WhatsApp verzichtet bald dauerhaft auf Nutzungsgebühr
Werbung soll nach wie vor nicht angezeigt werden. Bisher war nur das erste Jahr der Nutzung kostenlos. Ab dem zweiten wurden in Deutschland 89 Cent verlangt. Unklar ist, ob Sparfüchse, die vom Rabatt auf Mehrjahresabos profitieren wollten, nun letzendlich die Dummen sind.
Die inzwischen zu Facebook gehörende Chat-Anwendung WhatsApp schafft die bislang ab dem zweiten Jahr der Nutzung verlangte Gebühr ab. Das hat das Unternehmen jetzt bekannt gegeben. Seit 2013 wurde sowohl für die Android-App als auch die iOS-Variante zwar kein Geld für den Download mehr verlangt, aber nach einem Jahr der Nutzung eine Jahresgebühr von 89 Cent. Das umgingen allerdings viele Nutzer, indem sie die App dann einfach entfernten und neu installierten. WhatsApp sanktionierte das Vorgehen nicht.
Unklar ist derzeit noch, ab wann die Verlängerung des Nutzungszeitraums tatsächlich kostenlos ist. Außerdem hat WhatsApp weder in seiner Ankündigung noch auf Nachfrage von ITespresso bislang eine Stellungnahme dazu abgegeben, wie es mit Nutzern umgehen wird, die Abos über drei oder fünf Jahre abgeschlossen haben. Die wurden in der Vergangenheit mit kleinen Rabatten beworben. Nun hätten diese Nutzer aber letzendlich für etwas bezahlt, was sie künftig sowieso umsonst bekommen.
Auf Werbung will WhatsApp auch künftig verzichten. Das legt nahe, dass die Einnahmen aus den gesammelten Nutzerdaten zu denen einer Analyse vom Oktober 2015 zufolge etwa Telefonnummern, Zeitpunkt, Anrufdauer und der genutzte Audio-Codec gehören, ansehnlich sind. Noch im Laufe dieses Jahres will WhatsApp zudem Firmen Möglichkeiten anbieten, über die App zu kommunizieren. Von ihnen soll dann auch Geld dafür verlangt werden.
So ist etwa vorstellbar, dass Unternehmen WhatsApp künftig für die Kontaktaufnahme zu ihrem Kundendienst oder für zusätzliche Services anbieten können. Dazu wird dann wohl auch eine Art Managementkonsole verfügbar sein. Ein Werbewerkzeug soll es aber auch dadurch nicht werden, sondern für Nutzer eine Hilfe, mit Firmen in Kontakt zu bleiben, “von denen sie hören wollen”.
Als Beispiele nennt WhatsApp den Austausch mit der Bank, wenn es Fragen zu einer Transaktion gibt, oder mit einer Fluggesellschaft bei der Verspätung eines Fluges. Diese Nachrichten bekommen derzeit Nutzer derzeit zwar schon anderswo – etwa als SMS oder Telefonanruf – aber WhatsApp will neue Tools entwicklen, die das über die eigene Plattform einfacher machen sowie dafür sorgen, dass es auch künftig weder Anzeigen noch Spam gibt.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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