Hausdurchsuchung bei mutmaßlichem Bitcoin-Miterfinder

Die Hausdurchsuchung in einem Vorort von Sydney hängt aber offenbar nicht direkt mit der Erfindung der Crypto-Währung zusammen. Der davon betroffene australische Technologieunternehmer und Akademiker steht möglicherweise – eventuell zusammen mit einem Amerikaner – hinter der virtuellen Person Satoshi Nakamoto. Sie gilt gemeinhin als Bitcoin-Erfinder.
Die australische Polizei hat in einem Vorort von Sydney das Haus einer Person durchsucht, die sich möglicherweise als Satoshi Nakamoto ausgibt und damit der seit Jahren geheimnisumwobene Bitcoin-Miterfinder wäre. Dessen wahre Identität soll durch E-Mails und Mitschriften von Verhören aufgedeckt worden sein, wie Gizmodo und Wired berichteten. Allerdings lassen sich die Dokumente nicht eindeutig verifizieren.
Die australische Polizei erklärt laut The Guardian zumindest, dass die aktuelle Hausdurchsuchung nicht im Zusammenhang mit der Bitcoin-Erfindung steht. Die Aktion sei eine Amtshilfe für die australische Steuerbehörde gewesen. Ein Zusammenhang mit den Berichten über die Identität des Betroffenen als Bitcoin-Erfinder oder Bitcoin-Miterfinder wird ausdrücklich dementiert.
Die britische Zeitung hat auch mit dem Besitzer des durchsuchten Hauses gesprochen. Demnach wohnten der Mieter und seine Frau dort seit November. Sie wollten aber Anfang Januar nach London umziehen. Zum Zeitpunkt der Polizeiaktion waren sie offenbar nicht im Haus.
Bislang ist die wahre Identität des Bitcoin-Erfinders, der unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto auftritt, unbekannt. Der nun hinter dem Pseudonym vermutete Australier ist in seinem Heimatland an mehreren Technologieunternehmen beteiligt. Dass er hinter der Crypto-Währung steckt, lassen von Gizmodo veröffentlichte Dokumente vermuten.
Dabei handelt es sich offenbar um die Mitschrift eines Verhörs durch die australische Steuerbehörde. Darin geht es zwar um Steuerfragen, werden aber auch die in seinem Besitz befindlichen Bitcoins ausführlich besprochen. Der Befragte sagt dazu unter anderem, er habe sein Bestes getan um zu verbergen, dass er seit 2009 “Bitcoins betreibe”, aber wohl demnächst die halbe Welt darüber Bescheid wissen werden. Der Site zufolge ist der zweite Bitcoin-Erfinder der 2013 verstorbene amerikanische Computerspezialist Dave Kleiman.
Unklar ist, was mit dem Wort betreiben genau “gemeint” ist. Während Gizmodo es als Beleg dafür auffasst, dass es sich um einen der Erfinder handelt, könnte auch lediglich gemeint sein, dass er seitdem Bitcoin-Mining betrieben hat. Gizmodo legt allerdings noch einige durchgesickerte E-Mails von Januar 2014 vor, die die Ansicht der Site untermauern sollen. Darin werden mit einem Anwalt unter anderem regulatorische Fragen im Zusammenhang mit Bitcoins in Australien diskutiert.