2009: Risikokapital investiert am liebsten in saubere Technologie

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Ob Business-Engel, Privatinvestor oder Risikokapitalfonds, in der Vergangenheit haben sie die wildesten Ideen finanziert, vom Webportal ohne Umsatz bis zum Erfinder neuartiger Messmethoden. Die Finanzkrise lassen allerdings die Spendierhosen einlaufen. Um eine Vorhersage für 2009 zu wagen, untersuchte der NVCA-Verband die eigene VC-Branche und befragte 400 Profi-Geldgeber: Eine überwältigende Mehrheit von 92 Prozent rechnet mit einer Verlangsamung des Geschäftes aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung.

Auch IT-Bereiche wie Halbleiter, Medien, Entertainment oder Kommunikation dürften betroffen sein. Selbst erfolgreiche Schwellenländer wie China und Indien werden weniger VC-Aktivitäten erleben. In 2008 werden die Kapitalgeber etwa 29 bis 30 Milliarden Dollar in Technologieprojekte gesteckt haben. Die Mehrheit der befragten VC-Firmen wollen im kommenden Jahr etwa 10 Prozent weniger riskieren. Das gelte allerdings nicht für saubere und grüne Techniken. “Diese Bereiche werden auch weiter als Wachstumssektoren gesehen”, folgert die Studie.

Daran sei nicht nur der Klimawandel schuld, sondern vor allem der Politikwandel in Washington: Die kommende Regierung von Barack Obama kündigte an, in den nächsten Jahren um die 150 Milliarden Dollar in saubere Technologien und alternative Energieerzeugung zu investieren. Auf diesen Zug wollen die VC-Unternehmen aufspringen, zumal durch Green IT das Sparpotential innerhalb der Branche durch mehr Effizienz und weniger Energieverbrauch längst im Fokus vieler Konzerne steht. Daran ändere auch der jüngst rückläufige Ölpreis nichts, glaubt JumpStart-Chef Ray Leach. (Ralf Müller)

The Guardian

Studie des NVCA-Verbands (pdf)

L.A. Times

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