Deutsches Start-up Dedrone verlegt Hauptsitz nach San Francisco

Start-UpUnternehmen
DroneTracker (Grafik: Dedrone)

Das Unternehmen aus Kassel hat 2015 ein Drohnen-Warnsystem auf den Markt gebracht hat und 2,7 Millionen Euro Wagniskapital bekommen. Nun werden die Bereiche Business Development, Finance und Sales für Nordamerika nach San Francisco verlegt. Entwicklung und Produktion verbleiben dagegen in Kassel.

Das Start-up Dedrone, das mit DroneTracker ein System zum Schutz vor Missbrauch von Drohnen entwickelt hat, wagt den Sprung über den großen Teich. Von San Francisco aus will das Unternehmen jetzt den nordamerikanischen Markt erschließen und weiter wachsen. “Wir kooperieren mit Partnern und Kunden weltweit, aber der Sicherheitsmarkt in den USA ist für uns mit Abstand der wichtigste. Um im internationalen Wettbewerb führend zu bleiben, müssen wir unsere Präsenz dort stärken”, begründet CEO Jörg Lamprecht in einer Pressemitteilung.

Dedrone-Geschäftsführer Ingo Seebach mit einem Drone Tracker (Bild: Dedrone).
“Der Wettbewerb wird in den USA entschieden”, begründet Dedrone-Geschäftsführer Ingo Seebach den Sprung über den großen Teich (Bild: Dedrone).

Aktuell kann Dedrone bereits auf gut 100 Vertriebspartner, darunter in der Branche gut etablierte Spezialisten wie Securitas und Bosch Security Systems verweisen, die DroneTracker verkaufen. Mit dem Wechsel in die USA hoffen die Hessen aber, näher am Puls der Entwicklung zu sein: “Google, Facebook, Intel – alle beschäftigen sich mit Drohnen. Wir wollen vor Ort sein, um unser Netzwerk mit solchen Unternehmen auszubauen und strategische Partnerschaften zu schließen.”

Den Marktforschern von Juniper Research zufolge 2015 wurden weltweit rund vier Millionen ferngesteuerte Fluggeräte verkauft, davon nach Schätzungen des Einzelhandels bis zu 300.000 in Deutschland. Neben dem Vergnügen für Hobbypiloten und den Geschäftsmöglichkeiten für Firmen wie Amazon oder DHL, die damit alternative Liefermethoden für Pakete erproben, verursachen Drohnen allerdings auch ernste Sorgen bei Sicherheitsexperten: Sie fürchten die zahlreichen Missbrauchsmöglichkeiten.

Entwicklung und Produktion seines DroneTracker will Dedrone in Kassel belassen (Bild: Dedrone GmbH / Nikolaus Frank)
Entwicklung und Produktion seines DroneTracker will Dedrone in Kassel belassen (Bild: Dedrone GmbH / Nikolaus Frank).

Die wollen die Dedrone-Gründer Jörg Lamprecht, Ingo Seebach und Rene Seeber drastisch einschränken oder sogar ganz unterbinden. Für die Weiterentwicklung ihres Drohnen-Warnsystems DroneTracker erhielten sie im April 2015 2,7 Millionen Euro Wagniskapital vom Münchener VC Target Partners und dem amerikanischen Unternehmer Tom Noonan (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Schauspieler), der zuvor unter anderem CEO bei dem von IBM übernommene Security-Anbieter Internet Security Systems und später bei dem von Cisco übernommenen Start-up JouleX war.

Entwicklung und Produktion wird Dedrone allerdings nach wie vor in Kassel belassen. “Hoch qualifizierte Entwickler und Ingenieure sind in San Francisco nur schwer zu kriegen und noch schwerer zu halten”, erklärt Lamprecht. Das Team in den USA soll Ende des Jahres auf acht Personen anwachsen. Aktuell hat Dedrone insgesamt 32 Mitarbeiter.

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