Für Unternehmen: Virtual Private Server verständlich erklärt
Was haben die Begriffe VPS Hosting, VPS Cloud Server und Server Hosting gemeinsam? Sie klingen alle ein wenig unhandlich und beschreiben dasselbe Phänomen: die Miete eines Virtual Private Servers (kurz: VPS). Wie Unternehmen einen VPS nutzen können und welche Funktionsprinzipien dahinter stecken, erklären wir in diesem Artikel.
Zum Einstieg: Was ist VPS Hosting und wer kann es nutzen?
VPS Hosting ist ein Angebot, dass sich an Unternehmen richtet, die auf eine IT-Infrastruktur angewiesen sind, jedoch keine physische Hardware dafür anschaffen möchten. Die Anbieter – auch VPS Hoster genannt – stellen dabei virtualisierte Rechenleistung eines physischen Servers bereit, die das Unternehmen dann via Internetzugang in Anspruch nimmt. Um einen VPS Server mieten zu können, werden seitens des nutzenden Unternehmens benötigt:
- Stabile Verbindung zum Internet mit ausreichender Bandbreite
- Computer für den Zugang zum virtualisierten Server
- Bei Self-Managed VPS: IT-Kenntnisse für die Administration
Ressourcen: Das erhalten Server-Nutzer beim VPS Hosting
Die Rechenleistung, die ein VPS Hoster einem User bereitstellt, setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, die wir in der unten folgenden Aufzählung umreißen. An dieser Stelle gehen wir jedoch zuerst einmal auf zwei Anwendungsfälle ein, um den Nutzen etwas plastischer abzubilden.
Anwendungsfall #1: Online-Shops und Marketing-Unternehmen
Händler nutzen VPS Server für Online-Shops, um Kunden rund um die Uhr eine Einkaufsmöglichkeit zu bieten, ohne dass dafür eine eigene Server-Infrastruktur vorliegen muss. Marketing-Agenturen dagegen verwenden VPS Server zur Speicherung von Kampagnendaten und -Materialien sowie als leistungsstarkes Umfeld, um Bild- oder Videobearbeitung auszuführen.
Anwendungsfall #2: Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen
Anwaltskanzleien sowie Steuerberater und Consultants nehmen VPS Cloud Server zur sicheren Dokumentenverwaltung in Anspruch. Kundendaten bleiben durch die Isolation des VPS Hostings geschützt vor unbefugtem Zugriff von außen. Sie können für Mitarbeitende – zum Beispiel im Homeoffice – über sichere Authentifizierungsverfahren zugänglich gemacht werden. Letztere müssen in der Regel vom nutzenden Unternehmen implementiert werden (siehe hierzu den Abschnitt Usability eines VPS Servers).
Rechenleistung: Die bereitgestellten Ressourcen
Wer einen VPS Server mietet, bekommt die Leistung eines Rechners, der nicht vor Ort, sondern in dem Rechenzentrum des Hosters steht. Dabei erhalten wir die folgenden Ressourcen per Internetzugang:
- Prozessorleistung: Angegeben in der Anzahl der bereitgestellten CPU-Kerne
- Arbeitsspeicher: Dargestellt in Gigabyte RAM
- Cloudspeicher: Als virtueller SSD- oder HDD-Storage in Gigabyte
- Bandbreite: Geschwindigkeit der Datenübertragung in Mbit/s oder Gbits/s
- Betriebssysteme: Zum Beispiel also Linux VPS oder Windows VPS
- Administratorrechte: (siehe hierzu den Abschnitt Usability eines VPS Servers)
- Technische Hilfe: Support bei technischen Anliegen und Problemen
Usability eines VPS Servers
Im Hinblick auf das Wissen, das für die Nutzung vorausgesetzt wird, sind zwei grundlegende VPS-Konzepte zu unterscheiden.
Managed VPS Cloud Server
Für Anwender, die sich wenig mit den Funktionen eines Servers auseinandersetzen möchten, stehen VPS Cloud Server als Managed-Lösungen bereit. Die Installation von Anwendungen und Sicherheitsupdates sowie andere administrative Aufgaben, werden hierbei durch den Hoster ausgeführt. Im Zentrum steht hauptsächlich die Verwendung des Cloud Servers für den operativen Betrieb. Es handelt sich um ein niedrigschwelliges Angebot, das auch von Privatpersonen (zum Beispiel für Gaming Server) verwendet wird.
Self-Managed VPS Cloud Server
Besteht ein umfassendes informationstechnisches Vorwissen, kann ein VPS Cloud Server auch selbst verwaltet werden. Dabei fallen Aufgaben wie Sicherheitsupdates und die Installation von Betriebssystemen und Anwendungen so wie auch die Verwaltung der zur Verfügung gestellten Leistung in die Zuständigkeiten des Kunden. Neben der Anwendung im operativen Betrieb sind Anwender hier also auch für alle administrativen Angelegenheiten zuständig. Ein technischer Support steht in der Regel auch hier zur Verfügung.