IT-Beruf mit Zukunftschancen
Jobs für SAP-Experten krisensicher
Höchster Stundensatz für IT-Freiberufler
IT-Beruf mit Zukunftschancen
IT-Krise hin oder her, die Nachfrage nach SAP-Experten blieb auch in den wachstumsschwächeren Jahren in der IT-Branche groß. Und noch immer scheint es mehr Bedarf zu geben, als der Arbeitsmarkt befriedigen kann. So mancher Arbeitgeber, etwa der Outsourcing- und Beratungsspezialist Accenture, wollte im vergangenen Jahr mehr Mitarbeiter mit SAP-Kompetenz einstellen als er letztlich auf dem Arbeitsmarkt fand.
Dies zeigt sich auch daran, dass freiberufliche SAP-Berater die höchsten Stundensätze aller IT-Freiberufler erzielen. So ermittelte das größte deutsche IT-Projektportal Gulp im vergangenen Jahr, dass der Stundensatz freiberuflicher SAP-Berater bei durchschnittlich 77 Euro liegt, während Oracle-Profis – sozusagen die technologische Konkurrenz – lediglich auf 66 Euro kommen. Freiberufliche Administratoren für das Windows-Betriebssystem liegen laut Gulp sogar bei nur 50 Euro – mit sinkender Zahl an Aufträgen. Auch bei vielen IT-Anbietern sind SAP-Experten gefragte Leute.
Der Enteprise-Software-Riese legt noch immer zu
IT-Beruf mit Zukunftschancen
Die Ursache dieses Booms ist der wirtschaftliche Erfolg von SAP. Die Software der Walldorfer, die das Rückgrat für betriebliche Abläufe bildet, kommt weltweit mit wachsendem Erfolg zum Einsatz. Fast jedes Quartal legt der größte deutsche Softwarekonzern neue Rekordzahlen bei Umsatz und Gewinn vor. Alle Zeichen stehen auf einer noch stärkeren Durchdringung der Unternehmen mit SAP-Software – und zwar weltweit.
Viele Branchenkenner sind sich daher einig, dass der Bedarf an SAP-Fachleuten auch in den kommenden Jahren anhalten wird. “Ich rechne mit einer weiteren Steigerung”, sagt etwa Hans-Detlef Weber, Senior-Manager bei Accenture. Das Beratungshaus investiert seit zwei Jahren auch massiv in die eigene Ausbildung von SAP-Experten. Axel Kersten, Leiter Personalmarketing/Recruiting bei SAP, sieht die Situation ähnlich: “In diesem Teil des IT-Arbeitsmarkts werden die Arbeitgeber auf weitere Jahre sehr um gute Leute kämpfen.”
Nicht leichtfertig SAP-Berater werden – Prozesswissen gefragt
IT-Beruf mit Zukunftschancen
In einem sind sich die Branchenkenner jedoch einig: “Eine einfache Umschulung zum SAP-Consultant reicht nicht”, so Kersten, “dann ist man noch nicht bereit für den Arbeitsmarkt, weil einem die fachliche Tiefe fehlt.” Auch Uwe Steinmann, Portfoliomanager beim Weiterbildungsanbieter Unilog Integrata Training und in dieser Funktion für alle Schulungen im SAP-Umfeld verantwortlich, warnt vor einem unüberlegten Sprung in die SAP-Welt: “Bei SAP-Beratern zählen Flugstunden und Praxiswissen.” Anfänger haben es schwer.
Doch auch auf die etablierten SAP-Experten kommen in den nächsten Jahren Veränderungen zu. Derzeit bereitet SAP den Übergang von ihrer alten Software, die konkurrierenden Systemen nicht kommunizieren konnte, auf eine offene IT-Architektur vor. Dieses Projekt namens Netweaver soll es Unternehmen erstmals ermöglichen, alle Datenströme – auch aus Systemen der Konkurrenz – zusammenzuführen. “Integration” lautet in diesem Zusammenhang das Schlagwort.
Deshalb wird es oft nicht mehr ausreichen, Spezialist beispielsweise für die Module “Finanzwesen” oder “Personal” zu sein. Vielmehr sollte man möglichst die gesamte Softwarelösung mit all ihren Prozessen im Auge haben – bis hin zur technischen Einbindung der Software von Geschäftspartner. “Als SAP-Berater muss man sozusagen den Bauplan einer ganzen Stadt im Kopf haben und nicht nur den eines einzelnen Hauses”, veranschaulicht SAP-Personalchef Kersten und fügt hinzu: “Dazu wird noch stärker als heute analytisches Denkvermögen gefordert sein.”
Ohne Erfahrung kein Job
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Natürlich werde es auch in den kommenden Jahren Technikspezialisten geben, aber die Mehrheit müsse in betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen denken und auch über fundierte Branchen-Erfahrungen verfügen. Da die Geschäftsprozesse in den jeweiligen Branchen unterschiedlich sind, gibt es bereits spezifisch angepasste SAP-Software. Deshalb “sollte man bei seiner Spezialisierung auch nicht nur auf eine Branche setzen”, warnt Uwe Steinmann von Unilog Integrata Training. Hier sei mehr Breite gefragt.
Außerdem werde ein SAP-Experte künftig noch stärker in internationalen Projektteams und noch enger mit den Fachabteilungen zusammenarbeiten müssen. Denn die Fachabteilungen – vom Einkauf über die Produktion bis zum Vertrieb – sind letztlich auf das angewiesen, was die SAP-Software an Informationen verarbeitet. Dafür sollten SAP-Experten nicht nur Englisch sprechen, sondern auch die kulturellen Besonderheiten ihrer Projektkollegen kennen. Und man sollte sich, laut Kersten, auf das Mittelstandsgeschäft einstellen, das SAP weiter ausbauen wolle. Denn anders als bei Projekten in großen Unternehmen muss ein SAP-Berater für den Mittelstand viel stärker das “Mädchen für alles” spielen, weil ein Mittelständler aus Kostengründen sich kein Projektteam mit 20 Personen ins Haus holt.
Text mit freundlicher Genehmigung von monster.de – Mehr IT-Job-Infos und -Angebote finden Sie hier.