Android Pay: Google beginnt mit der Einführung seines Bezahldienstes
Auf seiner Entwicklerkonferenz I/O 2015 hat Google gestern Abend in San Francisco seine im März angekündigte Bezahlplattform Android Pay näher vorgestellt. Verbraucher sollen damit in Ladengeschäften mit ihrem Smartphone bezahlen und Einkäufe über Mobilanwendungen begleichen können. Darüber hinaus will Google Android Pay als Basis für Drittanbieter-Apps, etwa von Banken, etablieren. Google Wallet, der bisherige Mobile-Payment-Versuch des Konzerns, wurde bei der Präsentation von Android Pay nicht mehr erwähnt.
Wie bereits Apple Pay wird auch Android Pay die Verbindung zwischen Smartphone und Kassensystem über die die Nahfunktechnik NFC herstellen. Zum Auftakt wird sich Android Pay in rund 700.000 Restaurants und Geschäften in den USA nutzen lassen. Außerdem wird der Bezahldienst in Apps, unter anderem die von Groupon und Uber integriert.
Mastercard, Visa, Discover und American Express unterstützen Android Pay, so dass sich deren Karten nutzen lassen. Die neue Bezahlplattform wird auch Teil von Googles kommendem Mobilbetriebssystem Android M sein, das ebenfalls gestern in San Francisco vorgestellt wurde und noch dieses Jahr verteilt werden soll.
Zwar gab es schon in den vergangenen Jahren einige mobile Bezahlangebote, doch in den Markt kam erst mit dem Einstieg von Apple im vergangenen Herbst richtig Bewegung. Mit Apple Pay können Besitzern eines iPhone 6 oder iPhone 6 Plus sowie einer Apple Watch Kreditkartenzahlungen durchführen. Binnen weniger als 72 Stunden nach dem Start wurden eine Million Kreditkarten über den Service genutzt.
Android Pay könnte von dem Interesse profitieren und sich aufgrund der großen Nutzerbasis von Android als zweites Bezahlsystem für Smartphone-Nutzer etablieren. Mehr als drei Viertel aller Smartphones weltweit laufen mit Googles Mobilbetriebssystem, Apples iOS kommt laut IDC auf einen Marktanteil von 18 Prozent. Auf beide zusammen entfallen rund 96 Prozent des Marktes.
Apple und Google müssen sich im Markt für mobile Bezahlungen auch weiterer Konkurrenten erwehren, die ähnliche Dienste anbieten. Samsung beispielsweise führte mit dem Galaxy S6 und S6 Edge seinen eigenen Service Samsung Pay ein. Und PayPal, das sich noch dieses Jahr von Ebay lösen wird, hat im März angekündigt, die mobile Geldbörse Paydiant zu übernehmen und ist damit mittelfristig als Anbieter ebenfalls in Betracht zu ziehen.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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