Billigtinten auch bei Canon-Tintenstrahlern
Chip-Transplantation

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Neue Generation von Tintentanks

Billigtinten auch bei Canon-Tintenstrahlern

Die Tage billigen Druckens mit Canon-Druckern sind seit August 2005 vorbei. Damals führte Canon die neuen Modelle der Pixma-Serie, etwa den IP 5200 (DIN A4) oder den IX 5000 (DIN A3), ein und schob bei diesen Modellen der Möglichkeit zum Wechsel auf Billigtinen einen Riegel vor. Die altbewährten Patronen der 6er-Serie, die bei eBay für nur einen Euro pro Stück verkauft werden, sind nicht mehr kompatibel.

Die neue Generation von Tintentanks mit der Ziffer »8« gekennzeichnet trägt einen Identifizierungschip, der nach wie vor nicht kopiert werden kann. Betroffen sind folgende Modelle: die DIN-A4-Drucker Canon Pixma iP6600D, iP5200, iP5200R, iP4200, die DIN-A3-Tintenstrahler Canon Pixma iX4000 und iX5000 sowie die Multifunktionsgeräte Canon Pixma MP800 und MP500.

Das Decodier-Rennen läuft auf vollen Touren

Billigtinten auch bei Canon-Tintenstrahlern

Fieberhaft tüfteln die Fremdhersteller an Lösungen, um auch bei Canon wieder am lukrativen Rennen um die Tinten mitmachen zu können. In Gesprächen hinter vorgehaltener Hand wagt der eine oder andere Hersteller zu prophezeien, dass es vielleicht ab September wieder Nachbauten für die neuen Modelle der Canon-Pixma-Serie geben wird. Bislang haben namhafte Refill-Anbieter wie Pelikan, Peach und Geha noch keine Patronen mit Chip im Programm.

Muss nun bis zu einer Alternativlösung wieder mit Spritzen und Gummistopfen hantiert werden, ruinierte Kleidung inklusive? Oder hilft in der Zwischenzeit nur der Griff zur Originaltinten, also 14 Euro für die Fotopatrone oder 16 Euro für die pigmentierte Schwarzpatrone?

Die Sofortlösung: Chip-Recycling

Billigtinten auch bei Canon-Tintenstrahlern

Die Lösung des Problems ist simpel: Einfach den verschlüsselten Chip von der Canon-Originalpatrone nehmen und auf die eines Fremdherstellers transplantieren. Besonderes technisches Geschick ist dafür nicht nötig, wie ein Test zeigt. Der Chip ist nämlich nicht auf die Originalpatrone geklebt, sondern mit zwei Kunststoffnieten befestigt. Köpft man diese, fällt einem der Chip förmlich entgegen und kann dann in jeden nachgebauten Patronenrohling eines Fremdherstellers eingesetzt werden.

Die Firma evolution4u bietet im Onlineshop (www.evolution 4u.de) solche Rohlinge an: Die farbigen Patronen kosten je 4 Euro, das pigmentierte Schwarz 4,50 Euro. Ein Paket aus fünf Patronen (Cyan, Magenta, Gelb, Fotocyan, Fotomagenta und pigmentiertes Schwarz ) gibt es dort für günstige 19 Euro. Auf www. ebay.de finden sich zwar nur wenige, dafür aber sehr ähnliche Angebote zu gleichen Preisen.

So geht es in einer Minute

Billigtinten auch bei Canon-Tintenstrahlern

Die Gefahr, den Chip oder den Drucker beim Umbau zu beschädigen, ist äußerst gering. Und selbst wenn der Chip beim Umbau kaputt gehen sollte, ist die einzige Konsequenz, dass eine neue Originalpatrone gekauft werden muss. Angesichts des enormen Sparpotenzials ist das aber ein geringes Risiko. Der eigentliche Umbau ist in sechs Schritten erledigt:

Schritt 1: Schon beim Auspacken der Ersatzpatrone ist klar ersichtlich, dass Original und Rohling identisch sind. Der Patrone aus der Refillfabrik fehlt nur der Chip, den Canon an der abgeschrägten Seite anbringt.

Schritt 2: Am besten trennt man die Plastiknieten mit einem scharfen Cutter ab. Hier ist darauf zu achten, dass man die Klinge bündig zum Chip ansetzt, damit man die vergoldete Kontaktfläche des Chips nicht verkratzt oder zerschneidet. Canon verwendet für die Nieten sehr weichen Kunststoff, so dass keine große Krafteinwirkung nötig ist.

Schritt 3: Das Herzstück der Patrone fällt nach dem Abtrennen der Nieten einfach ab. Wird der Chip sorgfältig behandelt, kann er immer wieder auf neuen Billigtanks angebracht werden. Da er dann nicht mehr von Original entfernt werden muss, dauert ein Wechsel bei jeder weiteren Patrone nur noch 30 Sekunden.

Schritt 4: Um den Chip am Tank anzubringen, empfiehlt sich Sekundenkleber oder noch besser doppelseitiges Klebeband. Das Klebemittel wird unmittelbar unter den beiden Kunststoffnieten angebracht.

Schritt 5: Die richtige Position für den Chip ist schnell gefunden, da er eine Bohrung und eine Nut hat. Mit den beiden Plastikstiften auf der Patrone als Zentrierhilfe lässt er sich beinahe blind anbringen. Nachdem der Chip vorsichtig angedrückt wurde, ist die frisierte Patrone bereit für ihren ersten Druckjob.

Schritt 6: Die leuchtende LED beweist, dass der Drucker die Patrone mit dem umgebauten Canon-Chip akzeptiert hat, und diese auch richtig sitzt. Zwar liefert der Druckertreiber laufend Fehlermeldungen. Nachdem er aber ohne Widerspruch druckt, können diese getrost ignoriert werden. Schäden an Druckern sind bis jetzt noch nicht dokumentiert worden.

Operation gelungen, Drucker lebt

Billigtinten auch bei Canon-Tintenstrahlern

Berichte von evolution4u-Kunden zeigen, dass es kaum Probleme mit dem Umbau gibt. Bei den wenigen Schwierigkeiten, die auftraten, liegt es an der Zentrierung des Chips. Verrückt man ihn im Spielraum der Bohrungen, klappt es wieder.

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