Bitkom: Fast jedes vierte Start-up denkt über Standortwechsel nach
Wie aus einer aktuellen Umfrage des Branchenverbandes hervorgeht, haben jedoch nur 2 Prozent von ihnen schon ganz konkrete Umzugspläne. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg erwägen besonders viele junge Unternehmen einen Standortwechsel. Bundesweit sind Berlin, Hamburg und München unter Start-up-Gründern am beliebtesten.
Berlin, Hamburg und München sind als Standorte bei Gründern besonders beliebt, die deutsche Start-up-Szene bleibt jedoch weiterhin in Bewegung: So denkt fast jedes vierte Start-up hierzulande (22 Prozent) darüber nach, seinen Standort in eine andere Stadt zu verlagern. Allerdings haben lediglich 2 Prozent schon ganz konkrete Planungen für einen Umzug, wohingegen 20 Prozent gegenwärtig nur Überlegungen anstellen.
Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Gründer sagen demgegenüber, dass ein Umzug für sie momentan kein Thema ist, während 12 Prozent so etwas sogar grundsätzlich ausschließen. Das alles geht aus einer Umfrage im Auftrag des High-Tech-Verbandes Bitkom unter über 200 Gründern von IT- und Internet-Start-ups hervor.
„Start-ups werden häufig aus persönlichen Gründen in der Nähe von Freunden und Familie gegründet. Wenn das Start-up wächst und beginnt sich erfolgreich am Markt zu etablieren, spielen Kriterien wie Zugang zu Investoren, qualifiziertem Personal, Kunden und Absatzmärkten eine größere Rolle – da hilft dann häufig nur ein Umzug“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp in einer Pressemitteilung.
Zwischen den Bundesländern gibt es dabei allerdings deutliche Unterschiede. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gibt es die größte Bereitschaft zu einem Standortwechsel. Mehr als jedes dritte Start-up (36 Prozent respektive 35 Prozent) denkt hier über einen Umzug nach.
In den Start-up-Metropolen ist der Umzugswunsch hingegen deutlich geringer. In München denken 16 Prozent der Start-ups über eine Verlagerung des Geschäfts in eine andere Stadt nach, in Berlin sind es 15 Prozent. Die Hamburger Gründer sind ihrer Stadt noch am treuesten – nur 8 Prozent tragen sich mit dem Gedanken, der Hansestadt den Rücken zu kehren. „Während Start-ups innerhalb von Deutschland häufig an einen Umzug in einer der großen Städte Berlin, München und Hamburg denken, steht bei den Start-ups in diesen Städten eher eine Verlagerung ins Ausland zur Debatte“, so Veltkamp weiter.
Größere Finanzierungsrunden seien insbesondere mit einem Standort in den USA immer noch deutlich einfacher als in Deutschland. „Wir müssen die Rahmenbedingungen für Investoren verbessern und mehr Wachstumskapital nach Deutschland holen“, fordert Veltkamp. Andernfalls bestehe nämlich die Gefahr, dass erfolgreiche und besonders schnell wachsende Start-ups Deutschland aus verständlichen Gründen den Rücken kehrten.