IP-Adressen lokalisieren
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IP-Adressen lokalisieren

Welcher Webseitenbetreiber möchte es nicht gerne wissen: Woher genau kommen eigentlich meine Besucher? Diese Information lässt sich nicht nur zum Stillen der Neugier des Webmasters verwenden, sondern auch um zum Optimieren der Webpräsenz. Möglich macht diese Anpassung der Seiteninhalte die Auswertung der IP-Adresse.

Internet Professionell zeigt, wie Sie anhand dieser Adresse den Standort eines Besuchers herausfinden und daraufhin Ihre Webpräsenz anpassen. Zudem stellen wir Dienste vor, die entsprechende Datenbanken betreiben.

Einfache Suchmöglichkeiten

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Eine IP-Adresse enthält zunächst, anders als bei einer Telefonnummer, keine Informationen über den Aufenthaltsort eines Benutzers. Zudem werden die raren IP-Adressen von den meisten Internet-Providern dynamisch vergeben. Wie kommt man also an die geografischen Informationen?

Das Domain-Name-System (DNS) verwaltet die entsprechenden IP-Adressen von Domain-Namen. Möchten Sie mit Ihrem Webbrowser zum Beispiel auf die Seite testticker.de zugreifen, so ermittelt Ihr Rechner über einen Nameserver zuerst die IP-Adresse des Webservers, um diesen daraufhin zu kontaktieren. Sie können eine solche Nameserver-Abfrage jedoch auch umkehren und den zugehörigen Domain-Namen einer IP-Adresse abfragen ? ein so genanntes Reverse DNS. Unter Windows können Sie hierfür das Tool nslookup verwenden.

Suchen Sie sich aus den Logfiles Ihres Webserver einfach die IP-Adresse eines Besuchers heraus und geben auf der Eingabeaufforderung

nslookup

ein. In nebenstehendem Screenshot sehen Sie hierzu ein Beispiel. Die gewonnenen Informationen lassen darauf schließen, dass der Besucher mit einem ADSL-Zugang aus der Schweiz kommt. Bei der Top-Level-Domain .ch ist es nicht sonderlich schwer darauf zu kommen, woher der Besucher stammt. Auf der Webseite der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) unter www.iana.org/cctld/cctld-whois.htm finden Sie eine Übersicht aller Top-Level-Domains.

Eine weitere Möglichkeit ist eine Whois-Abfrage. Auf der Webseite Geektools (www.geektools.com/whois.php) finden Sie ein entsprechendes Skript zur einfachen Abfrage. Der Whois-Dienst hat gegenüber der oben genannten Möglichkeit den Vorteil, dass Sie deutlich mehr Informationen herausbekommen.

Professionelle Informationen

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Mit den vorgestellten Möglichkeiten können Sie zumindest schon einmal das Land eines Besuchers herausfinden. Jedoch haben die beiden Lösungen den Nachteil, dass es zum einen umständlich ist, dies für jeden Logfile-Eintrag per Hand zu erledigen, zum anderen sind die Informationen zu ungenau.

Eine Lösung bieten professionelle Dienstleister wie zum Beispiel E-Tracker (www.etracker.de). Dessen Webstatistiken sollen in Echtzeit vollständige Transparenz in das Besucherverhalten Ihrer Webseite bringen. Der Dienst schlüsselt Ihnen übersichtlich auf, aus welchen Kontinenten, Ländern und Städte Ihre Besucher kommen. Selbst auf der Städte-Ebene soll dabei eine Genauigkeit von knapp 90 Prozent erreicht werden.

Eigene Webseite anpassen

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Sie möchten jedoch nicht nur den Ort Ihrer Besucher ausfindig machen, sondern die gewonnen Informationen auch zum Anpassen der Webpräsenz verwenden. Daher benötigen Sie eine direkte Lokalisierungsabfrage beim Aufruf Ihrer Webseiten. Sobald ein Client eine Webseite anfordert, muss Ihr Server den Standort des Besuchers ausfindig machen und eine Entscheidung über die auszuliefernden Inhalte treffen.

