Telekom einigt sich mit Verdi bei Standortzusammenlegungen
Statt von lediglich 18 Standorten aus sollen die internen Mitarbeiter des Technischen Service künftig an 30 Standorten operieren. Für die hat die Gewerkschaft Verdi eine Zusage bis mindestens Ende 2021 erhalten. Gut 120 werden dennoch aufgegeben.
Die Deutsche Telekom und die Gewerkschaft Verdi haben sich bereits knapp zwei Wochen nach der Ankündigung zahlreicher Standortschließungen im Technischen Service des Konzerns auf einen Kompromiss geeinigt. Die Gewerkschaft teilt zwar mit, der beim Telekom-Technikservice (DTTS) “drohende Standortkahlschlag” habe “deutlich abgemildert” werden können, auf dem Papier hat sich jedoch das Unternehmen weitgehend mits einen Plänen durchgesetzt. Statt wie zunächst geplant an 18 sollen die internen Mitarbeiter nun an 30 Standorten zusammengefasst werden. Aktuell sind es noch rund 150.
Für die nun bestätigten Standorte erhält die Gewerkschaft aber immerhin die Zusage, dass diese bis mindestens 31. Dezember 2021 gesichert sind. Zu den weiteren Zugeständnissen des Unternehmens gehört, dass die Maßnahmen langsamer umgesetzt werden, als zunächst geplant: Statt schon Ende 2017 sollen sie nun erst Ende 2019 abgeschlossen werden. Außerdem konnten für die Betroffenen unter anderem Entgeltsicherungen, Mehrkostenerstattungen und Umzugshilfen, Altersteilzeitregelungen und Ersatzbeschäftigung in anderen Konzerneinheiten vereinbart werden.
“Trotz unterschiedlicher Auffassungen über die Notwendigkeit eines Standortkonzepts ist es gelungen, die nachteiligen Folgen für die Beschäftigten deutlich zu reduzieren. Dennoch hält ver.di das Standortkonzept für falsch”, teilte Lothar Schröder aus dem Verdi-Bundesvorstand in einer Pressemitteilung mit.
Bei der DTTS arbeiten in Deutschland rund 19.000 Personen. Die Zusammenlegung von bislang 153 auf künftig 30 Standorte betrifft Gewerkschaftsangaben zufolge direkt und indirekt bis zu 10.000 Mitarbeiter im Innendienst.
Gegenüber ITespresso begründete ein Telekom-Manager den Schritt heute mit der besseren Zusammenarbeit bei der Sammlung der Mitarbeiter an wenigen Standorten. Die Frage, ob dazu nicht die auch von der Telekom angebotenen technischen Möglichkeiten für moderne, standortübergreifende Zusammenarbeit genutzt werden könnten, beantwortete er ausweichend: Die würden parallel auch genutzt, in manchen Bereichen sei es aber eben einfach besser, vor Ort auf dem kleinen Dienstweg zusammenzuarbeiten. Ausdrücklich betonte er noch einmal, dass die Servicetechniker von der Maßnahme unberührt bleiben, sie betreffe ausschließlich Personen im Innendienst. Damit wollte er wohl indirekt darauf hinaus, dass Telekom-Kunden keine Serviceverschlechterung befürchten müssen.