Samsung verkauft in Deutschland keine Kameras mehr
Den Verkaufsstopp rechtfertigt der Konzern mit einer sinkenden Nachfrage nach Digitalkameras, Camcordern und Zubehör. Es sei jedoch eine rein lokale Entscheidung, die auf den Marktbedingungen hierzulande beruht. Zugleich halten sich jedoch Gerüchte über eine vollständige Einstellung der Kameraentwicklung bei den Koreanern.
Auf Nachfrage von Fachpublikationen hat Samsung bestätigt, dass es den Verkauf von Kameras in Deutschland einstellen wird. Der Konzern hob jedoch hervor, dass der Verkaufsstopp ausschließlich den deutschen Markt betrifft. Es sei eine lokale Entscheidung, die auf den Marktbedingungen beruht. Trotz allem halten sich Gerüchte, Samsung werde die Kameraentwicklung vollständig einstellen.
“In Deutschland beobachten wir seit längerer Zeit einen allmählichen Rückgang der Nachfrage nach Digitalkameras, Camcordern und entsprechendem Zubehör”, heißt es in einer Stellungnahme Samsungs, die Slashcam vorliegt. “Wir müssen uns den Anforderungen des Marktes anpassen und haben uns daher entschlossen, Verkauf und Marketing dieser Produkte schrittweise auslaufen zu lassen.”
Samsung zufolge sind im Foto- und Elektrofachhandel noch bestimmte Modelel auf Lager, die auch noch abverkauft werden sollen. Das Unternehmen versprocht unveränderte Serviceleistungen und will alle Reparaturen, Umtäusche und Rückerstattungen während der Garantiezeit wie gehabt durchführen. Preisaktionen zum Abverkauf der Lagerbestände sind bislang nicht feststellbar. Das Spitzenmodell Samsung NX1 mit 4K-Videomodus ist im Onlinehandel immer noch erst ab 1200 Euro zu haben.
Der DSLR-Enthusiasten-Blog EOSHD vermutet hinter der Entscheidung grundlegende Probleme des Kameramarktes. Ein spezielles Problem Samsungs sieht er zudem darin, in einem Land, das Leica, Zeiss und viele andere hervorbrachte, nicht als Premiumanbieter von Kameras bekannt zu sein. Während sich der Markt von Schnappschusskameras hin zu Spitzenmodellen verschoben habe, sei Samsung noch immer zu stark mit günstigen Kompaktkameras in Verbindung gebracht worden.
Denkbar sei immerhin, das sich Samsung tatsächlich nur aus bestimmten Ländern zurückzieht, in denen die Verkäufe besonders schwach ausfielen. In Asien sei das NX-System wohl besser angekommen, wodurch es für Samsung wirtschaftlicher sei, das Marketing auf die Länder dort zu konzentrieren.
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
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