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Foto-Dienste für die Zeit nach Flickr

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“Fotolog” lebt wieder auf

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Communitys werden vor allem durch eines geprägt: Emotionen. Menschen drücken ihre Gefühle in Worten und Bildern aus, sie streiten und schwärmen. Sie engagieren sich und gestalten die Community mit. Und sie entwickeln auch starke Emotionen für die Community, in der sie sich tummeln. Die User reagieren sensibel, wenn ihr Web-2.0-Dienst ihnen den Rücken zukehrt. Dann ist die Gemeinschaft eben nicht mehr das, was sie einmal war. Im Web heißt das: Die Karawane zieht weiter.

Vor vier Jahren kamen die Fotoblogs so richtig in Mode. Die Initialzündung gab ein kleiner Dienst namens Fotolog, der immer in Geldnot war und um Spenden für den Kauf weiterer Server bat. Trotzdem baute sich schnell eine internationale Community um Fotolog auf. Der Clou war, dass jeder User seine Seite farblich anpassen durfte, Fotos in Sets ordnen und die Fotoblogs befreundeter User in einer Seitenleiste einbinden konnte. Und dann gab es natürlich die Möglichkeit, zu kommunizieren und Bilder zu kommentieren, der Grundpfeiler für jede Community. Das alles macht Fotolog zum Meilenstein in Sachen Web 2.0, nur nannte das 2003 noch niemand so. Und Fotolog existiert heute immer noch und hat sich dabei kaum verändert. Das allerdings war der Grund, warum sich viele Digitalfotografen gelangweilt davon abwandten und zu zeitgemäßen Diensten wechselten, die spannende neue Funktionen boten. Bei diesem Massenaufbruch wechselten User zuerst zu Fotocommunity, viele kurz darauf weiter zu Flickr, dem neuen Ding. Doch wohin sollen Fotofreunde nun wechseln, und wie behält man dabei seine Daten? Im folgenden werden fünf Fotodienste und die besten Tipps für den Umzug vorgestellt.


Bild: Branchen-Oldie Fotolog lebt wieder auf

Durch die anhaltenden Probleme bei Flickr bekommt Fotolog wieder Zulauf und gewinnt auch alte User zurück. Fotolog wirkt mittlerweile optisch und funktional antiquiert, ist dafür aber sehr einfach zu bedienen. Der Dienst spart sich allen Web-2.0-Schnickschnack und konzentriert sich auf die Basics: Bilder präsentieren, kommentieren und die Bilderseiten von Freunden beobachten. Nicht jeder will sich stundenlang mit der Verschlagwortung, Geodatenpflege und Organisation seiner Digitalfotos beschäftigen, und genau da findet Fotolog nach wie vor seinen Platz. Der Dienst steht nur auf Englisch, Spanisch und Portugiesisch zur Verfügung. Für 5 Dollar im Monat ist Fotolog werbefrei und stockt das Upload-Limit von einem Bild pro Tag auf sechs Fotos auf. Die Gold-Camera-Mitgliedschaft erlaubt außerdem bis zu 200 Gästebuch-Einträge pro Foto statt 20 im kostenlosen Account.

Info
Sprache: englisch
Preis: kostenlos, Premium 5 Dollar/Monat
Internet: www.fotolog.com

Fotocommunity: Deutscher Profitreff

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Fotocommunity

Der deutsche Fotodienst bietet kostenlose und Premium-Mitgliedschaften an. Die Anzahl der Uploads ist in allen Varianten eingeschränkt. Mit dem Gratis-Account darf der Benutzer nur ein Foto pro Woche hochladen, im teuersten Modus für 8 Euro monatlich sind es lediglich 30 Bilder. Außerdem gibt es ein Speicherlimit für alle hochgeladenen Fotos. Fotocommunity stellt jedem Nutzer eine persönliche Fotoseite bereit, in der seine Bilder angezeigt und von anderen durchsucht werden werden können. Darüber hinaus ordnet Fotocommunity die Bilder in Kategorien, die beim Upload angegeben werden, so dass sie ähnlich wie bei einer Bildagentur thematisch sortiert und unabhängig von der persönlichen Sammlung des Fotografen gefunden werden. Ebenso wie Flickr lässt Fotocommunity seine User Abzüge, Fotobücher et cetera bestellen und veranstaltet obendrein viele regionale Community-Treffen.

