Cebit 2009: Erste Eindrücke von der Messe
Nur noch 4300 Unternehmen sind auf der diesjährigen Cebit mit einem eigenen Stand vertreten, doch die geben sich zuversichtlich. So merkte Joseph Reger, Chief Technology Officer von Fujitsu Siemens Deutschland, zwar an, die Cebit 2009 sei für ihn die bislang härteste. Doch trotz des Ausstiegs von Siemens bei FSC sieht er sein Unternehmen gut aufgestellt. Fujitsu habe die Anteile von Siemens übernommen, weil man die Firma braucht. So will man die Forschung und Entwicklung in Deutschland sogar verstärken und stellt auf der Cebit verschiedenen innovative Produkte vor, darunter einen 0-Watt-PC, einen Diebstahlschutz für Notebooks und einen schlanken und genügsamen Server für kleine Unternehmen. Wie Fujitsu Siemens ab dem 1. April heißen wird, verriet Regner indes noch nicht – das dürfe er noch nicht verraten, sagte er.
Bildergalerie: Am Vortag der Cebit 2009
Noch besser ist die Stimmung bei Vodafone und Microsoft, die beide heute ihre Eröffnungskonferenzen veranstalteten. So erklärte etwa Vodafone-Chef Friedrich Joussen, die Cebit brauche niemanden, der sie rettet. Dass sein Unternehmen beispielsweise 2000 fixe Termine auf der Messe habe, sei ein Zeichen für eine gesunde Veranstaltung. Sein Unternehmen werde in der Krise investieren – die finanziellen Mittel habe man. Vodafone testet allerdings auch eine Zusammenarbeit mit der Telekom und baut – als Test – die VDSL-Netze in zwei Städten gemeinsam aus.
Die Integration von Arcor in Vodafone laufe gut, sagte Joussen, und habe bereits 50 Millionen Euro durch Synergieeffekte eingespart. In diesem Jahr sollen es sogar 100 Millionen werden, wobei die Marke Arcor stückweise verschwindet. Bis Jahresende soll sie im Neukundengeschäft nicht mehr auftauchen, sondern nur noch bei Bestandskunden.
Auch bei Microsoft will man nichts von einer Krise wissen und verweist auf den größeren Messestand in diesem Jahr sowie die geplanten Forschungsausgaben von 9 Milliarden Dollar. Zudem sei die IT-Branche eine Krisenbewältigungsbranche, erklärte Achim Berg, Chef von Microsoft Deutschland, weil sich die meisten der in Krisenzeiten notwendigen Einsparungen durch IT realisieren ließen. Das Konjunkturpaket der Bundesregierung begrüßte er ausdrücklich, merkte aber an, dass darin verschiedene Punkte fehlten. So müsste mehr in die digitale Ausstattung von Schulen investiert werden, effizientere Bürger-Services und die Vernetzung von Krankenhäusern.
Große Hoffnungen setzt Microsoft auf Online-Services, denn man schätzt, dass bis 2012 etwa 25 Prozent aller Software nicht mehr im Unternehmen läuft, sondern über Cloud Computing bezogen wird. Microsoft stellte denn auf der Cebit auch verschiedene neue Dienste vor, etwa Exchange Online und SharePoint Online, mit denen Firmen sehr preiswert die Kommunikation und Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter organisieren können. (Daniel Dubsky)
Gut gebrüllt Löwe: Die CeBIT lassen sich die Aussteller nicht vermiesen.