Open-Xchange versammelt Web-Anwendungen auf einem Web Desktop

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Auf der Cebit lässt sich der Web Desktop von Open-Xchange derzeit begutachten. Der Anwender ruft ihn über den Browser auf und gelangt nach dem Login zum Web Desktop, auf dem er seine Anwendungen ähnlich organisieren kann, wie man das von Apps bei aktuellen Smartphones kennt. Neue Web-Anwendungen lassen sich über den App Manager hinzufügen; erfordern diese einen Login, gibt der Anwender einmal Benutzernamen und Passwort an und kann die Anwendung künftig ohne die Login-Prozedur nutzen. Der Web Desktop verwaltet alle Logins, so dass der Anwender künftig beispielsweise seinen Webmail-Dienst ähnlich schnell aufrufen kann wie seinen Mail-Client auf dem normalen PC-Desktop.

Die Anwendungen arbeiten auch zusammen, so die Anbieter das implementieren. So kann etwa ein Dokument, das an einer Mail hängt, direkt in einer anderen Anwendung geöffnet und bearbeitet werden. Auf der Cebit zeigte man das beim Zusammenspiel von Mails aus Open-Xchange, deren Anhänge an Zoho Office weitergereicht wurden. Im nächsten Schritt könnte man beispielsweise auch auch Drag and Drop zwischen den Anwendungen ermöglichen.

Durch die geöffneten Web-Anwendungen kann der Anwender per Klick auf kleine Pfeile am oberen Bildschirmrand navigieren. Das Icon zwischen den Pfeilen öffnet eine Ansicht mit allen offenen Web-Anwendungen. Laut Rafael Laguna, Chef von Open-Xchange, hat man sich bewusst dagegen entschieden, mit Tabs zu arbeiten, um den Anwender nicht zu verwirren – schließlich hat der möglicherweise mehrere Tabs im Browser offen und hätte im Tab mit dem Web Desktop dann wiederum Tabs.

Wer etwa Mails, Kalender und aktuelle Nachrichten im Blick haben will, kann auch mehrere Anwendungen nebeneinander öffnen, so wie man auf einem normalen Desktop mehrere Fenster nebeneinander platzieren kann.

Als Zielgruppe peilt Open-Xchange vor allem Hoster an, die ihren Kunden die verschiedensten Web-Dienste anbieten, etwa Mail, Kalender, Webspace-Verwaltung und vieles mehr, für die meist unterschiedliche Zugänge benötigt werden. Sie könnten ihren Kunden einen einzigen Desktop mit allen Anwendungen anbieten, den diese mit weiteren Anwendungen bestücken. Auch kostenpflichtige Anwendungen sind möglich, da Open-Xchange allerdings keine Abrechnungsfunktionen zur Verfügung stellt, müssen die Anbieter der Anwendungen diese in ihre Installer integrieren.

Der Web Desktop soll voraussichtlich im vierten Quartal 2011 fertig werden, noch steht aber nicht fest, bei welchen Hoster er als erstes zum Einsatz kommen soll. Wer sich jetzt schon mal einen Eindruck verschaffen will, kann das mit einem kostenlosen OX-Preview-Account tun, denn für diese stellt Open-Xchange einen Web Desktop zum Ausprobieren bereit.


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