VoIP im Unternehmen? Ende der Blase naht
Im Frühjahr und Sommer führte Steria Mummert Consulting eine Befragung zum Thema VoIP in deutschen Unternehmen durch. Die Studie ergab: Der Hype ist vorbei, die deutschen Firmen wissen inzwischen, was noch an Folgekosten kommen kann, dass sich plötzlich der CIO auch noch um die Telefone kümmern muss und sich die Sicherheitsrisiken mehr als verdoppelt haben (wir hatten bereits voriges Jahr beschrieben, was Unternehmen bei der VoIP-einführung beachten müssen).
Das Ende des Hypes um VoIP zeichnet sich also ab – zumindest bei den befragten deutschen Unternehmen. Von 468 IT-Managern und Security-Beauftragten gaben fast 40 Prozent an, IP-Telefonie derzeit nicht zu planen – vor zwei Jahren waren nur 33,7 Prozent solche Nein-Sager.
Von 2006 bis 2008 stieg der Anteil der Unternehmen mit VoIP-Einsatz um magere 0,2 Prozent von 33,3 auf 33,5 Prozent. Immerhin wollen noch 25 Prozent der Firmen auf Voice over IP setzen – vor zwei Jahren lag der Anteil der Ja-Sager noch bei über 30 Prozent.
In der Studie nennen die meisten ablehnenden Manager ihre Sorge um die Sicherheit der Unternehmens-Vernetzung und unkalkulierbare Folgekosten für Mitarbeiterschulung oder den Telefonie-gerechten Umbau des Firmennetzes. (Manfred Kohlen)

Meine Meinung: Die langfristigen Kosteneinsparungen und die zusätzlichen Angebote der Securityfirmen, auch VoIP-kommunikation zu überwachen, sollten die Bedenken eigentlich verwischen. Aber zum ersten sind viele durch die zunehmend schlechte Qualität der Konsumenten-VoIP-Angebote verunsichert (die technisch aber ganz anders verwaltet werden), zum zweiten denken viele Unternehmen nur noch kurzfristig auf Aktienmarktbasis – und drittens sind wir Deutschen immer erstmal viel zu kritisch, bevor wir gute Angebote wie das Outsourcing des Netzbetriebes inklusive VoIP wahrnehmen und die Chancen neuer Technik wirklich nutzen. Wir schießen uns selbst ins Knie.