Paragon Drive Backup 9 Professional
Imaging-Tool mit Dateisicherung
Sicherung von Dateien und Ordnern
Mit der Möglichkeit, Dateien zu sichern, haben die Entwickler Drive Backup ein bedeutendes neues Feature spendiert. Anwender legen so Sicherungen wichtiger Dateien und Dokumente an, ohne gleich ein Abbild der Partition zu erstellen. Filter, die sich individuell erweitern lassen, sorgen auf Wunsch dafür, dass zum Beispiel nur Bilder oder Audiodateien oder sogar nur Dateien mit bestimmten Endungen gesichert oder ausgeschlossen werden.
Im Test sichert Drive Backup 5962 Dateien mit einer Gesamtgröße von 3,56 GByte innerhalb von gut 20 Minuten. Dabei legt die Software das Backup in einem proprietären Format an und komprimiert es auf etwa 60 Prozent des Originals. Nachteil: Sicherungen lassen sich nur mit Drive Backup wieder öffnen. Die Konkurrenten Langmeier Backup und BackupXpress beispielsweise nutzen das weit verbreitet ZIP-Format, um Dateien zu packen.
Wie viele Backup-Programme, so hat auch Drive Backup Probleme mit Zugriffsrechten unter Windows. NTFS-Rechte, mit denen User sehr detailliert einstellen, welcher Benutzer was mit einer Datei machen darf, entfernt das Tool bei der Sicherung einfach. Dateien, die mit EFS verschlüsselt sind, werden hingegen schlicht nicht mitgesichert. Das ist zwar nicht die eleganteste Lösung, aber immerhin sicherer, als die Verschlüsslung aufzuheben, wie es die beiden zuvor genannten Konkurrenzprodukte machen.
Der neue Assistent für die Dateisicherung fragt nach, welche Ordner und Dateien der User sichern will. ((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))
Images erstellen
Wie gehabt erstellt Drive Backup natürlich auch Images. Auf einem Testrechner (Pentium D mit 3,2 GHz und 3 GByte Arbeitsspeicher) benötigt es 51 Minuten, um eine bis zum Rand gefüllte 50 GByte große Partition in einem Image zu sichern. In der mittleren Kompressionsstufe hat das Abbild hinterher eine Größe von 37 GByte. Zum Vergleich: O&O DiskImage 3 benötigt für die gleiche Arbeit etwa zehn Minuten weniger und komprimiert das Image auf eine Größe von 39,5 GByte.
Das Zurückspielen des Images mit der Rettungs-CD dauert im Test 13 Minuten. Alternativ zur Wiederherstellung der kompletten Sicherung extrahiert der User einzelne Dateien oder Ordner aus einer Image-Datei. Hier fehlt allerdings eine Fortschrittsanzeige. Man sieht nicht, wann der Export beendet ist.
Das Programmfenster von Drive Backup 9 zeigt alle Optionen in der linken Spalte. Auch Menüleiste und Hauptbereich bieten schnellen Zugriff auf wichtige Funktionen. ((Ins Bild klicken für größere Ansicht.))
Intuitive Bedienung
Auffällig ist die intuitive Bedienung und die durchgehend assistenten-gestützte Konfiguration von Drive Backup. Jeder Schritt wird ausführlich erklärt, so dass der Anwender nur selten zum Handbuch greifen muss. Trotz zahlreicher Funktionen ist das Programm somit auch für Einsteiger leicht zu bedienen. Das gilt ebenfalls für die Rettungs-CDs: Der User hat die Wahl zwischen einem Linux- oder WinPE-basierten Boot-Medium, das ebenfalls eine grafisch ansprechende und einfach zu bedienende Benutzeroberfläche anbietet.
Statt einer CD kann Drive Backup einen bootfähigen USB-Stick erzeugen, mit dem der Benutzer im Notfall Images erstellt und zurückspielt, ohne Windows zu starten.
Praktisch ist auch der virtuelle Modus. In diesem führ das Programm Operationen nicht sofort aus, sondern sammelt sie zunächst. Erst wenn der Anwender fertig ist und auf »Ausführen« klickt, beginnt das Tool mit der Arbeit. So kann der User mehrer Sicherungsaufträge planen und diese anschließend in einem Rutsch ausführen lassen oder zur Automatisierung im Kalender eintragen. Auf diese Weise lassen sich Image- und Dateisicherungen regelmäßig und ohne Zutun des Users anlegen.
Drive Backup unterstützt auch differentielle und inkrementelle Backups. Weitere Features sind das Klonen von Festplatten und die Möglichkeit, Images auch im laufenden Betrieb anzulegen. Außerdem lassen sich Abbilder unabhängig von der Hardware nutzen, um zum Beispiel einen neuen PC mit einer alten Sicherung flott zu machen. Probleme machen hier aber unter Umständen die Treiber: Alte müssen deaktiviert und neue installiert werden.
Im Kalender trägt der Anwender virtuelle Aufgaben ein, die das Programm zur vorgegebenen Zeit (regelmäßig) ausführt.((Ins Bild klicken für vollständige Ansicht.))
Testergebnis
Abgesehen von den Problemen mit EFS- und NTFS-Rechten gibt sich Drive Backup 9 Professional keine Blöße. Der Hersteller hat das Backup-Programm sinnvoll weiterentwickelt und bekannte Funktionen beibehalten. Vor allem die neue Dateisicherung bringt einen echten Mehrwert und macht Drive Backup zu einem soliden Sicherungs-Tool mit vielen Features, das zudem einfach zu bedienen ist.
Drive Backup 9 Professional
Hersteller: Paragon Software
Internet: paragon-software.de
Preis: 50 Euro
Note: gut
Leistung (50%): gut
Ausstattung (30%): sehr gut
Bedienung (20%): sehr gut
Das ist neu:
– Dateibasierte Sicherungen
– Hardware-unabhängige Systemwiederherstellung
– Dateien aus Image extrahieren
Systemvoraussetzungen
Betriebssystem: Windows 2000/XP/Vista
Prozessor: Pentium 3 mit 700 MHz
Arbeitsspeicher: 512 MByte
