AOL verkauft ICQ für 187,5 Millionen US-Dollar an russische Firma

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Ein Letter of Understanding zwischen DST (Digital Sky Technologies) und AOL besiegelt die Zukunft von ICQ: DST soll 187,5 Millionen für ICQ zahlen. Die 300 Millionen US-Dollar, die AOL erwartet hatte, wurden wohl nicht erreicht.

Die russische Medienholding DST betrieb bislang mit seinem erfolgreichen Webmail-Angebot »Mail.ru« den Instant-Messenger »Agent@Mail.ru« mit monatlich rund 12 Millionen Nutzern. Doch Hauptkonkurrent in Russland war ICQ.
Das ursprünglich israelische Programm der Firma Mirabiles wechselte 1998 für 400 Millionen US-Dollar zum damals noch gefräßigen US-Krösus AOL. Inzwischen sind die meisten ICQ-Nutzer russischsprachig, teilte das Unternehmen im März mit – der Verkauf dorthin macht also Sinn.

Der Medienkonzern aus Russland ist Großinvestor bei Facebook und bei Onlinespiele-Anbieter Zynga. AOL liegt derweil im finanziellen Sinkflug und kann das Geld aus dem Verkauf gut gebrauchen, um seinen Fall abzufedern: Der AOL-Gewinn hat sich laut heutigem Quartalsbericht mehr als halbiert, der Umsatz fiel um 23 Prozent. (Manfred Kohlen)

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