Enterprise Computing – Satire
IT-Kosten: Batterien nicht inbegriffen
Enterprise Computing – Satire
Teure Verbrauchsartikel und Peripheriegeräte können die wahren Kosten
von IT-Erwerbungen dramatisch steigern. Ein unterhaltsamer Blick auf
IT-Marketing und seine Konsequenzen.
Lange vor der Dot-Com-Blase,
während der sogar Systemverwalter kurzfristig hip waren, trieb ich mich
oft bei Online-Konferenzen für IT-Support-Personal herum. Ich arbeitete
zwar nicht im IT-Support, mochte aber die lustigen Geschichten, die
diese Leute über ihre unglücklichen User erzählen konnten.
Wenn PCs Autos wären
Einige dieser Geschichten tauchten
später im Internet in Form amüsanter Serien-Mail mit Titeln wie „Wenn
PCs Autos wären“ und so weiter auf. In dieser speziellen Mail gab es
Witze über User, die sich beschwerten, „Mein Auto ist eine Woche lang
gut gefahren und jetzt läuft es überhaupt nicht mehr“.Oder: „Ist der
Benzintank leer?“, fragt der Support-Mensch. „Was?“, bellt der
beleidigte User zurück, „ich habe bereits für dieses Auto bezahlt und
Sie sagen mir, dass ich noch weitere Komponenten kaufen muss!“
Heutzutage kennen sich die User besser mit Computern aus.
Ironischerweise sind es jetzt die IT-Abteilungen, die sich in der Falle
unvorhergesehener Extraausgaben fangen. Zu den offensichtlichsten
Beispielen zählen Speicher- und Festplattenaufrüstungen, von
Druckerverbrauchsartikeln ganz zu schweigen.
Selbst wenn Sie
denken, Sie hätten die Hardware richtig spezifiziert und alles
erforderliche Zubehör gekauft, wird immer etwas fehlen, oder die
Verbrauchswaren sind doppelt so schnell ausgegangen wie erwartet.
Vielleicht sollte man als User E-Mail-Witze über den IT-Support
verschicken, der verlangt, dass in Geschäftsdokumenten Abkürzungen wie
in SMS- oder ähnlichen Kurznachrichten verwendet werden, damit Toner
eingespart wird.
IT-Marketing von Barbie-Puppen abgekuckt?
Vielleicht haben sie es ja von den Barbie-Puppen von Matell abgeguckt: Auch
Hardware-Hersteller umgeben ihre Produkte mit einer Vielzahl von
optionalen Accessoires, die natürlich extra kosten. Das führt dazu, dass
im Marketing eher das Potential eines Produktes angepriesen wird als
seine tatsächlichen Funktionen.
Während es allerdings ziemlich
klar ist, dass Ken ein optionales Extra für Barbie ist und separat
gekauft wird, sind die Spezifikationen für Computer-Pakete oft obskur
und manchmal mit Vorsatz irreführend. Es ist schon schlimm genug, wenn
die angegebenen Druckergeschwindigkeiten nie erreicht werden, aber ich
habe sogar Broschüren gelesen, in denen verkündet wird, dass ein Drucker
doppelseitig drucken kann, was in Wirklichkeit nur möglich ist, wenn man
zusätzliches Geld für eine optionale Duplex-Einheit ausgibt.
Das
erinnert an die Spezifikationen „Bluetooth-bereit“ oder „WLAN-bereit“,
die viele Notebooks und Peripheriegeräte in den letzten Jahren hatten.
Nach dieser Logik ist Barbie „Ken-bereit“. Das Wort „bereit“ lässt sich
hier als „nicht inbegriffen“ übersetzen.
Frechheiten am
laufenden Band
Die jüngste Frechheit ist das
Marketing-Material für die Handhelds Zire 72 und Zire 31 von PalmOne.
Der Zire 72 bietet Audio/Video-Aufnahme und Wiedergabe; eine Fußnote enthüllt
allerdings folgendes: „separat zu erwerbende Erweiterungskarte
erforderlich“. Außerdem wird die MP3-Stereo-Wiedergabe unterstützt
(„Kopfhörer optional, separat zu erwerben“). Der Zire 31 unterstützt
ebenfalls MP3-Funktionalitäten („Erweiterungskarte erforderlich, separat
zu erwerben“) und ein Repertoire von 20.000 Anwendungen („müssen separat
erworben werden“).
Offensichtlich läuft das alles aus dem Ruder.
Wir haben einen Zustand erreicht, wo eine Produktspezifikation sich zu
einer Checkliste von Dingen entwickelt hat, die nicht als Standard
mitgeliefert werden. Es handelt sich nicht mehr um eine Liste dessen,
was geliefert wird, sondern um eine Beschreibung von allem, was fehlt.
Es ist unmöglich vorherzusagen, wie weit dieser Trend noch gehen wird, aber es
sieht so aus, als hätten wir noch eine ganz schöne Strecke vor uns
natürlich vorausgesetzt, wir sitzen nicht in einem dieser
„Benzin-bereiten“ Autos.