IT Management
Den Kopf benutzen statt hängen lassen: IT-Manager in der Krise

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Die Klagen von IT-Managern, sie würden mit Arbeit überschüttet und ausgebeutet, stößt so lange auf taube Ohren, wie sie nicht schlüssig darlegen können, warum sie zusätzliche Ressourcen benötigen.

Nach einer neueren Untersuchung, durchgeführt vom Chartered Management Institute, muss man sich IT-Manager als einen Haufen Melancholiker in der Midlife-Crisis vorstellen. Zumindest das: Sie fühlen sich elend. 55 Prozent aller IT-Chefs sagen aus, sei seien überlastet, und jeder Dritte muss 7 Tage die Woche arbeiten, um über die Runden zu kommen.

Eine Sieben-Tage-Woche? Kann es wirklich sein, dass die europäischen IT-Manager in Sachen Arbeitszeit die indonesischen T-Shirt-Macher noch übertreffen? Die Umfrage ergab auch, dass die Chefs dieser Sparte “ungewöhnlich unglücklich” sind, verglichen mit denen aus anderen Berufen.

Ist die Welt der IT-Bosse wirklich ein trostloses Grau, während Finanzbuchhalter und Zahnärzte sich eines grenzenlos fröhlichen Berufslebens erfreuen? Ich selbst habe sie eigentlich immer als einen ganz zufriedenen Haufen erlebt.

Was mehr Sorgen macht ist, dass ein Viertel aller IT-Manager der Auffassung sind, sie arbeiteten für ein Unternehmen, das von Personalführung etwa so viel versteht wie Dieter Bohlen. Und ein Viertel fühlt sich ausgebeutet und einem autoritären Umfeld ausgesetzt.

Als ich mir die Zahlen genauer ansah, um mir ein Bild davon zu machen, wie dieses Unglück sich wie Hansaplast an die IT-Branche heften konnte, wurde mir plötzlich klar: Der einzige Grund, warum sich die IT-Leute so miserabel fühlen konnten, kann nur ein gewaltiges Missverhältnis zwischen Realität und Fantasie sein. In anderen Worten: Sie leben im Wolkenkuckucksheim.

“Viele IT-Manager leben im Wolkenkuckucksheim!”

Seit eh und je kennen wir Menschen das Gefühl, als Zahnrad einer großen gefühllosen Maschine ausgebeutet zu werden. Und mir muss erst noch derjenige begegnen, der von sich sagt, er sei arbeitsmäßig nicht ausgelastet, und seinen Chef darum bittet, ihm ein paar Jobs mehr aufzubrummen. Für mich hat die Untersuchung nicht mehr gezeigt als eine gewisse Naivität vieler IT-Leute. Die große Unzufriedenheit unter den führenden IT-Verantwortlichen weist darauf hin, dass sie ihre Arbeit verbessern müssen, wenn sie ihr Potenzial voll ausschöpfen wollen. Sie sollten eine Position anstreben, die so zentral ist wie die des obersten Finanzchefs.

Wenn IT-Manager generell eine 7-Tage-Woche haben, dann müssen sie wirklich einmal ihre Arbeitsprozesse ganz genau unter die Lupe nehmen, denn dann läuft irgendetwas total schief. Wenn sie das Problem nicht durch eine Veränderung von Projektvariablen wie Lieferterminen und auch nicht durch Delegieren wichtiger Aufgaben an andere erfahrene Team-Mitglieder lösen können, dann ist eine Arbeitsablaufstudie fällig.

Wenn jemand natürlich zweifelsfrei nachweisen kann, dass mit den verfügbaren Arbeitskräften eine bestimmte Aufgabe nicht erledigen ist, dann wird es Zeit, die Vorgesetzten im Verwaltungs- und Finanzbereich um weitere Ressourcen zu bitten.


Äußern Sie Ihre Zweifel!

Und vielleicht wäre es nicht schlecht, in ein paar Zeilen seine Zweifel zu äußern, ob man die Anforderungen an das Unternehmen durch “Corporate Governance”-Regelungen wie die britischen und amerikanischen Sarbanes-Oxley, The Combined Code of Corporate Governance und Operating and Financial Review und andere wirklich erfüllen kann.

Die Erfüllung der Gesetze und das Risikomanagement stehen definitiv in der Verantwortung des Vorstands, also muss der auch informiert werden, wenn diesbezüglich Probleme in Sicht sind.

Die Moral von der Geschicht’ muss also heißen: Wenn du mehr Leute brauchst, lass den Kopf nicht hängen, sondern setze ihn dafür ein.

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