Neue Intel-Chips: weniger Strom, weniger Wärme
Intel und die Blade Server
Intels Blade Server
Neue Intel-Chips: weniger Strom, weniger Wärme
Die Pläne von Intel könnten mit dazu beitragen, zwei der größten Probleme zu lösen, mit denen IT-Manager zu kämpfen haben – und zwar insbesondere die, denen große Rechenzentren unterstehen: Energieverbrauch und Wärmeabfuhr.
Wie bereits in der Vergangenheit nimmt Intel die Technologie von energiesparenden Prozessoren in Laptops und überträgt sie auf den Serverraum. Speziell zielt das Unternehmen darauf ab, den Hitzeausstoß und den Energieverbrauch bei Rackservern zu verringern.
Im nächsten Jahr beabsichtigt Intel einen Serverchip einzuführen, der den Codenamen Sossaman trägt. Dieser wird 31 Watt verbrauchen und ist für Blade Systeme gedacht, die in zunehmendem Maße in den Racks der Rechenzentren eingesetzt werden.
Insgesamt plant Intel, drei Prozessortypen für Server anzubieten. Die Chips für die High-End Server werden die aktuellen Xeon Prozessoren sein, die 110 Watt verbrauchen. Ein im mittleren Bereich des Energieverbrauchs liegender Xeon, der bei 55 Watt arbeitet, soll bald ausgeliefert werden. Wenn dieser auf den Markt kommt, wird Sossaman eine Option für niedrigen Energieverbrauch sein.
Für Chips mit niedrigem Energieverbrauch besteht höchstwahrscheinlich eine große Nachfrage. Der Marktanalyst IDC sagt voraus, dass in Europa Blades 25 Prozent der Server ausmachen werden, die bis 2009 verkauft werden. Geht man von dem wachsenden Interesse für Virtualisation,
Server Consolidation und servicebasierte Architekturen aus, wofür die Blade Server alle geeignet sind – dann könnten die 25 Prozent noch untertrieben sein.
Neue Märkte
Neue Intel-Chips: weniger Strom, weniger Wärme
Die Nachfrage nach Blades wird wahrscheinlich in solchen Gebieten, in denen keine alten Server ersetzt werden müssen, noch größer sein. In ganz ähnlicher Weise wie die Mobiltelefone Osteuropa überschwemmt haben, weil es keine Infrastruktur der Telefonie auf der Basis von Landleitungen zu verteidigen gab, werden Länder wie China und Indien in der Lage sein, die neuesten Blade Technologien ohne Einschränkungen zu übernehmen.
Außerdem haben – wie Joyce Becknell von der Analystenfirma Sageza betont – viele Firmen neue Systeme gekauft, um mit dem Millennium-Bug fertig zu werden. Diese Systeme sind jetzt fünf oder sechs Jahre alt und für viele der Firmen ist es an der Zeit für eine Aufrüstung.
High-Density Blade Systeme in Rechenzentren können den Unternehmen helfen, die Hardware zu konsolidieren und servicebasierte Systeme mit virtualisierter Technologie zu betreiben. Somit können sie sehr wohl zum Standard für den Einsatz von Servern bis 2009 werden. Die Notwendigkeit, die Hitze, die von den eng aufeinander gestapelten Blades erzeugt wird, zu verringern und abzuleiten, ist deshalb ein vordringliches Problem. Es ist schon so, dass Firmen wie IBM über eine Wasserkühlung für Datacentre-Server auf Intel-Basis reden – damit wissen Sie, dass die Sache ernst wird.
Die Gestaltung von Rechenzentren erfordert heutzutage sowohl Wissen über großtechnische Luftkühlungssysteme als auch über Servertechnologie, das heißt, was auch immer die Hitze reduzieren kann, wird zwangsläufig sehr populär sein. Und es wird interessant sein, zu beobachten, ob Intel auf die große Nachfrage vorbereitet sein wird, wenn Käufer ihre Aufträge vergeben.
Immerhin, im letzten Jahr hat AMD seinen Anteil am Servermarkt verdoppelt und stellt jetzt Prozessoren für circa 11 Prozent der neuen Server her. Ein falscher Zug und Intel könnte dafür sorgen, dass AMD diese Zahl gewaltig in die Höhe schnellen lässt.