Weblog mit Serendipity
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Flexibles Weblog

Weblog mit Serendipity

Serendipity – ein glücklicher Zufall – war es, was das Entwicklerteam dazu bewog, ein so einfach zu konfigurierendes und mächtiges Weblog-System zu entwickeln. Eine beeindruckende Anzahl an Erweiterungen lässt Ihnen viel Spielraum beim Einsatz der Anwendung. Wer einen Umzug plant, kann seine Beiträge aus 15 verschiedenen Anwendungen importieren, darunter WordPress, Blogger.com, Movable Type und PhpBB, aber auch RSS. Zum Redaktionsschluss liegt Serendipity (s9y.org) noch in der Beta 2 des ersten Final-Releases vor. Das Blog läuft aber schon ausgesprochen stabil, so dass Internet Professionell Ihnen dieses Kleinod der Usability nicht länger vorenthalten will.

Die 2-Minuten-Installation

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Einfacher geht es kaum. Sie kopieren nur das Archiv auf Ihren Webspace, entpacken es und rufen es im Webbrowser auf. Im Beispiel befindet sich das Blog im Ordner ipro/serendipity. Stellen Sie sicher, dass der Webserver volle Schreibrechte für dieses Verzeichnis hat. Die Installationsroutine startet automatisch mit einem Check der vorhandenen Servererweiterungen, Rechte und der php.ini-Konfiguration. Probleme werden rot markiert, so dass fehlende Schreibrechte und Ähnliches schnell ausgebessert werden. Passt alles, gelangen Sie zur weiteren Einrichtung. Ein Klick auf Einfache Installation bringt Sie zu einem Formular für die Datenbank-Zugangsdaten. Hier legen Sie auch den Administrator-Account für Serendipity an. 23 Sprachen stehen dem Administrator für die Verwaltungsoberfläche zur Auswahl. Wählen Sie als Sprache für das Weblog German. Schalten Sie noch den grafischen Wysiwyg-Editor über den Radio-Button ein und vervollständigen Sie die Installation. Serendipity prüft nun den Datenbankzugang und richtet die Tabellen ein. Das Weblog ist damit bereits voll einsatzbereit.

Über den Pfad ipro/serendipity gelangen Sie zur Startseite Ihres Blogs, während Sie Verwaltungsaufgaben unter ipro/serendipity/serendipity-admin.php erledigen.

Autoren anlegen

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Um einen neuen Autor anzulegen, wählen Sie Administration, Benutzerverwaltung. Vergeben Sie Login-Daten und ordnen Sie den neuen Benutzer einer Gruppe zu. Dies ist wichtig, denn Serendipity kennt Benutzerrechte nur in Kombination mit der Gruppenzugehörigkeit eines Users. Die voreingestellten Gruppen sind Administrator, Chefredakteur und Redakteur. Unter Administration, Gruppenverwaltung können Sie sehr detailliert festlegen, was beispielsweise ein Redakteur tun darf – etwa seine eigenen Beiträge editieren, jedoch nicht die der anderen -, während User aus der Gruppe Chefredakteur alle Beiträge sowie Kommentare und Trackbacks verwalten dürfen sowie neue Benutzer anlegen können.

Editieren Sie die Gruppen und Rechte unter Administration, Gruppenverwaltung nach Ihren Wünschen. Es ist zum Beispiel sinnvoll, das sofortige Veröffentlichen der Beiträge einzustellen und mindestens einen Benutzer mit Chefredakteurs-Rechten auszustatten, um jederzeit Korrekturen und Nachträge einzupflegen. Wollen Sie Ihr Blog laufend aktuell halten und deshalb auch Kommentare und Trackbacks sofort und ohne Moderation freischalten, ist es zu empfehlen, dass jeder Autor die Möglichkeit erhält, Kommentare zu seinen und anderen Beiträgen zu verwalten. So ist sichergestellt, dass Kommentar-Spam, sofern dieser durch die Filter von Serendity durchkommt, und anderes unerwünschtes Feedback schnellstmöglich entfernt werden kann. Setzen Sie in der Gruppenverwaltung für Redakteure das Häkchen hinter adminComments: Kommentare verwalten.

Neue Beiträge

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Neue Artikel (Einträge, Neuer Eintrag) verfasst der Autor, sofern Sie diese Funktion eingeschaltet haben, in einem komfortablen Wysiwyg-Editor. Dieser funktioniert mit dem IE ab Version 5 und mit kleineren Macken auch mit Mozilla ab 1.3. Serendipity bietet alle Editierfunktionen, die man von einer Textverarbeitung her gewohnt ist. Außerdem ist schon eine Möglichkeit vorhanden, längere Beiträge mit einem Teaser auszustatten, der über einen Link am Ende auf den kompletten Beitrag verweist. Bei Weblog-Systemen wie Typepad ist das nicht so komfortabel und auch nicht ohne vorheriges Speichern – und Veröffentlichen – des Artikels zu bewerkstelligen.