Abgesehen vom Konzept und den Funktionen, unterscheidet sich Fotocommunity von Flickr und dem Urvater Fotolog vor allem durch den professionellen Anspruch der Gemeinschaft. Hier versammeln sich Fotografen, die beeindruckende Landschaften, Porträts und Collagen in Studioqualität schaffen.

Info
Sprache: deutsch
Preis: kostenlos, Premium 4 bis 8 Euro/Monat
Internet: www.fotocommunity.de

23: FlickR-Killer aus Dänemark

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Bild: 23 kann mehr als FlickR

23 zeichnet sich durch große Übersichtlichkeit aus, die bei der Fülle an Funktionen auch notwendig ist. Der dänische Anbieter kann im Grunde alles, was auch Flickr kann, zeigt beispielsweise die EXIF-Daten der Bilder an, hat Fotogruppen samt Foren, lässt die User Bilder per E-Mail hochladen und gibt einen Überblick über neue Kommentare und Antworten auf eigene Kommentare, auch per RSS-Feed. Über frische Kommentare informiert 23 auf Wunsch per E-Mail, was Flickr bis heute nicht vermag.

Tags und Alben gehören zum Standard-Funktionsumfang einer Foto-Community und sind bei 23 benutzerfreundlich umgesetzt. 30 Fotos dürfen Benutzer mit einer kostenlosen Mitgliedschaft im Monat hochladen. Uneingeschränkte Uploads verspricht der 23-Plus-Account für 20 Euro im Jahr. Die deutsche Übersetzung ist noch nicht vollständig, gelegentlich kommen dem Anwender noch englische Menüs oder Beschreibungen unter. Aber das kann den positiven Eindruck nicht schmälern. 23 hat das Zeug zum Flickr-Killer.

Info
Sprache:
deutsch
Preis: kostenlos, Premium 20 Euro/Jahr
Internet: www.23hq.com

Sevenload: Foto- und Video-Community in einem

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Sevenload ist alles in einem: Foto- und Video-Community

Sevenload nimmt eine Sonderstellung ein. Die Kölner Plattform vereint sowohl Foto-Community als auch Video-Portal. Das Angebot ist kostenlos und uneingeschränkt nutzbar.

Fotos werden in Alben geordnet und können als Slideshow angezeigt werden. User dürfen Freunde einladen und in einer Buddylist organisieren, Uploads anderer kommentieren und ihre Werke auch gebündelt als ZIP-Archiv hochladen.

Sevenload stellt Widgets für den Einbau einer Galerie oder Bildershow in andere Websites ähnlich wie Flickr Badge bereit. Ansonsten ist die Bedienung eher gewöhnungsbedürftig. Dennoch hat Sevenload allen anderen Flickr-Nachfolgern eines voraus: Es war die erste brauchbare deutsche Foto-Community für jedermann und hat so schon früh deutsche User um sich geschart.

Info
Sprache: deutsch
Preis: kostenlos
Internet: www.sevenload.de

Ipernity: Besserer FlickR-Klon

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Ipernity: Portal für enttäuschte FlickR-User

Die französische Community hat in den vergangenen Wochen ordentlich zugelegt. Die englische Sprachversion ist gerade von freiwilligen Übersetzern fertiggestellt worden. Nur die deutsche Fassung lässt noch auf sich warten, dürfte aber auch bald bereit stehen.

Ipernity sieht aus wie ein Flickr-Klon und hat somit beste Aussichten, enttäuschte Flickrianer abzuwerben. Hier dürfen die User ihre Fotoseiten allerdings mit Skins gestalten oder gleich selbst die Farben und Stile anpassen. Im Pro-Account für 1,99 Euro im Monat laden Benutzer jeden Monat bis zu 1 GByte Fotos hoch, sonst sind es 200 MByte.

