R-Studio 4.0 Network Edition
Netzwerk-Datenretter

Big DataData & StorageSicherheit

Neu in Version 4.0

R-Studio 4.0 Network Edition

Mit Version 4.0 unterstützt R-Studio HFS- und HFS-Plus-Partitionen sowie Apple Partition Maps (APM). Damit können Sie Datenrettungsversuche auch auf Intel-basierten Apple-Macs starten, allerdings nur nach Start per Boot-CD mittels R-Studio Emergency. Weitere unterstützte Dateisystemformate sind: FAT 12, FAT 16, FAT 32, NTFS, NTFS5, EXT2, EXT3, UFS 1, UFS 2 und UFS Big Endian. So lässt sich die Boot-CD auch mit Linux und zum Beispiel BSD-Systemen einsetzen.

Um während einer Rettungsaktion nicht noch mehr Daten auf dem Quellmedium zu zerstören, kann R-Studio 4.0 Sektor-basierte Images anlegen und auf ein Zielmedium sichern, auf dem dann die Datenrettung gefahrlos durchgeführt werden kann. Die Images sind jetzt auch per Schieberegler einfach komprimierbar, das Vergeben eines Kennworts schützt vor Zugriffen durch Dritte.

Der Clou: Das Tool läuft in der Technikerlizenz, die man benötigt, um die Datenrettung als Dienstleistung anzubieten, nun auch vom USB-Stick.

Bereits mit Version 3.8 kamen eine erweiterte Dateitypenerkennung, ein Hex-Editor und der Support für das GPT-Partitionsschema, das etwa Windows XP 64 Bit nutzt, hinzu.


Nach einfachem Löschen wird R-Studio 4.0 schnell fündig und kann die Dateien wiederherstellen.

Funktionen für Netzwerker

R-Studio 4.0 Network Edition

R-Studio 4.0 ist kein Tool für Einsteiger: Die Basisfunktionen sind zwar gut bedienbar, doch viele der von R-Studio angezeigten Systeminformationen sind nur für Fortgeschrittene verständlich. Features wie das manuelle Reparieren von Master Boot Record, Master File Tabel oder LDM-Strukturen fordern den Experten. Dieser kann dann per Hex-Editor versuchen, beschädigte Systeme wieder lauffähig zu bekommen, Partitionen zu reparieren oder gezielte Datenbereiche nach zu rettenden Daten abzusuchen. Wer sich mit XML auskennt, dem gestattet R-Studio 4.0 das Erstellen von Vorlagen für zielsicheres Parsen nach bestimmten Dateien. Diese Funktionen sind vor allem für Systemtechniker, Netzwerk-Admins und Systemanalysten interessant.

Um mit R-Studio Daten über das Netzwerk zu retten, sind zwei Komponenten erforderlich: Auf dem Remote-Client sollte R-Studio Agent installiert sein, damit R-Studio vom Admin-PC Zugriff auf die Datenstrukturen erhält. Der Zugriff erfolgt über den Befehl Zu Remote verbinden im Menü Laufwerk. Hier ist der gewünschte PC direkt oder per IP-Adresse und Port auszuwählen. Damit der Agent den Zugriff auf das Remote-System und seine Datenstruktur frei gibt, muss das zuvor festgelegte Kennwort eingegeben werden. Jetzt erfolgen Scan und Datenrettung wie auf einem lokalen System. Übertragen werden die wiederhergestellten Daten verschlüsselt mit 3DES.


Für die Datenrettung im Netzwerk sind R-Studio sowie R-Studio Agent erforderlich. Die geretteten Daten werden mit 3DES verschlüsselt übertragen.

Wenn der PC nicht startet…

R-Studio 4.0 Network Edition

Lässt sich der Remote-PC nicht starten oder verfügt nicht über einen R-Studio Agent, gibt es zwei Alternativen: Entweder man versucht, R-Studio Agent über das Netzwerk zu installieren, oder fährt den Remote-PC per Boot-CD mit R-Studio Agent Emergency hoch. Beides hat Nachteile: Die Netzwerkinstallation funktioniert nur mit Windows NT/2000/XP auf beiden Systemen; außerdem muss der PC erreichbar sein und funktionieren. Beim Übertragen von Dateien auf den Remote-PC könnten darüber hinaus prinzipiell rettbare Dateien endgültig verloren gehen. Für die Rettung per Boot-CD muss der Administrator zunächst das Notfall-Medium manuell erstellen und brennen. R-Studio generiert nur ein ISO-File, brennt aber nicht gleich die CD. Zwar lassen sich auch zwei Floppys als Notfallmedien erstellen, doch ist dies zeitaufwändiger. Zudem muss sich der Admin mit der Boot-CD zum PC begeben, der Vorteil einer Ferndatenrettung entfällt also.

