Automatische Fotokorrekturen nutzen
Klick & gut
Einleitung
Automatische Fotokorrekturen nutzen
Wer mit einer Digitalkamera fotografiert, kennt das Problem: Flaue Farben oder schlechte Beleuchtung ruinieren ein spektakuläres Motiv. Bei Digitalfotos ist deshalb fast immer eine Nachbearbeitung mit einem Grafikprogramm Pflicht. Damit diese Arbeit bei einer größeren Anzahl von Bildern nicht zum Lebenswerk wird, stellt Internet Pro in diesem Workshop automatische Korrekturfunktionen in den wichtigsten Grafikprogrammen vor.
Photoshop Elements
Automatische Fotokorrekturen nutzen
Adobes Photoshop Elements 2.0 zielt im Gegensatz zum großen Bruder Photoshop speziell auf die große Zahl an Digitalfotografen, die flaue Fotos mit ein paar Klicks aufpolieren möchten. Im Menü Überarbeiten finden Sie eine Reihe sehr einfach gehaltener Funktionen wie Auto-Kontrast, Auto-Farbkorrektur und Auto-Tonwertkorrektur. Im Menü Quickfix werden die Korrektur-Tools zusammengefasst und um eine Vorher-Nachher-Vorschau ergänzt. In vielen Fällen reicht es bereits, die automatische Tonwertkorrektur und den Autokontrast anzuwenden. Manchmal geht das automatische Anpassen natürlich auch schief, und die Farben werden unnatürlich verändert. Hier hilft nur: Ausprobieren und die Änderung im Zweifelsfall mit der Tastenkombination [Strg Z] rückgängig machen.
Ist das Bild zu dunkel, leistet der Aufhellblitz von Elements gute Dienste, der im Menü Überarbeiten, Beleuchtung anpassen, Aufhellblitz oder mit [Umschalt Strg F] aufgerufen wird. Ebenso lassen sich Fotos, die gegen starkes Licht aufgenommen wurden und deren Vordergrund daher sehr dunkel ist, verbessern. Wählen Sie dazu im Menü Überarbeiten, Beleuchtung anpassen, Gegenlicht und benutzen Sie den Schieberegler, um den Vordergrund aufzuhellen.
Um rote Augen aus Porträts zu entfernen, benutzen Sie einfach den Rote-Augen-Pinsel aus der Werkzeugleiste. Das Tool ersetzt innerhalb des Pinselrahmens automatisch rötliche Farben gegen Schwarz. Vergrößern Sie dazu das Bild stark und klicken Sie rund um die Pupille auf die roten Iris-Stellen.
Corel Photopaint
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Corel Photopaint aus der neuen Corel Draw Graphics Suite 12 muss sich nicht hinter anderen professionellen Produkten dieser Art verstecken. Im Menü Bild, Anpassen finden Sie eine Vielzahl an Optimierungs-Tools. Wählen Sie Kontrastverbesserung. Im Fenster oben links sehen Sie über den beiden Pipetten zwei Mini-Buttons. Der linke erweitert das Fenster um eine Vorher-Nachher-Ansicht des Fotos. Setzen Sie nun ein Häkchen bei Autom. anpassen unter Kanal. Das Ergebnis ist in den meisten Fällen bereits zufrieden stellend.
Über Bild, Korrektur, Schärfe abstimmen öffnet sich ein Fenster, das vier verschiedene Schärfe-Werkzeuge bereithält. Wählen Sie zuerst über den Schieberegler die Stärke der Veränderung und klicken Sie dann auf eines der Thumbnails, um die Korrektur anzuwenden. Welche der vier Optionen die beste ist, hängt vom jeweiligen Motiv ab. Probieren Sie einfach aus, welches Werkzeug gerade die besten Ergebnisse liefert.
Neben dem inzwischen obligatorischen Rote-Augen-Pinsel bietet Corel nun auch einen sehr praktischen Retusche-Pinsel, der die Entfernung kleiner Makel und Hautunreinheiten aus Porträts zum Kinderspiel macht. Wählen Sie dazu aus der Werkzeugpalette den Pinsel aus und tupfen sie damit auf und um den Fleck herum. Das ist schon alles. Corel wählt automatisch die richtige Farbmischung und passt die unschöne Stelle der Umgebung an.
