Qualcomm stellt Snapdragon-Prozessoren für Smartphones und LTE vor
Sie tragen die Bezeichnungen Snapdragon 425, 435 und 625. Letzterer wird ebenso wie der Snapdragon X16 im FinFET-Verfahren mit 14 Nanometern Strukturbreite gefertigt. Das LTE-Modem erzielt dank der Techniken Carrier Aggregation, LTE 256-QAM und 4×4-MIMO Download-Raten von bis zu 1 GBit/s.
Qualcomm hat sein Portfolio um drei Snapdragon-Prozessoren erweitert. Diese beherrschen LTE-Mobilfunk mit Carrier-Aggregation-Technologie, WLAN nach dem 802.11ac-Standard einschließlich Multi-User-MIMO-Technik sowie Dual-Kamera-Bildsensoren. Außerdem hat das Unternehmen auch das LTE-Modem Snapdragon X16 vorgeführt, das Download-Raten von bis zu 1 GBit/s ermöglichen soll.
Die Smartphone-Chipmodelle tragen die Bezeichnungen Snapdragon 425, 435 und 625. Das Top-Modell ist dabei der Snapdragon 625, der wie zuvor nur der Snapdragon 820 mit 14 Nanometern Strukturbreite im FinFET-Verfahren gefertigt wird. Das bringt laut Qualcomm eine Energieersparnis von 35 Prozent gegenüber der Vorgängergeneration.
Der Chip besteht aus acht Kernen des Typs ARM Cortex-A53 mit bis zu 2,3 GHz. Das SoC enthält als Grafikeinheit einen Adreno 506 mit Vulkan-Support. Er unterstützt LPDDR3-RAM mit bis zu 933 MHz und Kameras mit bis zu 24 Megapixeln Auflösung sowie Video in 4K Ultra-HD. Anders als bisherige Snapdragons der 600er-Reihe ist er außerdem zu USB 3.0 kompatibel. Quick Charge 3.0 für schnelles Laden ist ebenfalls an Bord.
Das FinFET-Verfahren mit 14 Nanometern nutzt Qualcomm auch für ein anderes heute vorgestelltes Produkt, das LTE-Modem Snapdragon X16 für den Einsatz in Mobilgeräten wie Smartphones oder Tablets. Verwendung finden kann es aber auch in Autos, Drohnen oder Virtual-Reality-Headsets. Es ist laut Hersteller der erste kommerziell angekündigte LTE-Chip, der Glasfaser-ähnliche Übertragungsraten der Kategorie 16 über das LTE-Netz ermöglicht. Daten lassen sich damit mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 GBit/s herunterladen.
Im Downlink unterstützt das Snapdragon-X16-LTE-Modem hierzu vierfache Carrier Aggregation (Frequenzbündelung) mit bis zu 80 MHz Gesamtbandbreite (viermal 20 MHz) auf verschiedenen Frequenzbändern gleichzeitig. Das Kodierverfahren LTE 256-QAM (Quadrature Amplitude Modulation) ermöglicht die Übertragung einer größeren Datenmenge innerhalb des verfügbaren Spektrums. Im Uplink bietet es dank immerhin zweifacher Carrier Aggregation mit 40 MHz Gesamtbandbreite (zweimal 20 MHz) und dem Modulationsverfahren 64-QAM noch Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 150 MBit/s.
Um Download-Geschwindigkeiten von 1 GBit/s zu erzielen, muss das Snapdragon-X16-Modem kein größeres Spektrum als LTE-Cat-9-Geräte nutzen. Möglich macht dies 4×4-MIMO (Multiple Input Multiple Output), das den Empfang von Daten über vier Antennen erlaubt. Im Vergleich zu 2×2 MIMO vergrößert sich dadurch die Anzahl der zum Smartphone des Nutzers parallel übertragbaren Datenströme. Das X16 kann bei dreifacher Carrier Aggregation mit 60 MHz Gesamtbandbreite zehn Datenströme empfangen. 256-QAM erhöht den Durchsatz jedes Datenstroms von 6 auf 8 Bit. Erste Geräte mit den neuen Prozessoren sollen in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen.
Qualcomm stellt sein neues Smartphone-Chipmodell Snapdragon 625 auch in einem Video auf Youtube vor.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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