Thunderbird 3.0 im Test
Tabbed Mailing
Einfaches E-Mail-Management
So einfach und schnell war E-Mail-Management zuhause noch nie: In weniger als 5 Minuten ist Thunderbird 3.0 im PCpro-Test voll einsatzbereit – und zwar vom ersten Klick der Installation bis zur ersten abgeschickten E-Mail. Möglich macht dies der überarbeitete Installations- und Einrichtungsassistent. Dieser fragt vom Benutzer lediglich die E-Mail-Adresse ab und richtet POP3-, IMAP- und SMTP-Server automatisch ein. Sofern die Standardwerte genügen, wie zum Beispiel im Test bei Web.de, können binnen weniger Sekunden E-Mails abgerufen werden. Standardordner importiert Thunderbird 3.0 zuverlässig. Sofern auf dem Mailserver individuelle Archive und Verzeichnisse angelegt wurden, geht es nicht ganz so schnell; hier ist etwas mehr Handarbeit gefragt.
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Wer mehrere E-Mail-Konten verwalten muss, den unterstützt Thunderbird 3.0 mit Smart Folders. So kann etwa eine zentrale virtuelle Inbox für alle E-Mail-Konten verwendet werden. Eine voll integrierte Übersicht, in der alle Konten sowie deren einzelne Verzeichnisse, die gemeinsame Inbox und virtuelle Ordner sehr gut erreichbar sind, vereinfacht das Arbeiten auch für Power-User. Ebenso finden sich die Kontoeinstellungen gut sortiert in einem Dialogfenster zusammengefasst. Die Ansicht als Threadstruktur macht unnötiges Hin- und Herwechseln zwischen verschiedenen Konten, Registern und Fenstern überflüssig – der Anwender behält stets den Überblick.
Äußerst praktisch für Viel-Mailer ist, was Thunderbird von Firefox gelernt hat: den Umgang mit Tabs. So können mehrere Mails parallel geöffnet werden, ohne dass es unübersichtlich wird.
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Schnelle Suche
Vor allem große Mail-Bestände lassen sich mit Thunderbird 3.0 deutlich flotter durchsuchen als bisher. Zwar hatte die Schnellsuche im Test noch einige Schwierigkeiten damit, etwas zu finden, aber die erweiterte Suche erweist sich als außerordentlich effizient. Der Anwender kann Absender, Empfänger, Betreff oder Mail-Text nach Suchbegriffen durchforsten, über alle oder ausgewählte Mail-Konten hinweg. Filtermöglichkeiten, Zeitleisten oder Themen-Threads reduzieren auch ein größeres E-Mail-Chaos. Die Suchergebnisse speichert Thunderbird 3.0 auf Wunsch in einem virtuellen Ordner, der weiterhin zur Verfügung steht und sich leicht aktualisieren lässt.
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Natürlich sind über entsprechende Optionen alle E-Mails gut zu sortieren, etwa nach Themenbäumen, Suchergebnissen, Flags, Anhängen, Junk-Status, Prioritäten, Größen und Ablageorten. Das Archivierungssystem sowie die Anzeigeoptionen können Anwender einfach an ihre jeweiligen Bedürfnisse anpassen, so dass sich niemand mit den in Thunderbird 3.0 voreingestellten Standards zufrieden geben muss.
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Verbesserte Sicherheit
Den Spamfilter haben die Thunderbird-Entwickler dahingehend überarbeitet, dass er jetzt noch besser aus dem Benutzerverhalten lernt. Vor verdächtigen Links und Weiterleitungen auf möglicherweise gefährliche Websites schützt die aktualisierte Antiphishing-Komponente. Der Sicherheit ebenfalls zuträglich ist, dass Thunderbird 3.0 jetzt Updates automatisch lädt und installiert, da Benutzer die wichtigen Aktualisierungen oft vergessen.
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Wer im Nachinein kontrollieren möchte, was Thunderbird so alles treibt, kann unter Aktivitäten den so genannten Activity-Manager aufrufen. Dieser führt zum Beispiel im Rahmen einer kleinen History die letzten Aktionen des Programms auf Basis von Log-Files auf. So erkennt der Anwender schnell, wann die letzte IMAP-Synchronisation stattgefunden hat. Die führt Thunderbird 3.0 im Hintergrund durch, weshalb Benutzer müssen auch bei langsameren Verbindungen nicht mehr auf neue Mails warten müssen. Die Nachrichten finden sich zum Beispiel während des Lesens vorhandener Messages auf dem Rechner ein. Und wer in seinem Mailtext einen Anhang ankündigt, aber keine Datei auswählt, den kann Thunderbird 3.0 jetzt an das fehlende Attachment erinnern.
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Fazit
Mit seinen neuen Funktionen ist Thunderbird 3.0 wirklich flügge geworden. Vor allem Tabs, die erweiterte Suche und das systematische Archivieren gefallen und machen das Open-Source-Tool zu einer echten Empfehlung für Einsteiger und Power-User. Kleinere Kinderkrankheiten lassen sich verkraften und stören insgesamt rundum guten Eindruck nicht wirklich – zumal Thunderbird ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis hat.
Thunderbird 3.0 Note: gut |
Das ist neu
– Mails werden in Tabs geöffnet
– neue Suchfunktion
– Installation, Spamfilter und Addon-Manager verbessert
– automatische Anhang-Erinnerung
Systemvoraussetzungen
Betriebssystem: Windows, MacOS X, Linux
Prozessor: Pentium 500 MHz
Arbeitsspeicher: 1 GByte
Festplatte: 52 MByte freier Speicherplatz plus Speicher für Mail-Archiv