Photo Impact
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Uleads Bildbearbeitungssoftware Photo Impact XL bietet unter Format, Auto-Verarbeitung eine Reihe automatischer Korrekturen. Die Bezeichnungen der Unterpunkte im Menü sind jedoch nicht immer selbsterklärend. So findet sich neben den Klassikern Farbe und Kontrast auch die Option Verbessern – was genau das Werkzeug macht, bleibt ein Rätsel. Ausprobieren und [Strg Z] sind wieder einmal gefordert. Über Zuschneiden wählt Photo Impact automatisch einen interessanten Bildausschnitt und stutzt das Foto zurecht. Das Ergebnis ist meist nicht zufrieden stellend. Hier empfiehlt es sich, mit dem entsprechenden Werkzeug selbst aktiv zu werden.
Eine bessere Lösung: Mit [F9] rufen Sie einen Nachbearbeitungsassistent auf den Plan, der auf dieselben Automatismen zugreift, die das Menü Auto-Verarbeitung bereithält. Hier hat der Anwender jedoch mehr Eingriffmöglichkeiten, ohne dabei viel Know-how mitbringen zu müssen. Sie klicken sich einfach Schritt für Schritt durch den Assistenten. Beim Geraderichten dient eine horizontale Linie zum Ausrichten, das Zuschneiden gelingt viel besser durch das Aufziehen eines Rahmens rund um das gewünschte Motiv. Es folgen Assistenten für Brennweite und Helligkeit, die es erlauben, über eine Reihe von Thumbnails den gewünschten Schärfegrad und die Belichtungsänderung auszuwählen. Klicken Sie auf die Thumbnails, um das jeweilige Ergebnis direkt im Bild zu verfolgen. Sind sie nicht zufrieden oder sind keine Anpassungen nötig, klicken Sie einfach auf Abbrechen. Der Assistent macht eventuelle Änderungen dieses Schrittes ungeschehen und setzt die Nachbearbeitung mit dem nächsten Teilbereich fort.
Weiter geht es mit der Farbbalance. Hier sehen Sie neun Thumbnails, die Korrektur funktioniert hier jedoch etwas anders. Das mittlere Bild stellt Ihr Originalbild dar, rundherum ist das gesamte Farbspektrum angeordnet. Fahren Sie mit der Maus über die umliegenden Miniaturbilder. Sie erhalten nun Tooltipps zu den Farben. Ganz oben in der Mitte liegt beispielsweise Gelb, unten Blau. Mehrere Klicks in eine Richtung verstärken den jeweiligen Tönungseffekt. So lassen sich Digitalfotos schnell und einfach mit atemraubenden Farbstimmungen aufpeppen. Zum Schluss gibt es noch die Möglichkeit, sehr komfortabel rote Augen zu entfernen und Rahmen und Schatten in das Bild einzubauen.
Eine nähere Betrachtung ist die Trickkiste wert, die Sie unter Ansicht, Werkzeugleisten & Paletten, Trickkiste oder mit [F2] aufrufen. Unter Effektgalerie stehen Ihnen zum Beispiel zahlreiche Filter zur Verfügung. Probieren Sie etwa die Hautverschönerungen unter Fotografisch aus. Blasse Gesichter bekommen so mit einem Klick eine gesunde Farbe. Der Vorteil: Dieser Effekt wird nur auf Hautpartien angewendet – Photo Impact wählt anhand der Farben automatisch die richtigen Bereiche des Bildes aus.
Paint Shop Pro
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Jascs Paint Shop Pro greift Digitalfotografen in der Version 8.1 tüchtig unter die Arme. Im Menü Anpassen stehen spezielle Korrekturhilfsmittel zur Verfügung. Farbbalance, Kontrast und Sättigung können Sie hier vollautomatisch korrigieren lassen.
Über Anpassen, Farbbalance, Verblasste Farben korrigieren hauchen Sie Bildern mit schwachen Farben rasch Leben ein. Hier sehen Sie zwar eine Vorher-Nachher-Ansicht, doch auf den winzigen Bildchen lässt sich schwer ein Eindruck über die Qualität Ihrer Änderungen gewinnen. Drücken Sie den Button mit dem Auge und dem Schloss rechts unter dem Nachher-Bild. Das sorgt dafür, dass die Korrekturen sofort im Originalbild sichtbar sind. Die Stärke der Änderung legen Sie über das Feld in der Mitte fest. Tragen Sie eine Zahl zwischen 1 und 100 ein.
