Wikipedia macht Computer schlau
Computerforscher nutzen das Online-Lexikon Wikipedia, um die Chips der Zukunft klüger zu machen. Die Wissenschaftler des Technion-Israel Institute of Technology füttern ihre Programme mit den Inhalten von Wikipedia, um Computern das Weltwissen beizubringen. Diese sollen so in der Lage sein, Informationen selbständig zu verbinden und daraus neue Schlüsse zu ziehen. Dies berichtet der Branchendienst Physorg.com.
Ziel sind zum Beispiel bessere Spamfilter, die Massenwerbung auf die gleiche Weise erkennen und aussortieren können wie Menschen. Außerdem soll die Kontextsuche in riesigen Datenbanken wie dem Internet verbessert werden.
Die Wissenschaftler wollen ihre Erkenntnisse kommende Woche in Indien vorstellen. Dort findet in Hyderabad der 20. Fachkongress für Künstliche Intelligenz statt.
Für die israelischen Forscher ist Wikipedia das ideale Werkzeug für intelligente Computer. Die freie Enzyklopädie enthält unzählige Querverweise in ihren Artikeln. Diese Links können Rechnern und ihrer Software helfen, ebenfalls Verbindungen festzustellen. So ist B12 bei Menschen allgemein als Vitamin bekannt. Lernfähige Spamfilter wissen zwar rasch, dass E-Mails mit dem Begriff “Vitamin” in der Regel Spam sind. Sie können aber daraus nicht ableiten, dass elektronische Post mit dem Begriff “B12” ebenfalls in diese Kategorie gehören könnte. Die Wikipedia soll ihnen hier nun auf die Sprünge helfen. (dbm/mto)
Bild: Wikimedia