Open-Source-Initiative besorgt um gekaufte Novell-Patente

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Als herauskam, dass hinter dem Konglomerat CPTN eine Sammlung großer »Closed-Source«-Unternehmen stand, taten sich die ersten Warner zusammen. Zumindest hatte Novell-Käufer Attachmate noch versprochen, wenigstens die Unix-Rechte weiterhin zu verteidigen.

Doch der Versuchung, Geld durch Verkauf der zahlreichen Novell-Patente zu machen, konnte Attachmate wohl nicht widerstehen.
Die Open Source Initiative (OSI) hat die Besorgnis vieler Software-Autoren in einen Brief an das deutsche Kartellamt gefasst, berichtet die Juristenwebsite Groklaw.Laut dem Brief der OSI verhalten sich alle Mitglieder des Patent-Konsortiums wettbewerbsverhindernd und Open-Source-feindlich. Man habe Angst, dass CPTN die Patente nutze, um sich gegen die starke Konkurrenz von offenen Systemen durchzusetzen. Man werde auch andere Wettbewerbsbehörden anschreiben und sie dazu auffordern, den Patentkauf unter Kartellgesichtspunkten zu begutachten, schreibt OSI-Director Simon Phipps in seinem Blog.

Phipps war bei Sun Microsystems der Open-Source-Verantwortliche, verließ aber im März 2010 den Sun-Erwerber Oracle. Im März 2009 hatte er uns gegenüber auf der CeBIT noch hochtrabende Pläne für OpenOffice und StarOffice verkündet, konnte sich aber später bei Oracle offenbar nicht mit seinen Ideen durchsetzen. Wer Phipps kennt, weiß, dass er mit Humor und Dickköpfigkeit an seinen Ideen festhält – die Unternehmen hinter CPTN dürfen sich also auf einen harten Schlagabtausch gefasst machen.

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