Ein kleines Manko ist der Bilder-Upload, der, ähnlich wie bei WordPress, nur über die Mediendatenbank gelingt. Hinter dem Bilderrahmen-Icon verbirgt sich dagegen ein Formular, um bereits auf dem Server oder im Web vorliegende Fotos zu verlinken. Um ein neues Foto in einen Betrag einzufügen, klicken Sie das Icon Bilder verwalten rechts neben dem Bilderrahmen-Icon an. Wählen Sie Mediendaten hinzufügen und suchen Sie unter Durchsuchen Ihr Foto auf dem lokalen PC aus. Mit Los! wird die Datei auf den Server geladen. Geben Sie im folgenden Fenster noch die Ausrichtung und den Textfluss an, und ob Sie ein Thumbnail generieren wollen oder die Datei in Originalgröße einfügen möchten. Nun bekommen Sie jedoch nicht einen Link angezeigt, unter dem Sie die Datei in Zukunft aufrufen, wie das bei WordPress der Fall ist. Das hochgeladene Bild wird sofort in den Beitrag eingefügt. Um es wiederzuverwenden, öffnen Sie erneut die Medienverwaltung, wo Sie eine Vorschau aller vorhandenen Bilder vorfinden.

Komfortabler Spamschutz

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Bevor die mitgelieferten Antispam-Tools Wirkung zeigen, müssen Sie diese aktivieren und einrichten. Wählen Sie Einträge, Kommentare und rechts Anti-Spam-Maßnahmen konfigurieren. Aktivieren Sie Keine doppelten Kommentare erlauben und schalten Sie den Wortfilter ein. Letzterer durchsucht die Kommentare nach speziellen Zeichenketten und gibt Ihnen die Möglichkeit, den Eintrag bei Auffälligkeiten zu moderieren. Damit haben Sie schon einen guten Grundschutz. Weiterhin dürfen Sie einen Schwellenwert für die Anzahl der Links in Kommentaren festsetzen. Überschreitet der Besucher diesen Wert, wird Ihnen das Feedback auf jeden Fall zur Moderation vorgelegt, auch wenn die Freigabe sonst deaktiviert ist.

Serendipity bringt von Haus aus ein Captcha-Tool mit, das das Speichern von Kommentaren nur nach der Eingabe eines generierten grafischen Codes erlaubt. Diese Captchas sollten Sie jedoch mit Bedacht einsetzen, denn oft sind sie nur schwer zu lesen, was ja das automatische Auslesen verhindern soll, aber auch bei vielen Personen zu Rätselraten führt. Serendipity lässt Ihnen hier die Möglichkeit, zumindest die Hintergrundfarbe des Captchas etwas verträglich einzustellen. Noch genialer ist die Option, Captchas nur ab einem bestimmten Alter eines Artikels einzusetzen. Denn viele Spammer suchen sich alte Blog-Einträge für ihre zweifelhaften Botschaften, weil diese dort oft länger unentdeckt bleiben.

Auch Trackbacks werden immer häufiger für Spam missbraucht, nämlich um seinen eigenen URL zu hinterlassen, statt als Hinweis auf Bezug nehmende Blogs. Serendipity nimmt Ihnen hier viel Arbeit ab, die für das Prüfen der Webseite verwendet werden müsste. Mit der Funktion Check Trackback URLs durchsucht Serendipity die fremde Website auf einen Link auf Ihre Site. Nur, wenn es fündig wird, ist der Trackback gerechtfertigt und damit auch erlaubt.

Look and Feel: Templates

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Die Wahl eines Designs, das zum eigenen Blog passt, steht als Nächstes an. 17 Templates liefert das Installationspaket mit, 57 sind es über den Erweiterungsmanager Spartacus (siehe unten). Die Vorlagen passen sich dynamisch der Sprache des Anwenders an. Aktivieren Sie dafür die Option Sprache des Browsers eines Besuchers verwenden unter Administration, Konfiguration, Generelle Einstellungen.
So fallen mühsame Anpassungen im Quellcode des Templates weg.

Serendipity nachrüsten

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Neben den bereits installierten Modulen wie dem Kalender und dem Spamschutz stehen 42 weitere Plug-ins direkt aus der Anwendung heraus zur Installation bereit. Über Aussehen, Plugins verwalten haben Sie Zugriff auf die Platzierung der installierten Erweiterungen und können beispielsweise auch nur einzelnen Autoren den Zugriff darauf erlauben.

