Fernsehen aus dem NetzVideo on Demand und IP-TV
Filmbestellung zur Wunschzeit
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Videos auf Abruf über DSL erübrigen den Gang zur nächsten Videothek. DSL 1000 und eine Flatrate genügen bereits für den Download oder das Streamen eines Films. Angebot, Preis und Qualität der wenigen Portale können bisher jedoch kaum mit denen von Automatenvideotheken oder Online-DVD-Verleihshops mithalten.
Mit dem Schlagwort Triple Play rühren einige DSL-Anbieter erneut die Werbetrommel für Filmbestellungen zur Wunschzeit. Die Video-on-Demand-Portale selbst liegen jedoch meist tief versteckt in Untermenüs ihrer Homepage. Das erweckt den Eindruck, den Provider sei vor allem am Absatz ihrer schnellen Internetzugänge gelegen, weniger am Videogeschäft.
Interessant dürfte daher der Einstieg der Pro-Sieben-Sat1-Gruppe ins Video-on-Demand-Geschäft werden: In Zusammenarbeit mit 1&1 soll das Maxdome-Portal in wenigen Wochen mit einem Angebot aus Kinofilmen und Serien starten. Die Set-Top-Box IP1101 von Thomson wirbt mit »Ready for Maxdome« und für ungetrübten Filmgenuss.
T-Online Vision nicht für alle
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T-Online stellt seinen Video-on-Demand-Dienst (www.t-online.de/vod) nur für eigene DSL-Kunden bereit. Einzelne Filme aus der mit gut 600 Titeln gefüllten Datenbank kosten je nach Aktualität zwischen 2 und 5 Euro jeweils für 24 Stunden. Möchte man sich den gleichen Film einen Tag später nochmal ansehen, fällt die Gebühr erneut an. Eine Grundgebühr gibt es nicht, abgerechnet wird entweder per Telefonrechnung oder über Guthabenkarten des Telekom-eigenen Bezahlsystems MicroMoney.
T-Online bietet die Video-on-Demand-Filme in zwei Qualitätsstufen mit Stereoton an. Die Qualität entspricht der eines VHS-Videos, bis Ende 2006 soll DVD-ähnliche Audio- und Videoqualität erreicht werden. Zum Fernsehgenuss im Wohnzimmer gibt es eine Internet-Streaming-Box für 50 Euro zum Paket.
Arcor Video on Demand
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Bei Arcor finden Sie unter www.arcor.de/vod aktuell etwa 300 Filme im Angebot. Hinzu kommen noch rund 100 Dokumentationen der BBC und des Discovery Channels sowie Filme aus dem Erotikangebot. Sehr gut: Die drei angebotenen Qualitätsstufen können Sie unter dem Link Testcenter vorab ausprobieren. In der Premium-Version (Datenrate 2000 KBit/s) gibt es 5.1-Surround-Sound bei einer Auflösung von 720 x 308 Pixel das liegt zwar immer noch unter der Qualität einer DVD, sieht aber bereits recht gut aus.
Der Haken an dem Angebot: Zum Testzeitpunkt umfasst der Fundus nur magere 25 Filme in Premiumqualität. Auch stellt Arcor momentan keine Set-Top-Box zur Verfügung; der Filmgenuss ist allerdings auf Nutzer des Internet Explorer beschränkt. Die Firma Zyxel, Lieferant der Arcor-WLAN-DSL-Router, hat auf der CeBIT im März jedoch eine Set-Top-Box für IP-TV und Video on Demand vorgestellt Verhandlungen mit Diensteanbietern laufen bereits.
Alice Option Movie
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Alice-Kunden buchen für 4,90 Euro pro Monat die Movie-Option zu ihrem bestehenden Zeit- oder Flat-Tarif hinzu. Das Video-Webangebot unter www. alice-dsl.de/opencms/export/de/enter tainment/movie umfasst derzeit über 700 Filme. Abgerufen werden die Streifen bequem über eine Set-Top-Box. Für die einzelnen Filme kommen Mietgebühren zwischen 3 Euro für eine Dokumentation oder einen Familienfilm beziehungsweise das Doppelte für einen Erotikfilm dazu.
One4Movie-Flatrate
In eine ganz andere Richtung geht der providerunabhängige Videoservice One4Movie. Hier erhalten Kunden für 10 Euro im Monat Zugang zum Filmportal egal, wie viele Filmtitel wie oft pro Monat gestreamt werden.
In der One4Movie-Datenbank befinden sich derzeit rund 600 Filmtitel, die über eine Set-Top-Box geschaut werden. Eine Darstellung am PC ist nicht möglich. Noch in Planung ist eine Verbreitung des Filmangebots als Datenstrom über den Astra-Satelliten. So sollen auch Kunden ohne DSL, die eine Sat-Schüssel und DVB-S-Karte besitzen, bedient werden.
Live-Streams im Internet
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Internationale Videostreams, aber auch Radiosender, finden Sie auf www.next-tv.de oder www.delicast.com. Die Telekom, die erst vor kurzem die Internet-Übertragungsrechte für die Bundesligaspiele erworben hat, plant dafür momentan nur eine exklusive Verbreitung über VDSL dies soll Kunden die Entscheidung für den schnellen Internetzugang erleichtern.
VDSL soll bereits diesen Sommer in 10 Städten am Start sein und bis Mitte nächsten Jahres in 50 weiteren deutschen Städten ausgebaut werden. Für DSL-Anschlüsse will die Telekom zunächst kein Internetfernsehen anbieten, um nicht ein Verfahrenspatent der Artvoice-Gruppe zu brechen. Artvoice bietet vor allem Spartensendern die Technik und ein Portal (www.artvoice.de/neu/index.asp? link=6&&n=TV-Portale) für IP-TV.