WiFi-Netz im Telefon
Ein aufsteigender Stern am Himmel der Mobilkommunikation
Wi-Fi ist angekommen
WiFi-Netz im Telefon
IT-Managern mit einem ungesunden Interesse an Filmen aus dem Krankenhausmilieu könnte bei dem neuen amerikanischen Streifen Just Like Heaven etwas Ungewöhnliches auffallen: Im Unterschied zu den Akteuren in Krankenhaus-Fernehserien sieht man das medizinische Personal in diesem Film nach einem Pager-Alarm nicht die Korridore entlang hetzen.
Der Grund? Das Wi-Fi Telefon ist angekommen und scharfsichtige Betrachter könnten es als ein NetLink i640 von der Firma SpectraLink identifiziert haben. Aber Gary Mead, Vizepräsident für internationalen Vertrieb bei SpectraLink weist Gerüchte über Schleichwerbung zurück: “Einen solchen Einfluss auf das Marketing haben wir nicht!”
Spricht man das Thema Voice over drahtloses LAN (VoLAN) oder Wi-Fi Telefone an, so reagieren viele Manager damit, dass sie sagen: “Wir werden nicht auf ein konvergiertes Netzwerk umsteigen; selbst wenn wir wollten, gibt es Fragen hinsichtlich der Sicherheit und der Dienstgüte in Kommunikationsnetzen (Quality of Service – QoS) zu berücksichtigen.”
Mead jedoch behauptet, dass die Sicherheits- und QoS-Probleme vergehen werden. SpectraLink räumt der Sprache in seiner Technologie den Vorrang vor Daten ein. Und hinsichtlich der Sicherheit wird das Problem durch die Normierung durch die IEEE und die Wi-Fi Alliance gelöst.
Nützliche Helfer
WiFi-Netz im Telefon
Ein Ort an dem die Wi-Fi Telefone nützlich sein könnten, sind natürlich Krankenhäuser. Sie könnten die Pager ablösen und das medizinische Personal müsste nicht mehr durch die Korridore zu Notaufnahme rennen, um zu erfahren, was passiert ist. Und wenn ein bestimmter Arzt nicht aufzufinden oder beschäftigt ist, kann der Anruf automatisch an jemand anders weitergeleitet werden.
In Japan gibt es ganz offensichtlich kein Voicemail und ein Anruf in einem Unternehmen wandert im Büro gewöhnlich von einem zum anderen, bis ihn schließlich jemand entgegen nimmt.
SpectraLink hat ein paar unterschiedliche Modelle in seinem Produktionsprogramm, darunter auch ein so genanntes “wipe-down”, also ein abwischbares Gerät, das leicht von Blut und MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) gesäubert werden kann. Außerdem bietet die Firma Modelle an, die für eine höhere Belastung ausgelegt sind. Diese können aus 7 Metern Höhe auf einen Betonfußboden fallen und es im Gegensatz zu ihren Besitzern überleben.
Reicht SIP?
WiFi-Netz im Telefon
Mead erwähnt, dass viele Käufer nach Telefonen fragen, die das Session Initiation Protocol (SIP) aus Gründen der Sicherheit unterstützen, aber der Kernbereich des Netzprotokolls zum Aufbau einer Kommunikationssitzung ist ziemlich begrenzt – und die Norm definiert viele Dinge, die die Unternehmen machen wollen, nicht.
Es sind die SIP-Extensions, die das Leistungsvermögen und den Leistungsumfang eines Telefons bestimmen und diese sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Mead sagt, dass die Anbieter von privaten Nebenstellenanlagen nicht wollen, dass ihre Telefone mit den Anlagen von anderen Anbietern kommunizieren können. SpectraLink kann jedoch die Protocol-Firmware für jede Telefonanlage, mit der Sie sprechen wollen, “einbrennen”.
Aber man kann mit Fug und Recht sagen, dass wir bei den Wi-Fi Telefonen noch in den Anfängen stecken, denn die meisten haben nur eine geringe Speicherkapazität und die Client-Software ist in Assembler geschrieben. Jeder, der einmal einen Spectrum-Heimcomputer von Sir Clive Sinclair besessen hat und beim Schreiben von Z80-Assembler hängen geblieben ist, kennt das endlose Vergnügen und die Spielchen, wenn man mit diesem obskuren Sprachtyp schreibt.
Für Unternehmensanwendungen hat SpectraLink deshalb ein Open Application Interface (OAI) entwickelt, das es den Entwicklern ermöglicht, Anwendungen für das Telefon zu schreiben – zum Beispiel um ein Wi-Fi Telefon an das Back-End System eines Unternehmens anzuschließen und unterwegs Zugriff auf die Daten zu haben. Solche Leistungsmerkmale könnten mehr Unternehmen ermutigen, diese Technologie anzunehmen.