Quimonda stellt Insolvenzantrag
Die schlechte Nachricht kam von einer Sprecherin des Amtsgerichts München. Gegenüber der Nachrichtenmagentur Reuters bestätigte sie, der Chiphersteller Quimonda habe einen Insolvenzantrag gestellt. Das geht aus einer Meldung von Reuters hervor.
Die Meldung kam überraschend, denn der krisengeschüttelte Chiphersteller Quimonda schien seit einigen Wochen wieder auf dem Wege der Besserung zu sein. Kurz vor Weihnachten hatte die Infineon-Tochter noch verkündet, dass ein »325 Millionen Euro schweres Finanzierungspaket« geschnürt worden sei.
Hoffnung auf Buried-Wordline-Technologie
Das Paket beinhaltete einen 150 Millionen Euro Kredit des Freistaates Sachsen, einen 100 Millionen Euro Kredit von einem Kreditinstitut in Portugal und einen 75 Millionen Euro Kredit von Qimondas Muttergesellschaft Infineon. Außerdem war eine 280 Millionen Euro Bürgschaft des Bundes und des Freistaats Sachsen im Gespräch.
Damit und mit der Technologie »Buried Wordline« wollte das Hightech-Unternehmen wieder auf die Beine kommen.
Finanzbedarf höher als erwartet
Doch die sinkenden Preise für Speicherchips haben den Finanzplanern wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Finanzbedarf war wesentlich höher als erwartet. Laut Reuters hätte das Unternehmen noch weitere 300 Millionen Euro gebraucht hat.
13 500 Mitarbeiter
Der DRAM-Spezialist hatte im Geschäftsjahr 2007 noch einen Jahresumsatz von 3,61 Milliarden Euro erzielt und weltweit rund 13 500 Mitarbeiter beschäftigt. Was mit den Beschäftigten geschieht und wie es mit der Marke Quimonda, beziehungsweise den Fertigungsstätten weitergeht, ist noch nicht klar.
(Mehmet Toprak)
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