Zwei neue Drucker-Dauertests
Von Schläfern und Hyperaktiven
Zwei neue Drucker-Dauertests
PCpro startet zwei neue Drucker-Dauertests: Bei einem Test stehen die Geräte wochenlang ungenutzt herum, beim anderen müssen sie ununterbrochen drucken. /// Manuel Alvarez
Bereits im vergangenen Jahr absolvierten Tintenstrahldrucker von Canon, Epson, HP und Lexmark einen Dauertest der ganz besonderen Art: Es ging darum, längere Standzeiten schadlos zu überstehen. Heraus kamen heiß diskutierte Ergebnisse. Bei den Epson-Geräten etwa führte eingetrocknete Tinte dazu, dass sie im Test komplett ausfielen. Zahlreiche Leserreaktionen im PCpro-Blog zeigten, dass viele Anwender mit dem gleichen Problem zu kämpfen hatten. Grund genug für eine Neuauflage des Dauertests. Ab sofort schicken wir im Labor die neuen Geräte, Tinten und Druckköpfe der Hersteller in die Warteschleife. Kandidaten sind die Einsteigergeräte von Canon, Epson, HP und Lexmark. Es sind genau diese günstigen Drucker, die oft wochenlang nicht benutzt werden.
Test 1: Schlafende Tintendrucker
Der Testablauf: Nach dem Drucken einiger Probeblätter werden die Drucker für eine festgelegte Zeit in Ruhe gelassen. Die Standzeit beträgt zunächst eine Woche und wird Zug um Zug jeweils um eine weitere Woche erhöht. Nach knapp sechs Monaten steht zum Finale eine Ruhephase von sechs Wochen auf dem Programm. Nach jeder Pause werden Probeausdrucke angefertigt und die Druckqualität bewertet. Sind Störungen am Druckbild erkennbar, werden diese nach Möglichkeit über Reinigungszyklen behoben. Neben potenziellen Komplettausfällen wird sich auch zeigen, welche Geräte die teuren Originaltinten am effizientesten nutzen und welche bei Reinigungszyklen verschwenderisch damit umgehen. Um die verbrauchte Tintenmenge zu bestimmen, wiegen wir die Tintenpatronen vor dem Einsetzen in den Drucker mit einer hochpräzisen Laborwaage auf ein Hundertstelgramm genau. Beim Patronenwechsel wiederholen wir den Vorgang. Alle Testdrucker werden über den Stand-by-Schalter ausgeschaltet und bleiben stets am Stromnetz angeschlossen. Damit ermöglichen wir den Druckern, ihre automatischen Reinigungszyklen auszuführen. Der gesamte Aufbau ist darauf ausgerichtet, das Druckverhalten eines Wenigdruckers nachzubilden. Der Testverlauf wird im PCpro-Blog (www.pc problog.de) begleitet. Außerdem gibt es unter www.pcproblog.de/tinte alle PDFs des letzten Dauertests kostenlos zum Download und natürlich die Möglichkeit zu diskutieren.
Test 2: Tinten- gegen Tonerkosten
Anstoß für den zweiten Dauertest gab das vollmundige Werbeversprechen von HP, dass die neue Officejet-Pro-Serie billiger drucke als ein Laserdrucker. Das wollen wir prüfen. Im Testlabor treten zwei Laserdrucker gegen den neuen HP Officejet Pro K5400 an, der nur 130 Euro kostet und laut Hersteller 7500 Seiten im Monat an Druckvolumen bewältigt. Der erste Gegner für den HP ist der 900 Euro teure Kyocera Mita Ecosys FS-C5025N mit einem spezifizierten Druckvolumen von 85 000 Seiten pro Monat. Kyocera feilt schon seit Jahren mit der Ecosys-Serie erfolgreich am kostengünstigen Druck. Der zweite Kontrahent ist der neue Konica Minolta Magicolor 5550 für 1100 Euro mit einem maximalen Druckvolumen von 120 000 Seiten pro Monat. Der Magicolor ist eines der neuen Spitzenmodelle dieses Herstellers, erhebt aber keinen Anspruch darauf, besonders günstig zu sein. Das Testfeld umfasst damit den angeblich günstigsten Tintenstrahldrucker fürs Büro, einen Laserdrucker, der besonders preiswert druckt, und einen des mittleren Seitenpreissegments.
Dreimal 50 000 Seiten
Die Aufgabe ist einfach: Innerhalb der nächsten sieben Monate müssen die Testkandidaten jeweils insgesamt 50 000 Seiten drucken. Gedruckt wird auf allen drei Geräten in DIN A4, Farbe und einseitig. Die Druckgeschwindigkeit wird dabei nur durch die Druckvolumensvorgabe der Hersteller gebremst, die definiert, für welche Seitenanzahl die Drucker in einem definierten Zeitraum ausgelegt sind. Sobald der Marathondruckjob beendet ist, wird Kassensturz gemacht. In die Berechnung fließen Anschaffungspreis, Verbrauchsmaterialien, eventuelle Reparaturkosten, Ausfallzeiten und kostenpflichtige Ersatzteile ein. Der Test ist in gewisser Hinsicht ein Zeitraffertest, da es in der Praxis nur in den seltensten Fällen innerhalb von sechs oder sieben Monaten zu einem Druckaufkommen von stolzen 50 000 Seiten kommt. Dennoch lässt sich damit absehen, wie sich die Kosten des Druckers über seine Lebenszeit gesehen entwickeln werden. Natürlich werden die 150 000 Ausdrucke nicht mit Testcharts und Standardausdrucken gefüllt, die ungenutzt in die Papiertonne wandern. Stattdessen unterstützen PC Professionell und die teilnehmenden Hersteller bei dieser Aktion gemeinnützige Organisationen, indem wir für sie größere Druckaufträge übernehmen, beispielsweise für Flugblätter.