ARM präsentiert energieeffiziente CPU Cortex-A35
Der 64-Bit-Prozessor soll unter anderem im Inneren der “nächsten Milliarde Smartphones” arbeiten. Als Nachfolger des Cortex-A7 erzielt er nahezu die Leistung des Cortex-A53, benötigt jedoch nur ein Viertel seines Platzes. Den Energiebedarf des A53 unterschreitet der Cortex-A35 pro Rechenkern um 33 Prozent.
Auf der hauseigenen Technikkonferenz TechCon hat ARM seinen jüngsten energieeffizienten Prozessor Cortex-A35 vorgeführt. Die 64-Bit-CPU ist Angaben des britischen Entwicklers zufolge der Erste in einer Reihe besonders stromsparender Prozessoren. Er ist für die “nächste Milliarde” Smartphones vorgesehen und soll auch Geräte in den Bereichen Internet der Dinge, Embedded Systems, Low-Power-Server, Smart-TVs und Settop-Boxen antreiben. Erste Produkte mit Cortex-A35-Chips erwartet ARM bis Ende 2016 auf dem Markt.
Wie AnandTech meldet, platziert ARM den Cortex-A35-Prozessor im Bereich “Ultra High Efficiency” für Geräte mit einem Energieverbrauch von knapp 125 Milliwatt pro Rechenkern. Damit handele es sich um den Nachfolger des Cortex-A7 respektive des Cortex-A5. Konkret bezifferte ARM den Verbrauch des im 28-Nanometer-Verfahren gefertigten Chips mit 90 Milliwatt pro Kern bei einer Taktrate von einem 1 GHz. Bei kleineren Strukturen von 14 oder 16 Nanometern erziele der Chip mutmaßlich ebenfalls 2 GHz.
Gegenüber dem Cortex-A7 soll der Cortex-A35 bei typischen 32-Bit-Arbeitslasten durchschnittlich 20 Prozent mehr Leistung und Energieeffizienz bieten. Im Vergleich zu dem gleichermaßen auf der ARMv8-A-Architektur basierenden Cortex-A53 hat ARM den Energiebedarf nach eigenen Angaben pro Kern um 33 Prozent verringert. Überdies soll er nur ein Viertel des Platzes des Cortex-A53 erfordern.
Laut ARM lässt sich der Cortex-A35 aber auch mit A72-, A57- und A53-Kernen in big.Little-Systemen kombinieren. AnandTech verweist zudem darauf, dass durch die Übernahme von Teilen der A53-Speicherarchitektur der Cortex-A35 seinen Vorgänger insbesondere bei Speicher-Benchmarks übertrumpft. Die Rechenleistung des A53 erreiche der A35 je nach Arbeitslast zu 80 bis 100 Prozent.
Das Unternehmen preist den Cortex-A35 aber auch als den 64-Bit-Applikationsprozessor mit den meisten Konfigurationsmöglichkeiten an. ARM-Partner können laut AnandTech nicht nur die Zahl der Prozessorkerne festlegen, sondern auch entscheiden, ob sie Funktionen wie die NEON-Pipeline implementieren oder welche Größe der Level-2-Cache haben soll.
In einer Pressemitteilung nennt ARM unter anderem den taiwanischen Chiphersteller MediaTek als Partner, welcher den neuen Chip lizenziert. “MediaTek hat den ARM-Cortex-A35-Prozessor wegen der Skalierbarkeit der ARMv8-A-Architektur ausgewählt, die es uns erlaubt, auch künftig effiziente und hoch integrierte 64-Bit-SoCs weltweit anzubieten”, wird Jeffrey Ju, Executive Vice President und Co-Chief Operating Officer bei MediaTek, in der Pressemeldung zitiert.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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