WhatsApp erlaubt nun auch Dokumente als Anhang in Chats
Eine offizielle Ankündigung von WhatsApp gibt es dazu zwar noch nicht, US-Medien liegen aber Berichte von Anwendern vor, die die neue Funktion unter Android und iOS bereits nutzen können. Ob man selbst dazu gehört, erkennt man am Icon “Dokument” das bei der Auswahl eines Anhangs zur Verfügung steht. Zu Beginn ist allerdings lediglich die Weitergabe von PDFs möglich.
WhatsApp hat damit begonnen, eine von vielen, insbesondere geschäftlichen Nutzern, lang erwartete Funktion bereitzustellen: Erste Anwender in den USA berichten davon, dass sie neuerdings als Anhang zu einer Nachricht auch Dokumente, zunächst allerdings nur PDF-Dokumente, auswählen können und sich die dann beim Empfänger auch anzeigen lassen. Bewerkstelligt wird das über den bei WhatsApp üblichen Weg, Anhänge auszuwählen. Sofern dort das Icon “Dokument” zur Verfügung steht, gehört man bereits zu denjenigen, die die Funktion nutzen können.
Wie TechCrunch berichtet, steht die Funktion sowohl in der Android- als auch der iOS-Version der App zur Verfügung. Es lasse sich auch auf beiden Plattformen sehr ähnlich nutzen. Unter Android tippe man im Chat auf das Icon für Anhänge und wähle dann das dort angezeigte, neue Icon “Dokument” aus. Um dafür Platz zu schaffen, habe WhatsApp die bisherigen Icons “Foto” und “Video” nun unter “Kamera” zusammengefasst. In der iOS-App sei lediglich das „Pfeil“-Icon anzutippen und im daraufhin angezeigten Menü “ Dokument teilen” auszuwählen.
Die Neuerung, die möglicherweise Ursache für die größeren Störungen bei WhatsApp in den vergangenen Tagen ist, erlaubt es Nutzern zunächst, Dokumente aus Cloud-Speicherdiensten, darunter Google Drive, Dropbox und iCloud Drive auszuwählen. Sie ist zu Beginn auf PD-Dokumente beschränkt. Das wird sich aber voraussichtlich in absehbarer Zeit ändern.
Derzeit werden laut TechCrunch bei Nutzern andere Dateitypen in dem gewählten Ordner teilweise gar nicht angezeigt, wenn sie ein Dokument als Anhang hinzufügen wollen. Dass noch Verbesserungsbedarf besteht, zeigt die Tatsache, dass die US-Journalistin Sarah Perez in einem Fall zwar ein auf Google Drive gespeichertes Office-Dokument anhängen konnte, die Weitergabe dann aber scheiterte und eine Fehlermeldung darauf hinwies, dass es sich um einen nicht unterstützten Dateityp handle.
Außerdem funktioniert die Dokumentenweitergabe nur, wenn sowohl Sender als auch Empfänger die aktuellste Version von WhatsApp verwenden. Ist das beim Empfänger nicht der Fall, informiert die App darüber und weist darauf hin, dass der Kontakt WhatsApp aktualisieren muss, um Dokumente zu empfangen.
Der Schritt ist Teil der von WhatsApp im Januar angekündigten Strategie, verstärkt gewerblich nutzbare Diente anzubieten. Der Schwerpunkt soll darauf liegen, Firmen die Kommunikation mit Kunden zu erleichtern. Dokumente als Anhang zu erlauben, passt gut dazu, ist es doch so zum Beispiel möglich Werbeprospekte, Eintritts- oder Fahrkarten, gescannte Dokumente und andere Unterlagen als PDF zu übermitteln. Da WhatsApp nach einem Sicherheitsproblem mit dem Versand manipulierter vCards die Verschlüsselung erheblich verbessert hat, könnte es sogar sein, dass mittelfristig die Übertragung von PDFs – die sich in E-Mail-Anhängen schon längst als probates Mittel zur Malware-Verbreitung etabliert hat – in diesem Kommunikationskanal als sicherer erweisen.