Bitkom: Bonität deutscher IT-Unternehmen wird besser

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Laut Bitkom stieg die durchschnittliche Eigenkapitalquote deutscher IT-Firmen im ersten Quartal 2010 auf 40 Prozent und lag damit sechs Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Zudem erhielten 29 Prozent der Firmen eine bessere Rating-Note ihrer Bank als vor einem Jahr, nur 17 Prozent wurden schlechter bewertet. Zum Vergleich: 2009 beklagten noch 28 Prozent eine Abwertung.

»Die Bonität der ITK-Unternehmen hat sich nach der Wirtschaftskrise überraschend schnell wieder erholt«, fasst Bitkom-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn zusammen. »Viele Betriebe stärken ihre Finanzkraft, indem sie Gewinne im Unternehmen belassen. Damit reagieren sie auf die anhaltend schwierigen Finanzierungsbedingungen.«

Denn, auch das hat man beim Bitkom festgestellt, die Hürden für eine Kreditaufnahme sind weiterhin hoch. Ein Drittel der Firmen gab an, dass sich die Finanzierungsbedingungen gegenüber dem Krisenjahr 2009 sogar noch verschlechtert hätten, 11 Prozent bekamen überhaupt keinen Kredit. Bonn vermutet, dass sich die bessere Bonität der IT-Unternehmen nicht bei allen Banken herumgesprochen hat.

Dabei hat die IT-Branche noch Glück, denn die Firmen aus anderen Branchen haben es laut Bitkom bei der Kreditaufnahme noch schwerer. Betrachtet man die gesamte deutsche Wirtschaft, so beklagen 43 Prozent der Unternehmen erschwerte Finanzierungsbedingungen.

»Wir haben Verständnis dafür, dass die Banken ihre Kreditrisiken reduzieren wollen. Wenn sie aber sämtliche Risiken komplett auszuschalten versuchen, werden sie ihrer Finanzierungsfunktion für die Wirtschaft nicht mehr gerecht«, kritisiert Bonn. Denn so fehlt Geld für Investitionen. Zwar bleibt der Anteil der Firmen, die investieren, mit 72 Prozent stabil, doch die investierten Summen sinken. Viele Firmen sparen auch bei Forschung und Entwicklung, hier sanken die Aktivitäten dem Bitkom zufolge von 65 auf 60 Prozent. »Die schwächere Investitionstätigkeit und insbesondere der Rückgang der F&E-Aktivitäten macht uns große Sorgen«, sagte Bonn und plädiert für eine steuerliche Förderung der Ausgaben in Forschung und Entwicklung.

Immerhin planen 38 Prozent der IT-Unternehmen in Deutschland in diesem Jahr größere Investitionen als 2009. Betrachtet man die Gesamtwirtschaft, so planen dies nur 28 Prozent.

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