Mobiler E-Mail-Client: 1&1 Pocketweb
Mit dem Volksmailer überall online
Testbericht
Mobiler E-Mail-Client: 1&1 Pocketweb
Was der Blackberry in Unternehmenskreisen ist, könnte 1&1 mit dem Pocket Web im Massenmarkt der Privatanwender gelingen. Das mit knapp 170 Gramm gerade noch hemdtaschentaugliche Mobilgerät empfängt E-Mails in dem Moment, in dem sie das Postfach von 1&1, Web.de oder Gmx.de erreichen. Zu diesem Zweck senden diese Dienste einen Push-Impuls über das SMS-Protokoll an das GSM- und GPRS-fähige Gerät. Dadurch verbindet sich der Pocket Web mit dem E-Mail-Konto und holt so fast in Echtzeit die elektronische Post ab. Im Test ist kaum eine Verzögerung zwischen dem Eingang der Mail bei GMX und dem Eintreffen im Mobilgerät zu bemerken.
Während sämtliche Onlinekosten innerhalb Deutschlands mit der monatlichen Vodafone-Flatrategebühr von 10 Euro abgegolten sind, schlägt dieser Realtime-Mailversand im Ausland mit teuren GPRS-Roaming- und SMS-Gebühren zu Buche. Allerdings wird beim Wechsel in ein anderes Netz anwenderfreundlich der automatische Empfang zunächst einmal deaktiviert.
Alternativ wird der Mail-Empfang über das Menü hergestellt. Obwohl es die Bildschirmauflösung von 240 x 160 Pixel nicht vermuten lässt, sind E-Mails gut lesbar. Da die Tastatur einen hervorragenden Anschlag hat, fällt es leicht, auch längere Mails zu schreiben. Dateianhänge werden standardmäßig nicht übertragen, um die Downloadzeit zu optimieren. Auf Wunsch können jedoch Bilder nachgeladen und angezeigt werden.
Einfache Bedienung
Mobiler E-Mail-Client: 1&1 Pocketweb
Die GPRS-Datenübertragungsrate liegt im Test mit 32,7 KBit/s um 43% unter den bei Handys üblichen 57,6 KBit/s. Hinzu kommt, dass Webseiten sehr langsam gerendert werden, was den integrierten Browser zu einer Notlösung macht. Wegen fehlender Java- und Frame-Unterstützung eignet sich der Browser nicht für sicherheitsrelevante Abfragen wie Banking oder Online-Trading. Er ist nur als Nachschlagewerk für Info-Sites wie die Google-Suche oder Wikipedia-Abfragen brauchbar.
In Kombination mit einem Funkheadset wird aus dem Pocket Web ein praxistaugliches Handy. Die Adressverwaltung und die Kalenderanwendung sind nur für Anwender interessant, die diese Daten nicht am PC oder PDA verwalten. Denn der Pocket Web bietet keine Sync-Funktion zum Abgleich mit Desktop-Systemen wie Outlook oder Notes.
Die Bedienung des mit 90 Euro Einstiegskosten extrem günstigen Geräts ist simpel, vorbildlich stringent und bietet jederzeit die Möglichkeit, zum Anfang zurückzukehren und von vorne neu zu beginnen.
Wer den Service überwiegend in der Schweiz nutzen will, der findet unter www.ogo.ch ein ähnliches Angebot.
Testergebnis
Mobiler E-Mail-Client: 1&1 Pocketweb
Hersteller: 1&1
Produktname: Pocket Web
Internet: 1&1Homepage, www.ogo.com
Preis: Gerät 50 Euro/30 Euro Anschlussgebühr/10 Euro Versand/Flatrate 10 Euro pro Monat
(Stand 06/06. Aktuelle Preise im Preisvergleich)
Technische Daten
Display: 3 Zoll, 240 x 160 Pixel, 4000 Farben
Abmessungen: 115 x 75 x 25 mm
Gewicht: 160 Gramm
Speicher: 32 MByte RAM
Messwerte
Laufzeit (Empfangsbetrieb mit aktiviertem Push-Service): 36:35 h:min
1-MB-HTML-Datei: 04:10 min:s
Fazit
Unschlagbar günstiger Einstieg in die elektronische Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit.
Gesamtwertung: gut
Ergonomie (30%): sehr gut
Leistung (30%): gut
Ausstattung (25%): befriedigend
Service (15%): gut