Im Internet gibt es zahlreiche Skripts für Webserver, die bei anfragenden Clients blitzschnell die IP-Adresse geografisch analysieren und das Ausliefern angepasster Seiten ermöglichen, so etwa das Tool IP-Atlas ( www.xpenguin.com/ip-atlas.php). Wie viele dieser Tools setzt jedoch auch IP-Atlas auf die Netgeo- Datenbank ( www.caida.org/tools/utilities/netgeo) der Cooperative Association for Internet Data Analysis, kurz Caida. Diese Datenbank und auch das Tool werden jedoch seit Jahren nicht mehr gepflegt. Vor allem bei der heutigen Kurzlebigkeit im Internet benötigen Sie einen Abfragedienst, der die Zuordnung zwischen den IP-Adressen und geografischen Standorten stets aktuell hält.

DNS-Mirror

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Eine Möglichkeit der Lokalisierung von Webseiten ist die automatische Einstellung der Sprache. Die Sprache des Seitenbesuchers lässt sich freilich auch ohne weitere Hilfsmittel über den Webbrowser ermitteln. Jedoch ist diese Möglichkeit relativ ungenau, da viele Anwender die entsprechenden Browser-Einstellungen schlicht nicht kennen. Anhand der IP-Adresse hat der Webserver keine Möglichkeit, die Sprache zu ermitteln und so zu entscheiden, welche Version ausgeliefert werden soll. Eine Lösung bietet DNS-Mirror (www.dnsmirror.de), welcher als Nameserver fungiert. Dieser soll nach Angaben des Anbieters über 150 Millionen IP-Adressen den Ursprungsländern zuordnen können.

Immer mehr Webhoster bieten mittlerweile ihren Kunden die Möglichkeit, die Nameserver-Optionen selbst zu verwalten. An dieser Stelle setzt nun DNS-Mirror an. Wenn Ihre Domain über diesen Dienst verwaltet wird, fragen die Clients dessen Nameserver nach der entsprechenden IP-Adresse. Wenn Sie nun für jede Sprache eine IP-Adresse festlegen, kann der Dienst den Besucher an die passende Sprachversion weiterleiten.

Dies hat den Nachteil, dass Sie eine Webpräsenz mit mehreren IP-Adressen benötigen ? in der Regel also einen dedizierten Server. Immer mehr Anbieter ermöglichen jedoch das Anmieten mehrerer IP-Adressen. Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass Nameserver in der Regel Anfragen zwei Tage zwischenspeichern. Jedoch kann man davon ausgehen, dass ein deutscher Internet-Provider meist auch nur deutschsprachige Kunden hat.

Pro Domain fallen bei DNS-Mirror Kosten in Höhe von 15 Euro jährlich an.

IP2Location

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Ein weiterer Dienst ist IP 2 Location (www.ip2location.com), welcher bereits auf der Startseite die Besucher mit einer Live-Demo beeindrucken möchte. Diese Demo ist jedoch ernüchternd ? beim Besuchen der Seite aus unserem Redaktionsnetz liegt der Dienst ein paar tausend Kilometer daneben. Doch jeder hat eine zweite Chance verdient ? und wir probieren die Demo an einem QSC- sowie an einem T-DSL-basierten Anschluss noch einmal. Beide Male werden wir korrekt lokalisiert. IP 2 Location gibt es zum einen als Datenbank, zum anderen als Webservice und ActiveX/COM-DLL, um die Datenbank für direkte Abfragen und Weiterleitungen nutzen zu können. Für den Webservice fallen Kosten in Höhe von 49 Dollar pro Server und Jahr an.

Follow up

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Zwei weitere Dienste sind Maxmind (www.maxmind.com) sowie Geopoint Quova (www.quova.com). Besonders Letzterer gehört zu den Großen der Branche. Neben den genannten Diensten haben sich eine Menge weiterer Anbieter auf die Lokalisierung spezialisiert. Mit Hilfe der einschlägigen Suchmaschinen lassen sich zahlreiche entsprechende Anbieter ermitteln. Viele bieten auch Demos an, so dass man die Qualität der Dienste zuvor bequem testen kann und man nicht die berühmte Katze im Sack kaufen muss. Viele bieten zudem APIs an, um bequem auf die entsprechenden Datenbanken zugreifen zu können.

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