Napsters Abo-Modell durch altbekannte Tools gefährdet
Der Download-Dienst Napster ist mit seinem Abo-Modell auf Musik offenbar besonders anfällig für Versuche, den Kopierschutz auf Musikdateien zu umgehen. Mit einfachsten Tools lassen sich die Titel in ungeschützte .wav-Dateien umwandeln. Während bei Pay-per-download-Modellen einzelne Titel erst einmal gekauft werden mussten, bietet Napster bereits für 15 Dollar den vollen Zugang auf über eine Million Songs.
In verschiedenen Technologie-Weblogs verbreitete sich gestern die Meldung, dass Output Stacker, ein Plug-in für den beliebten Software-Player Winamp, geschützte Songs direkt von der Soundkarte rippen und in einem neuen Format abspeichern kann. Ein Qualitätsverlust tritt dabei nicht auf. Die Methode ist nicht neu und wurde bereits beim Start der ersten Download-Portale diskutiert. Da die Kunden dort ihre Musik jedoch nach dem Kauf zeitlich unbeschränkt nutzen konnten, machte sich kaum ein Nutzer die Mühe, die Songs vom DRM-System zu befreien.
Wird das Abonnement Napsters jedoch beendet, verfallen die Nutzungsrechte an der Musik. Microsofts DRM-System Janus macht alle bisherigen Downloads unbrauchbar. Dies dürfte vielen Nutzern Anreiz genug sein, die Arbeit mit dem Output Stacker auf sich zu nehmen.
Bei Napster zeigt man sich bisher jedoch kaum beunruhigt. Die Methode sei nichts Neues, so Firmensprecherin Dana Harris gegenüber US-Branchendiensten. “Wir tun alles, um unser System so sicher wie möglich zu machen.” Das DRM selbst sei weiterhin intakt. Kein System wäre jedoch so sicher, dass es nicht auf irgendeine Weise umgangen werden könnte. (mk)
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