Gehaltsspiegel: Das verdienen IT-Mitarbeiter 2009
Um etwa 4,2 Prozent sind die Gehälter der IT-Mitarbeiter 2008 gestiegen. Das geht aus der aktuellen Studie der Managementberatung Kienbaum hervor. Geschäftsführer verdienen im Jahr durchschnittlich 182 000 Euro, Führungskräfte 98 000 Euro und Fachkräfte kommen auf 60 000 Euro.
Hauptursache des Gehaltsanstiegs ist – wenig verwunderlich - die bisher gute Auftragslage der IT-Unternehmen in diesem Jahr.
Laut Kienbaum gaben 29 Prozent der Firmen an, ihre Ertragslage sei überdurchschnittlich, 49 Prozent schätzen ihre Geschäftsentwicklung als durchschnittlich ein.
Die Studie »Führungs- und Fachkräfte in der IT-Branche 2008/2009« hat die Daten von 2651 Positionen aus 245 Unternehmen erhoben.
Spitzengehalt: 278 000 Euro
Die Top-Verdiener der Kienbaum-Liste sind die Vorsitzenden und Sprecher der Geschäftsführung. Deren durchschnittliche Jahresgagen liegen bei 278 000 Euro. Am unteren Ende der Skala arbeiten die Helpdesk-Spezialisten für 42 000 Euro .
Einige Beispiele aus der Gehaltsliste
IT-Vertriebsleiter: 113 000 Euro
Key Account Manager: 103 000 Euro
Leiter IT-Management: 95 000 Euro
Leiter Netzwerktechnik und Telekommunikation: 85 000 Euro
Datenbank-Entwickler: 54 000 Euro

»Gehaltsanstieg um 4,2 Prozent bei IT-Mitarbeitern« Kienbaum-Vorsitzender und Geschäftsführer Jochen Kienbaum (Bild: Kienbaum)
Trend zu variablen Gehältern
Ein wichtiger Trend ist die erfolgsabhängige Vergütung: So besteht das Gesamteinkommen der Geschäftsführer zu 28 Prozent aus variablen Anteilen, vier Prozentpunkte mehr als 2006. Bei den Führungskräften stieg der Anteil der erfolgsabhängigen Vergütung binnen zwei Jahren von 15 auf 19 Prozent.
Kienbaum-Experte Christian Näser meint, dass durch die Beteiligung der Kollegen am Unternehmenserfolg, »die Mitarbeiter motiviert werden, zu einer weiteren positiven Geschäftsentwicklung beizutragen«.
Lesen Sie auf Seite 2: Die Ergebnisse der Personalmarkt-Studie
Personalmarkt-Studie: Fachkräfte profitieren kaum
Einen Aufwärtstrend stellt auch das Beratungsunternehmen Personalmarkt fest. Dessen IT-Gehaltsstudie 2008 hat 16 000 Gehaltsdatensätze ausgewertet. Interessante Ergebnisse zeigt die Studie vor allem bei den Fachkräften. Deren Gehälter sind in diesem Jahr gegenüber 2007 zwar auch gestiegen, aber durchschnittlich nur um ein Prozent. Die Führungskräfte kommen auf einen Zuwachs von zwei Prozent.
Tim Böger, Geschäftsführer von Personalmarkt und Leiter der Studie meint, dass der vielzitierte Fachkräftemangel in der IT-Wirtschaft sich »kaum auf die Gehälter auswirkt.«
Variable Gehälter auch bei Fachkräften
IT-Fachkräfte verdienen laut Personalmarkt durchschnittlich 48 000 Euro im Jahr. Web-Entwickler kommen auf 37 800 Euro, die Kollegen im Support müssen sich mit 38 200 Euro begnügen. Immerhin bis zu 200 000 Euro tragen IT-Projektleiter jährlich nach Hause, wenn das Projekt sehr komplex ist und »entsprechende Team- und Budgetverantwortung« mit sich bringt.
Im Durchschnitt kann ein Projektleiter mit rund 66 000 Euro rechnen.

»IT-Fachkräfte profitieren kaum« Tim Böger, Geschäftsführer von Personalmarkt (Bild: Personalmarkt)
Ähnlich wie Kienbaum stellt auch Personalmarkt einen wachsenden Trend zu »variableren und differenzierten Vergütungen« fest, besonders auch bei Fachkräften ohne Führungsaufgaben. So erhalten 37 Prozent der IT-Experten Prämienzahlungen. Der Anteil macht etwa neun Prozent des Grundgehalts aus.
Frankfurt zahlt am besten
Personalmarkt hat die Untersuchung auch nach Regionen geordnet. Am meisten verdienen die IT-ler in Frankfurt am Main, sie liegen dort 16 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen München mit 13 und Düsseldorf mit 10 Prozent über dem Durchschnittsgehalt.
Beide Studien kann man käuflich erwerben, beispielsweise auf der jeweiligen Webseite. Die Kienbaum-Studie kostet 600 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer), die IT-Gehaltsstudie 2008 von Personalmarkt ist für 539 Euro (zuzüglich Mehrwertssteuer) zu haben.
(Mehmet Toprak)
Weblinks
Kienbaum
Personalmarkt