Das Weblog-Skript kennt zwei Arten von Plug-ins: Seitenleisten-Plug-ins und Ereignis-Plug-ins. Mit einem Klick auf das jeweilige Disketten-Symbol gelangen Sie in die Installationsauswahl für die einzelnen Erweiterungen. Wählen Sie das Symbol unter Ereignis-Plugins und klicken Sie bei Backend: Features auf den Button unter Action für die Installation des Plug-in-Managers Spartacus. Die Erweiterung wird vollautomatisch eingerichtet und erlaubt Ihnen nun ihrerseits den Zugriff auf eine weitere Fülle an Plug-ins, die Sie sofort über Ihre Verwaltungsoberfläche installieren können, ohne einen FTP-Client zu benutzen. Unter spartacus.s9y.org finden weitere Informationen über Spartacus-kompatible Plug-ins.

Die Erweiterungsmöglichkeiten von Serendipity sind schier grenzenlos. Eine Amazon-Suche, die die Ergebnisse in den Artikel einträgt, die Anbindung an Coppermine, Umfragen, Tagging, Wetter, Podcasts, erweiterter Spamschutz anhand von Blacklists, Flickr, Google Pagerank, Wikipedia-Suche, Geotags und vieles mehr werden auf Knopfdruck nachinstalliert und an die gewünschte Position verschoben.

Multi-User-Blog

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Planen Sie, mit Serendipity eine größere Community zu verwalten, in der jeder mitmachen und eigene Beiträge schreiben kann? Dann installieren Sie das Plug-in Registrierung neuer Nutzer unter Aussehen, Plugins verwalten, Seitenleisten-Plugins, Backend: Benutzerverwaltung. Damit können sich Ihre Besucher ganz bequem selbst als Autor anmelden und erhalten eine Freischalt-Mail und alle weiteren Informationen per E-Mail. Editieren Sie den Hinweistext, der den neuen Autoren präsentiert wird, nach Ihren Vorstellungen und legen Sie fest, welche Rechte die selbstverpflichteten Schreiberlinge erhalten.

Mit Serendipity können Sie Ihren Besuchern als besonderes Feature auch ein eigenes Blog zur Verfügung stellen. Das klappt mit ein paar kleinen Tricks. Sie weisen einfach jedem Autor eine eigene Kategorie und eine eigene Gruppe zu, am besten mit dem Namen des Bloggers, um die Übersicht zu wahren. Im Beispiel erhält der Autor Gerd ein eigenes Weblog. Legen Sie unter Administration, Gruppenverwaltung eine neue Gruppe an, die den Namen Gerd erhält. Setzen Sie die Haken bei Einträge verwalten, Neue Mediendaten hinzufügen und Mediendaten ansehen sowie Zugriff auf persönliche Einstellungen. Richten Sie nun über Einträge, Kategorien, Neue Kategorie eine Kategorie namens Gerds Blog ein. Die Schreibrechte für diese Kategorie beschränken Sie nun auf die Gruppe Gerd. Achten Sie in diesem Szenario darauf, dass alle anderen Kategorien auch auf einen bestimmten Autor beziehungsweise eine Gruppe wie Chefredakteur oder Administrator beschränkt sind, da diese dem User Gerd sonst weiterhin zur Verfügung stehen.

Einen Haken hat das Ganze noch. Der User könnte nun, ob aus Unwissenheit oder Vergesslichkeit, einfach beim Schreiben eines neuen Eintrags die Kategorie-Auswahl überspringen und so in die Hauptkategorie bloggen. Um das zu verhindern und den Benutzer zu zwingen, eine Kategorieauswahl zu treffen, installieren Sie noch das Plug-in Regeln für Veröffentlichungen unter Plugins verwalten, Ereignis-Plugins, Backend: Editor. Voraussetzung ist der Spartacus-Plug-in-Manager. Mit der Einstellung Leere Kategorien verhindern muss der Anwender eine Kategorie wählen, sonst erhält er eine Fehlermeldung und darf es noch mal versuchen. Im Beispiel kann die Kategorie für den User Gerd nur Gerds Blog sein.

Eigene Optik für User-Blogs

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Über Frontend: Vollständige Modifikation installieren Sie nun noch das Plug-in Eigenschaften/Templates von Kategorien dazu. Diese Erweiterung erlaubt es Ihnen, das Template für jede Kategorie zu variieren. Unter Kategorien, Gerds Blog kann der Administrator ein bestimmtes Template, das auf dem Server bereitliegt, für diese Kategorie angeben. Der User Gerd selbst kann das übrigens auch tun, sofern er den Pfad zum Template weiß.

Das war schon alles. In diesem optisch völlig eigenständigen Sub-Blog kann nur der festgelegte User schreiben, seine eigenen Beiträge und Mediendaten verwalten, gelesen werden kann sein Weblog aber natürlich von jedermann. Diese nützliche Option zur Beschränkung von Kategorien auf einzelne Autoren kennt kein anderes Weblog-System.

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