In der zweiten Menüzeile befindet sich ein Menübereich, der speziell für die Nachbearbeitung von Fotos gedacht ist. Klicken Sie auf Fotokorrektur. Hier klappt ein Sammelsurium an schnell und einfach anzuwendenden Automatik-Tools auf, die jeweils eine Vorschau und einen Vergleich zum Original ermöglichen. Lediglich der erste Menüeintrag, Fotokorrektur in einem Schritt, verzichtet auf solchen Schnickschnack und erledigt sechs Arbeitsgänge ohne Anwendereingriff. Das Ergebnis ist dementsprechend enttäuschend. Es empfiehlt sich, stattdessen die einzelnen Korrektur-Tools samt Vorschau anzuwenden, da so eine deutliche Qualitätsverbesserung erreicht werden kann.
Wer das Paint Shop Photo Album sein eigen nennt, das auch in der preiswert gebundelten Paint Shop Power Suite Photo Edition enthalten ist, wird sich auch hier über Assistenten und automatische Korrekturen für Digitalfotos freuen. Zu finden sind die einfach zu bedienenden Tools im Menü unter Bild. Empfehlenswert ist besonders der Anpassungsassistent, der intuitiv bedient werden kann, da er jeweils neben dem Original zwei unterschiedlich veränderte Vorschaubilder für eine Korrektur anbietet. Der Anwender wählt einfach das aus, das ihm am besten gefällt. In vier simplen Schritten wird so ein Bild verbessert.
Photosuite
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Roxios Photosuite 5 muss für jeden, der sonst mit Photoshop oder Ähnlichem arbeitet, ein Schock sein. Doch bei einem Preis von 50 Euro lohnt sich ein genauerer Blick. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das Programm richtet sich an Einsteiger, die von den Paletten, Pinseln und Histogrammen anderer Produkte schlicht eingeschüchtert werden.
Wählen Sie links Erstellen und Bearbeiten und klicken Sie in der Mitte auf Bearbeiten. Wählen Sie nun das Bild aus, das Sie bearbeiten möchten. Bevor Sie die Nase ob der wenigen vorhandenen Funktionen rümpfen: Ein Klick auf Alle Funktionen anzeigen in der linken Leiste offenbart, dass die Photosuite durchaus einige Korrekturroutinen für Digitalfotos vorweisen kann.
Unter Gesamtqualität versteckt sich hinter dem blumigen Namen Photodoctor ein Tool, das ähnlich wie bei Paint Shop Pro vollautomatisch Schärfe, Belichtung und Sättigung anpasst. Auch hier sollten Sie jedoch die Finger davon lassen, denn das Ergebnis ist in den meisten Fällen schlicht schlechter als das Originalbild.
Unter dem Menüpunkt Schönheitsfehler finden sie neben dem obligatorischen Rote-Augen-Entferner auch den Punkt Ausflecken. Dahinter verbirgt sich ein intuitiver Retuschepinsel, der es sehr einfach macht, kleine Makel aus Bildern zu entfernen.
Dazu wählen Sie mit der rechts oben angeordneten Lupe zunächst den passenden Bildausschnitt. Über den Schieberegler auf der linken Seite stellen Sie die Größe der Pinselspitze – hier ein Kreis – ein. Mit ein paar Klicks auf den Fleck wird dieser der Umgebungsfarbe angepasst und verschwindet. So gelingt die Retusche ähnlich intuitiv wie zum Beispiel mit Corels Photopaint.
Wollen Sie gleich eine ganze Reihe von Bildern nachbearbeiten, dann klicken Sie im Startbildschirm auf Erstellen und Bearbeiten und Multi-Foto-Optimierung. Über Fotos hinzufügen wählen Sie die zu optimierenden Bilder aus. Im Menü Reparieren suchen Sie sich jetzt die gewünschte Option aus, zum Beispiel Belichtung. Photosuite passt automatisch die Belichtung für jedes Bild an und fragt anschließend, ob der Anwender die Änderungen überprüfen oder ungesehen annehmen möchte. Klicken Sie auf Überprüfen. Begutachten Sie nun jedes Bild. Um die Korrekturen nachzuvollziehen, klicken Sie auf das Häkchen vor Änderungen anzeigen für eine Vorher-Ansicht. Bestätigen Sie die Belichtungsänderungen durch Übernehmen. Ist das Ergebnis nicht zufrieden stellend, dann machen Sie die Änderungen durch Klick auf Zurückweisen rückgängig. Das Programm wechselt daraufhin in beiden Fällen zum nächsten Bild.