R-Studio 4.0 Netzwerk Edition beinhaltet die Lizenzen für eine Installation von R-Studio 4.0 auf dem Admin-PC sowie fünf R-Studio Agent- beziehungsweise Emergency Agent-Clients. Weitere Lizenzen lassen sich auf Anfrage zusätzlich erwerben.

Datenrettung im Test

R-Studio 4.0 Network Edition

Zügig durchstreift R-Studio 4.0 Netzwerk-Edition im Test Festplatten, Partitionen und Verzeichnisse lokal und remote auf der Suche nach wiederherstellbaren Dateien. Auch beschädigte oder gelöschte Metadaten wie Master Boot Record, Master File Table, NTFS- und FAT-Bootsektoren versucht R-Studio aufzuspüren. Für den Scan einer externen 20-GByte-Partition benötigt das Tool nur knapp 13 Minuten. Die Dauer der Wiederherstellung hängt von Art, Umfang und Fragmentierung der Daten ab und kann bei großen Mengen mitunter mehrere Stunden erfordern.

Egal ob von der 20-GByte-Partition einer externen Festplatte oder von einer per USB-Port angeschlossenen Speicherkarte: Wenn R-Studio 4.0 gelöschte Dateien wiederherstellen soll, funktioniert dies einwandfrei. Neben den tatsächlich gelöschten Dateien offeriert das Tool auch Dateifragmente. Das kann praktisch sein: Spürt R-Studio nicht alle Sektorinhalte auf, die zu einer Datei gehören, finden sich im Test dennoch zum Beispiel Fragmente von Word-Dateien, die das Tool als TXT-File abspeichert.

Ernsthafte Schwierigkeiten bekommt R-Studio jedoch, wenn die Festplatten oder Partitionen formatiert wurden. Nach einem Quickformat lassen sich die meisten Daten zwar wiederherstellen, doch etwa ein Viertel der 80 durch Quickformat versteckten Testdateien bleibt verschwunden, während knapp 200 zusätzliche, aber unbrauchbare Fragmente angezeigt werden. Noch schlimmer wird es nach einer vollständigen Formatierung, denn danach findet R-Studio außer zwei 12 Byte großen Fragmenten gar nichts mehr. Das ist zu wenig.

Ein Nachteil der Rettung per R-Studio Agent Emergency ist zudem, dass das Tool Images oder wiederhergestellte Daten nur auf FAT-Partitionen oder Netzlaufwerke sichern will. Wer R-Studio im Netzwerk einsetzen will, sollte zuvor auf der Kompatibilitätsliste des Herstellers prüfen, ob alle eingesetzten Festplatten-, Speicher- und Netzwerk-Controller sowohl von R-Studio als auch von Agent und Emergency Agent unterstützt werden.


PCs und Datenträger per Hand retten: Mit den Hex-Editor lassen sich Metadaten und beschädigte MBRs, MFTs und LDM-Strukturen reparieren.

Fazit

R-Studio 4.0 Network Edition

Für das Wiederherstellen gelöschter Daten, ob lokal oder im Netzwerk, ist R-Studio 4.0 Netzwerk Edition gut geeignet. Experten können versuchen, beschädigte Metadaten mit dem Hex-Editor zu reparieren, und bestimmte Festplattenbereiche gezielt nach einzelnen Dateien oder Dateitypen durchforsten lassen, wenn sie den XML-Parser verwenden. Für Einsteiger ist das Programm aufgrund seiner komplexen Bedienung nicht zu empfehlen. Auch für die Datenrettung auf gründlich formatierten Volumes eignet es sich nicht. Im Zweifelsfall sollten Administratoren sich für die CD-Version entscheiden, da diese einige Treiber mehr mitbringt als die Download-Variante. Eine gute Alternative ist die teurere, aber besser bedienbare O&O RescueBox 4.1 in der Admin (400 Euro) oder Techniker Edition (820 Euro).

R-Studio 4.0 Network Edition
Hersteller: Haage & Partner
Internet: www.haage-partner.de
Preis: 180 Euro (Download), 190 Euro (Box), 800 Euro (Technikerlizenz)

Note: befriedigend
Leistung (40%): befriedigend
Ausstattung (30%): gut
Bedienung (20%): befriedigend

Das ist neu
Anlegen exakter und kompr
imierbarer Images
Unterstützung für Intel-Macs: HFS, HFS+, APM
Technikerlizenz läuft auf USB-Stick

Systemvoraussetzungen
Betriebssysteme: Windows 9x/Me/NT 4/2000/XP/2003/Vista (R-Studio-Applikation); Windows NT/2000/XP (Agent Emergency im Netzwerk)
Prozessor: ab Pentium 200 MHz
Arbeitsspeicher: 128 MByte

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