Diese Technik steckt im iPhoneiPhone-Technik im Überblick
Großes Display, keine Tasten
Diese Technik steckt im iPhone
Keine Tastatur und nur ein Button an der Gerätefront – schon rein äußerlich präsentiert sich das iPhone eher ungewöhnlich. Wie schon beim iPod mit seinem ClickWheel setzt Apple auch beim iPhone auf ein neuartiges Bedienkonzept. Die Steuerung erfolgt über ein berührungsempfindliches Display, das 3,5 Zoll misst und 320 x 480 Pixel auflöst. An äußeren Bedienelementen gibt es lediglich den vorn angebrachten Home-Button sowie seitlich Lautstärkeregler, Klingelton- und Sleep-Taste.
Auf dem Display kann der Anwender durch Gesten die einzelnen Funktionen aufrufen. Es werden nicht einfach nur Bedienelemente gedrückt, sondern Bewegungen wie auf dem Touchpad eines Notebooks ausgeführt. Durch einfaches Auf- und Abbewegen eines Fingers wird beispielsweise durch Webseiten gescrollt, Adressbucheinträge lassen sich via Drag-and-Drop umorganisieren. Um etwa in ein Bild oder PDF zu zoomen, werden Daumen und Zeigefinder auf das Display aufgesetzt und einfach auseinandergespreizt. Lediglich für die Texteingabe, etwa bei SMS und Mails, wird auf eine Bildschirmtastatur zurückgegriffen, die sich bei Bedarf einblenden lässt. Beim Tippen wird ein internes Wörterbuch durchforstet und ein kleines Popup eingeblendet, mit einem Vervollständigungsvorschlag für das angefangene Wort oder einer Korrektur, falls der User sich vertippt hat.
Wer Bedenken hat, auf der kleinen Tastatur mit dem Finger öfter Mal daneben zu tippen: Apple hat sich einiges einfallen lassen, um dies zu verhindern beziehungsweise zu korrigieren. Der Zielbereich für den wahrscheinlich folgenden Buchstaben wird deutlich vergrößert, so dass der Anwender ihn fast nicht verfehlen kann. Verrutscht der User bei einigen Buchstaben auf der Tastatur einfach nur ein Stück und schreibt beispielsweise ouzza statt pizza, wird auch dies erkannt.
iPhone: Viele Sensoren, großer Speicher, Megapixel-Kamera
Diese Technik steckt im iPhone
Praktisch sind die im iPhone verbauten Sensoren, die dem Anwender Arbeit abnehmen und Strom sparen sollen. So wird beispielsweise die Helligkeit des Displays automatisch an das Umgebungslicht angepasst – und das Display komplett abgeschaltet, wenn das iPhone zum Telefonieren ans Ohr gehalten wird. Zudem wird die Anzeige umgestellt, wenn der User das Gerät dreht und es statt im Hoch- im Querformat nutzt.
Das iPhone misst 115 x 61 x 11,6 Millimeter und wiegt 135 Gramm. Im Inneren stecken je nach Modell vier oder acht GByte Flash-Speicher: die kleinere Variante kostet 499 US-Dollar, die größere 599 US-Dollar. Zudem sind eine Kamera an Bord, die Bilder mit 2-Megapixel-Auflösung liefert, und der Kurzstreckenfunk Bluetooth.
Wie der iPod spielt das iPhone Musik und Videos ab, die via iTunes auf das Gerät gelangen. Zwar ist es bislang nicht möglich, direkt mit dem iPhone im iTunes Store einzukaufen, dennoch wird ein iTunes-Account benötigt, um das Gerät in Betrieb zu nehmen.
Zwiespältiger Datenaustausch
Diese Technik steckt im iPhone
Für den Datenabgleich mit dem Computer, nimmt das iPhone wie der iPod in einem kleinen Dock Platz, dass per USB 2.0 mit einem Windows-PC oder Mac verbunden wird. Dabei werden nicht nur Bilder, Filme und Musikstücke übertragen, sondern auch Kontakt- und Kalenderdaten sowie Mails synchronisiert. Was genau abgeglichen wird, kann der Anwender sehr flexibel festlegen.
Für geplagte Handy-Nutzer mit vielen Nachrichten auf dem Anrufbeantworter dürfte Visual Voicemail eine erhebliche Erleichterung darstellen. Alle Nachrichten werden in einer Liste dargestellt, befindet sich der Anrufer im Adressbuch mit dessen Namen und gegebenenfalls sogar einem Bild. Der User muss sich nicht der Reihe nach durch alle Nachrichten quälen, sondern kann sich eine beliebige herauspicken und anhören.
Wie es sich für ein aktuelles Mobiltelefon gehört, gelangt das iPhone auch ins Internet – wahlweise via EDGE oder WLAN nach 802.11b/g und sogar 802.11n-Draft. Lediglich die Breitbandtechnologie UMTS ist nicht an Bord, was nach Meinung einiger Analysten den Erfolg des Gerätes erheblich schmälern dürfte. Schon gibt es erste Gerüchte, dass Apple in der europäischen iPhone-Version UMTS nachrüstet beziehungsweise spätestens Anfang 2008 ein neues Modell mit dem Breitbandfunk auf den Markt bringt.
Browser und andere Clients
Diese Technik steckt im iPhone
Als Betriebssystem kommt im iPhone eine abgespeckte Variante von Mac OS X zum Einsatz; zahlreiche Widgets sind an Bord, ebenso wie Mail-Client (Apple Mail) und Browser (Safari). Über Programme von Drittherstellern ist bislang noch recht wenig bekannt. Eine Version der Google Maps wird an Bord sein, dazu ein Player für YouTube-Videos. Nachdem es einige Games für den iPod gibt, dürften auch recht schnell Versionen für das iPhone folgen. Zudem sollen Entwickler die Möglichkeit haben, Web-2.0-Anwendungen zu erstellen, die auf Funktionen des iPhones zugreifen, etwa um direkt einen Standort in den Google Maps anzuzeigen oder einen Anruf beziehungsweise eine Mail zu starten.
Mit einer Akkuladung soll das iPhone laut Apple 250 Stunden im Standby-Modus durchhalten oder acht Stunden Gesprächszeit. Wird lediglich die Musikwiedergabe genutzt, beschallt das Gerät den User 24 Stunden lang, Videowiedergabe hält es sieben Stunden durch. Die Werte liegen deutlich über denen, die Apple noch im Januar bei der Vorstellung des iPhone verkündete. Wie es zu dem längeren Durchhaltevermögen kommt, ist unklar. Experten halten Verbesserungen beim Power-Management für wahrscheinlich, vor allem bei der Display-Beleuchtung und bei der drahtlosen Kommunikation, sowie Optimierungen im Code. Wie Dave Chamberlain von In-Stat gegenüber Vnunet.com bemerkte, könnte es allerdings auch sein, dass Apple nichts geändert habe ? abgesehen vom Messverfahren.
In die Kopfhörer des iPhones sind Mikrofon und Fernbedienung integriert. Der Anwender kann so Telefonieren und einige Funktionen aufrufen, ohne dass Gerät aus der Tasche holen zu müssen. Die Fernbedienung besitzt nur einen Knopf ? ein Druck stoppt beziehungsweise startet die Musikwiedergabe wieder, durch zweimaliges Drücken wird zum nächsten Titel gesprungen. Kommt ein Anruf, wird fadet die Musik aus und der User kann durch Drücken des Knopfes das Gespräch annehmen.