Amazon führt Expresslieferung mit neuer Lieferdrohne vor

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amazon-drohne (Bild: Amazon)

Diese ist in der Lage, Pakete in einem Umkreis von 24 Kilometern auszuliefern. In einem Video wird zudem erstmals die Beladung einer solchen Drohne gezeigt. Offenbar ist der Prototyp lediglich ein Modell aus einer kompletten “Familie von Amazon-Drohnen”.

Amazon hat einen weiteren Prototyp einer Lieferdrohne vorgeführt. In einem Video auf Youtube demonstriert der Konzern überdies zum ersten Mal die Beladung einer Drohne. Diese soll dann Pakete in weniger als 30 Minuten in einem Umkreis von etwa 24 Kilometern ausliefern können. Darüber hinaus soll sie durch neue Techniken Kollisionen mit Hindernissen in der Luft und am Boden vermeiden können. Ähnlich wie ein Hubschrauber startet sie vertikal, geht dann aber in einen flugzeugähnlichen Modus über.

Der im Video gezeigte Prototyp sei nur ein Modell aus einer ganzen “Drohnenfamilie” sein. “Es wird eine ganze Familie von Amazon-Drohnen geben, unterschiedliche Entwürfe für unterschiedliche Umgebungen”, sagt Jeremy Clarkson, ehemaliger Moderator des Automagazins Top Gear, der die Amazon-Drohne in dem Video vorstellt.

Pläne für einen drohnenbasierenden Lieferdienst hat Amazon erstmals Ende 2013 vorgestellt. Der Dienst namens Prime Air soll in wenigen Jahren verfügbar sein. Die erforderliche Technik entwickelt Amazon in den USA, Großbritannien und Israel. Im März bekam der Online-Händler eine vorläufige Genehmigung der US-Flugaufsicht Federal Aviation Administration (FAA) für Drohnentests. Seither darf das Unternehmen unbemannte Flugobjekte für Forschungs- und Entwicklungszwecke betreiben.

amazon-drohne (Bild: Amazon)
Amazon-Drohne (Bild: Amazon)

Für die Tests gelten jedoch mehrere Auflagen. So dürfen die Drohnen nur eine Flughöhe von bis zu 400 Fuß (123 Meter) erreichen und auch nur tagsüber bei guten Sichtbedingungen abheben. Sie müssen sich zudem stets in Sichtweite des Piloten aufhalten. Der benötigt indes ein aktuelles Gesundheitszeugnis und eine Privatpilotenlizenz.

Kurz darauf beschwerte sich Amazon über die seiner Ansicht nach zu strengen Regeln für Drohnentests. Der Prototyp, für den die Genehmigung erst nach mehr als sechs Monaten erteilt worden sei, sei mittlerweile veraltet. Die neuen fortgeschritteneren Konstruktionen könne Amazon zeitnah lediglich im Ausland ausprobieren. “Nirgendwo außerhalb der Vereinigten Staaten waren wir gezwungen, mehr als ein oder zwei Monate zu warten, um mit dem Testen zu beginnen”, sagte Paul Misener, bei Amazon als Vizepräsident für Global Public Policy zuständig, zu dem Zeitpunkt.

Das Interesse am kommerziellen Einsatz von Drohnen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Der in den USA ansässige Verband Association for Unmanned Vehicle Systems International schätzt, dass die Freigabe von Drohnen alleine in den Vereinigten Staaten innerhalb von drei Jahren mehr als 70.000 Jobs und einen Markt im Wert von 13,6 Milliarden Dollar generieren wird.

In Deutschland ist in erster Linie DHL bei der Erprobung von Drohnen zur Auslieferung von Paketen aktiv. Der Paketdienst hat etwa Ende 2013 in einem Projekt die Zustellung von Medikamenten erprobt. Außerdem wurde die Belieferung der Nordseeinsel Juist mittels Drohnen angegangen. Vorteil ist dabei, dass die von DHL Paketkopter genannte Drohne das Meer und nicht bewohntes Gebiet überfliegt.

Dagegen gibt es nämlich bereits vielfältigen Widerstand. Beispielsweise bietet das Projekt NoFlyZone eine Art Robinsonliste für Grundstücksbesitzer. Die Dedrone GmbH aus Kassel arbeitet dagegen mit einer im April erhaltenen Finanzspritze in Millionenhöhe daran, ihr Drohnenwarnsystem DroneTracker marktreif zu machen. Aufgeschlossener scheint man dagegen in Indien zu sein, wo in Mumbai vor über einem Jahr versuchsweise die Lieferung von Pizzen mittels Drohnen aufgenommen wurde.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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