MP3 macht Pause: Hi-Fi-Messe in München

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Wer das feine Knistern am Anfang einer Vinyl-Schallplatte liebt, wird sich die Tage vom 24. bis zum 27. April wahrscheinlich schon rot im Kalender markiert haben. Da fahren Hi-Fi-Liebhaber morgens mit der S-Bahn zu dem Ort, der für Sie ein paar Tage lang der Mittelpunkt der Welt ist: Die High End 2008 präsentiert Analog-Plattenspieler, Highend-Verstärker, Surround-Anlagen, unglaublich teure Lautsprecher und vieles mehr. Insgesamt 230 Aussteller und 800 Marken werden zu sehen, besser: zu hören sein.

Eine Kleinstmesse für eine Handvoll übrig gebliebener Freaks aus der Analog-Epoche? Mitnichten. Die High End hat sich in den letzten Jahren auch zum Publikumsmagneten für PC-Besitzer und MP3-Hörer entwickelt, die es einfach mal wissen wollen: Klingt eine Hi-Fi-Anlage wirklich besser als ein MP3 mit einer Bitrate von 320 KBit/s auf dem Apple iPod oder Creative ZEN. Hört man einen Klangunterschied zwischen verschiedenen Kabeln? Letztes Jahr waren immerhin knapp 13 000 Besucher auf der Messe.

Besonders begehrt sind die Hör-Sessions, in denen die Firmen jeweils ihre neuesten Lautsprecher in Studios vorführen. Die womöglich spannendste Hör-Session diesmal widmet sich dem Unterschied zwischen analoger und digitaler Wiedergabe. Magazin Audio will demonstrieren, wie das Analogsignal einer professionellen Tonbandmaschine im Vergleich zu hoch aufgelösten Digitalsignalen vom identischen Masterband klingt. Als Quellen stehen dabei neben CD und SACD auch Netzwerkplayer zur Verfügung, mit denen unkomprimierte Musiksignale etwa im 24/96-Format von Festplatten abgespielt werden können. Auch ein iPod soll zu Gehör kommen.

Die digitale Technik hat natürlich längst Einzug gehalten in die Hi-Fi-Welt. Heimkino etwa ist seit Jahren ein Top-Thema. So zeigt Mitsubishi Electric den High-Definition-Projektor HC6000. Der Lautsprecheranbieter Bowers & Wilkins bringt ein 5.1-Audio-System, das die Lautsprecher mit Wireless-Technologie ansteuert. Auch Docking-Stationen für den iPod sind zu sehen sowie digitale DAB-Radios.

Daneben gibt es auch echte Musik zu hören. Der ungarische Pianist Gergely Bogányi wird im Atrium auf dem angeblich größten Flügel der Welt, dem Fazioli 308, einige Konzerte geben.
Eine kleine Auswahl wichtiger deutscher Hersteller, die auf der High End vertreten sind: Arcus, Backes & Müller, Beyerdynamic, Burmester, Heil A.M.T. , Lindemann, Nubert sowie T+A. Insgesamt sind 154 der 230 Aussteller aus Deutschland.

Ein Highlight ist auch das Thema Car Audio. Im Foyer wird ein neuer Jaguar XF zu sehen sein, in den der britischer Lautsprecher-Spezialist Bowers & Wilkins 14 Boxen eingebaut hat. Das ergibt bestimmt einen recht ordentlichen Stereoklang und vielleicht sogar Surround-Sound. Volkswagen zeigt einen Tiguan, der mit einem Soundsystem von Dynaudio ausgestattet ist.

Die High End 2008 dauert vom 24. bis 27. April 2008. Der erste Tag ist allerdings für Fachbesucher reserviert. Weitere Infos zu Öffnungszeiten und Eintrittskarten finden auf den Seiten der High End Society.

Wer keine Gelegenheit hat, sollte am 28. April nochmal bei Testticker vorbeischauen. Dann lesen Sie einen ausführlichen Bericht.
Mehmet Toprak

Bild: High End Society

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