IT-Management
IT sorgt für Veränderungen im neuen Jahr
IT-Management
Im vorigen Jahr wurde das IT-Budget einer durchschnittlichen europäischen Firma um effektiv drei Prozent gekürzt. Es ist leicht, sich auf Schlagzeilen wie diese zu stürzen – in dem Fall aber ließe man einen wichtigen Punkt außer Acht: Was die IT-Industrie im Moment zu spüren bekommt, ist eine grundlegende Korrektur der Erwartungen, die die Firmen in die Informationstechnologie nach dem dot-com Boom setzen.
Immer wieder hören Analysten überall in Europa von den Führungskräften: “Warum arbeiten die ganzen IT-Systeme, die wir kaufen, nicht einfach zusammen? Warum müssen wir so viel Geld ausgeben, um sie ineinander zu integrieren?”
Die Erwartungen der Unternehmen verändern sich: was sind sie bereit sind zu zahlen, wem wollen sie ihr Geld anvertrauen und was bekommen sie dafür, wenn das Geld erst einmal den Besitzer gewechselt hat. Die Nutzung von IT in den Unternehmen und die Ausgaben dafür treten in eine “erwachsenere” Phase, die sehr wohl durchdacht ist und nicht in frühzeitigen Teenage-mäßigen IT-Chaostagen ausartet.
Somit ist die ausschließliche Fixierung auf den Umfang der IT-Budgets irreführend. Wenn es auch kein “Großes Ding” gibt, das die IT-Investitionen nach oben katapultiert, so gibt es doch Interessens- und Wachstumsbereiche, in die Firmen 2005 und darüber hinaus investieren wollen.
Der IT-Markt ist weitaus dynamischer als aus den Zahlen auf den Überschriften ersichtlich ist. Es gibt aktuelle Megaprojekte in vielen Großunternehmen, die darauf ausgerichtet sind, die IT besser auf die Geschäftsbereiche, denen sie dient, abzustimmen. Dabei spielt Kosteneffizienz eine große Rolle; jedoch ist ein genauso wichtiger Faktor, welcher die Anpassung von IT und Geschäftsbereich forciert, die Notwendigkeit von formalisierten Reaktionen auf gesetzliche Regelungen.
Die Unternehmen beginnen mit dieser Umgestaltung, indem sie die neuen Technologiestandards für sich nutzen: Billigere Server-, Networking- und Speichertechnologien und Produkte ehrgeizige Plattform-Technologien von Lieferanten wie IBM, Microsoft und Sun Microsystems. Sie nutzen all diese Möglichkeiten, um ihre ungleichartigen Systeme und Prozesse zu konsolidieren, rationalisieren, zu erneuern, zu entkoppeln und zu integrieren.
Service-Oriented Architecture (SOA) ist ein häufig gebrauchtes Schlagwort, wenn sich das Gespräch um die Flexibilität von IT dreht. Man darf aber nicht vergessen, dass das Umsetzen dieser komplizierten Anpassungssysteme viel mehr enthält als SOA.
Alles muss berücksichtigt werden, von Open-Source Software, Server Konsolidierung und Rationalisierung, Identitätsmanagement-Technologie über Technologien zur Kollaboration und Informationsbereitstellung, Sicherheitsarchitekturen bis hin zu IT-Management-Automatisierung und dies zuzüglich zu den Zielen der Prozess- und Applikationsintegration, wie sie von SOA angedacht sind. Alle dies wird eine große Rolle in der IT-Landschaft der Unternehmen in diesem Jahr spielen.
Bei oberflächlicher Betrachtung könnte die IT-Industrie in diesem Jahr also stagnieren. Aber unter der Oberfläche werden sich im Jahre 2005 gewaltige Veränderungen vollziehen. In zunehmendem Maße werden die erfolgreichen Lieferanten diejenigen sein, die mehrere Produkte und Vorgehensweisen zusammenführen können. Auch werden es diejenigen sein, die ihre Kunden dabei beraten können, wie sie ihre IT-Anlagen und -Verfahren auf die Unternehmensziele abstimmen können.
Natürlich ist jede IT-Organisation unterschiedlich. Insbesondere bei dem gegenwärtigen Klima wäre es für mich oder auch irgend jemand anderes töricht, eine Empfehlung zu geben, dass jedes Unternehmen sich für Technologie X oder Y entscheiden sollte.
Allerdings bin ich der Meinung, dass in diesem Jahr jedes Unternehmen in eine Definition der Fähigkeiten der Unternehmensarchitektur investieren sollte, wobei die Ziele des Unternehmens den IT-Anlagen und Programmen deutlich gegenübergestellt werden müssen.