet es sang- und klanglos ab.
Deaktiviert man das WLAN hält der Akku eine Stunde länger durch. Setzt man die Helligkeitsstufe zudem auf ein Minimum, sind sogar 435 Minuten drin – normale Nutzung vorausgesetzt. Unter Last reicht der Akku nur für 245 Minuten.
Anschließend braucht man Geduld, denn der Akku braucht zum Laden etwa so lange, wie er vorher durchgehalten hat. Im Test hat er erst nach 300 Minuten wieder eine Ladekapazität von 100 Prozent erreicht.
Fazit
Das Viewpad 10S von Viewsonic macht einen guten Eindruck, bietet jedoch nur gemäßigte Geschwindigkeit und eine geringe Akkulaufzeit. Zudem wirken Farben auf dem Display sehr blass und das Herumfummeln an der seitlichen Abdeckung der Schnittstellen ist umständlich.
Dafür reagiert der kapazitive Touchscreen unmittelbar auf Berührungen und erlaubt eine gute Bedienung. Kompatibilitätsprobleme mit Apps oder Videoformaten traten im Test nicht auf.
Viewpad 10S
Hersteller: Viewsonic
Internet: www.viewsoniceurope.com
Preis: 299 Euro
Note: befriedigend
Akku-Laufzeit (20%): befriedigend
Leistung (15%): befriedigend
Bedienung (15%): befriedigend
Ergonomie (10%): befriedigend
Ausstattung (20%): befriedigend
Funktionen (15%): befriedigend
Service (5%): ausreichend
Technische Daten
Betriebssystem: Android 2.2 (Froyo)
Display: 10,1 Zoll (25,6cm, 600 x 1024 Pixel), LED-Hintergrundbeleuchtung, kapazitiver Touchscreen
CPU: nVIDIA Tegra 250 SMP, Dual-Core 1 GHz, ARM Cortex A7
RAM: 512 MByte, SDRAM DDR2 667MHz
Speicher: 512 MByte NAND Flash, erweiterbar durch Micro-SD-Karte (max. 32 GByte)
Abmessungen: 179 x 276 x 14,5 mm
Gewicht: 768 Gramm
Anschlüsse: 1 x USB 2.0, 1 x microSD, 1 x HDMI, 1 x 3,5-mm-Buchse, Dockingstation
Connectivity: Wi-Fi (IEEE 802.11b/g), Bluetooth 2.1 + EDR Technology
Webcam: 1.3 Megapixel
Bedienelemente: je 1 x Laut / Leise, 1 x Home, 1 x Zurück, 1 x Schieberegler für Bildschirmausrichtung
Akku: 3300mah 7.4V Li-Ion Batterie
Installierte Apps: E-Mail-Client, Google Web-Browser, App Center, Musikplayer, Galerie (für Bilder), iFileManager, Rechner, Uhr, Soundrekorder, Handbuch
Messergebnisse
Sunspider: 4088
Google V8: 295
Browsermark: 48989
Quandrant (Standard): 1809
Smartbench 2011: 2900 (Productivity), 2018 (Game Index)
Linpack Pro: 37127
Akkulaufzeit
Surfen: 310 Minuten, maximale Helligkeit, WLAN on
Last: 245 Minuten, maximale Helligkeit, WLAN off
Idle-Modus: 435 Minuten, minimalste Helligkeit, WLAN off