Und das ist nicht alles, denn Ipernity ist gleichzeitig eine Video-C
ommunity, Audio-Portal und hostet für jeden User ein Blog. Interessant sind die Upload-Optionen. Dateien lädt der Nutzer einzeln oder als ZIP verpackt hoch, benutzt die kleine Software IperUpload oder lässt Ipernity Medienelemente aus einer Website herausziehen. Eine Statistik verrät, welche User sich auf der Fotosite umgesehen haben – ähnlich wie bei der Business-Community Xing. Im Vergleich zu Flickr macht der Dienst einen guten Eindruck, und auch die von einigen Usern vermissten RSS-Feeds sind schon nachgerüstet.

Info
Sprache: englisch, deutsch in Arbeit
Preis: kostenlos, Premium 1,99 Euro/Monat
Internet: www.ipernity.com

Umzug der Fotosites nicht leicht

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Umzug mit Helfern: Mit dem Greasemonkey-Ipernity-Skript werden FlickR-Daten übertragen

Wer Flickr ein paar Jahre die Treue gehalten hat, sich aber nun nach einem neuen Anbieter umschaut, steht vor der Frage, was mit seinen alten Daten – also nicht nur den Fotos, sondern eben auch Titel, Beschreibungen, Kommentare, Tags und Sets – passieren soll. Niemand macht sich die Mühe, diese ganzen Informations-Häppchen von Hand zu sichern. Und wieder bei Null anzufangen, wäre auch schade. Zum Glück tauchen in letzter Zeit immer mehr Open-Source-Skripte und proprietäre Tools einzelner Anbieter auf, die das Backup der Daten oder den Umzug zu einem bestimmten Service vereinfachen wollen.

Flickrbackup (sourceforge.net/projects/flickrbackup) kümmert sich um die Fotos, sichert aber die Informationen rundherum nicht mit. Beschreibungen, Tags und Kommentare gehen damit verloren. Besser macht das FlickrGettr (/www.secuserv.ch/pages/flickrgettr.html). Hier werden sogar ganze Sets konserviert. Das einzige, was fehlt, sind die wertvollen Kommentare aus der Community. Für den Umzug zu Ipernity stellt der Anbieter zwei Greasemonkey-Skripts (/www.ipernity.com/apps/gm) bereit, die Fotos, Tags, Beschreibung, Titel und sogar die Geodaten aus Flickr in 200er-Schritten abgrasen und in Ipernity importieren.

Greasemonkey (/www.erweiterungen.de/detail/Greasemonkey/) ist eine Erweiterung für den Firefox-Browser, die das Ausführen und Entwickeln von Userscripts erlaubt. Das Ipernity-Skript wird übrigens noch weiterentwickelt und soll demnächst auch ganze Sets übernehmen.

Alternativen mit Abstrichen

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Fazit: Alternativen zu Flickr sind reichlich vorhanden, keine Frage. Allerdings müssen die Benutzer bei einigen Anbietern Abstriche machen, sei es in Sachen Komfort oder Leistung.

Fotocommunity ist vergleichsweise teuer, bei eingeschränkten Kapazitäten, behauptet sich aber vor allem bei ambitionierten Fotografen.

Fotolog ist ein hässliches Entlein, verglichen mit den schicken Web-2.0-Diensten, hat aber immer noch viele Benutzer rund um den Globus und zeichnet sich durch leichte Bedienung aus, sowie die Möglichkeit, die eigene Fotoseite individuell zu gestalten.

23 und Ipernity machen im Vergleich mit Flickr den besten Eindruck. Beide sind bei Funktionsumfang und Usability Flickr ebenbürtig. Ipernity setzt mit Import-Tools und seinem Look & Feel ganz frech auf abtrünnige Flickr-Kunden. Und damit werden die Franzosen auch Erfolg haben.

Und mit Zoomr (www.zoomr.com/) und Photobucket (photobucket.com/) stehen weitere englischsprachige Foto-Communitys zur Wahl. Die Flickrianer protestieren derweil mit unvermindertem Eifer und haben sich sogar eigene Protestgruppen wie “Keine Zensur” (/www.flickr.com/groups/keine_zensur/) und Diskussionspools für den gemeinschaftlichen Umzug (www.flickr.com/groups/356850@N25/) geschaffen.

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