Patch-Day: Microsoft liefert Sicherheits-Updates für sämtliche Windows-Versionen

Im Oktober sind insgesamt sechs Aktualisierungen verfügbar. Drei davon sind als wichtig bewertet, da die damit zu schließenden Lücken Remotecodeausführung ermöglichen. Die restlichen Updates wurden mit dem Gefährdungsrisiko “hoch” versehen. Unter anderem erlauben sie Rechteerweiterung und eine Offenlegung von Informationen.
An seinem turnusmäßigen Patch-Dienstag im Oktober hat Microsoft insgesamt sechs Sicherheitsaktualisierungen freigegeben. Sie korrigieren Anfälligkeiten in Windows, Office, SharePoint Server, Internet Explorer sowie im mit Windows 10 neu eingeführten Browser Edge. Drei Updates werden hierbei als wichtig klassifiziert, da die damit behobenen schwerwiegenden Lücken Remotecodeausführung erlauben. Die restlichen drei sind mit dem Gefährdungsrisiko “hoch” versehen. Microsoft zufolge ermöglichen sie Rechteerweiterung, Offenlegung von Informationen sowie gleichermaßen das Ausführen von Schadcode aus der Ferne.
Der wohl wichtigste Patch MS15-106 behebt als kumulatives Sicherheitsupdate für den Internet Explorer gleich 14 Anfälligkeiten, darunter gefährliche Speicherfehlerlücken. Betroffen sind praktisch alle Versionen des Microsoft-Browsers – von IE7 unter Windows Vista und Server 2008 bis zu IE11 unter Windows 10.
Öffnet der Nutzer eine manipulierte Website, kann ein Angreifer dessen Benutzerrechte erlangen und Schadcode aus der Ferne ausführen. Die Serverversionen von Windows sind grundsätzlich ebenso verwundbar wie die Client-Varianten, aufgrund ihrer zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen bewertet Microsoft das Gefährdungsrisiko hier aber als “mittel”. Zudem können die Auswirkungen ihm zufolge für Benutzer mit Konten, die über weniger Systemrechte verfügen, geringer ausfallen als für Benutzer mit Administratorrechten.
Das ebenfalls wichtige Update MS15-109 betrifft gleichermaßen alle unterstützten Windows-Versionen. Es beseitigt eine Anfälligkeit in der Windows-Shell. Um die Lücke zur Remotecodeausführung auszunutzen, müssen Angreifer den Nutzer dazu verleiten, ein manipuliertes Symbolleistenobjekt in Windows zu öffnen oder speziell gestaltete Inhalte online zu betrachten. Das Update korrigiert laut Microsoft die Art, “wie Windows-Shell und Tableteingabebereich Objekte im Speicher verarbeiten”.
Das dritte wichtige Bulletin MS15-108 beseitigt Fehler in den Windows-Skriptmodulen VBScript und JScript. Die schwerwiegendsten können auch hier Remotecodeausführung erlauben, wenn der Anwender eine mit Schadcode versehene Website öffnet. Konkret betroffen sind VBScript 5.7 respektive JScript 5.7 unter Windows Vista und Server 2008 (auch Server-Core-Installtionen) sowie die Versionen 5.8 der Skriptmodule unter Windows Server 2008 R2 (nur Core-Installationen).
Die restlichen drei Updates beheben weniger gravierende Sicherheitsprobleme in Edge (MS15-107), Office (MS15-110) und Windows-Kernel (MS15-111). Neben den sechs Patches stellt Microsoft wie üblich auch eine aktualisierte Version seines “Windows-Tool zum Entfernen bösartiger Software” bereit. Das Programm erkennt und löscht eine Auswahl gängiger Malware, die sich im System eingenistet hat.
Anwender sollten vor allem die wichtigen Updates schnellstmöglich installieren, falls sie nicht ohnehin schon die automatische Aktualisierung unter Windows nutzen. Die Patches können direkt über die jeweiligen Bulletins oder Microsoft Update beziehungsweise Windows Update bezogen werden.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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