AMD gibt das Geschäft mit Microservern auf

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AMD (Bild: AMD)

AMD hat aufgrund eines Umsatzeinbruchs und steigender Verluste angekündigt, das Geschäft mit den als Microservern bezeichneten Server-Systemen mit sofortiger Wirkung aufzugeben. Das Unternehmen war in diesem Markt seit der Übernahme von SeaMicro 2012 für 334 Millionen Dollar aktiv.

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Ein SeaMicro-Chassis (Bild: ZDNet.com)

Bei Microservern handelt es sich um stromsparende und daher auch mit großer Dichte in Server-Racks nutzbare Servern, die anfänglich primär auf ARM-basierende Prozessoren setzten. Sie sollten wenig anspruchsvollen, aber in großer Zahl anfallenden Aufgaben im Rechenzentrum dienen – beispielsweise Webhosting.

Die anfänglichen Erfolge von Microserver-Pionieren wie SeaMicro und Calxeda brachten auch Intel dazu, energieeffizientere Prozessoren für das Rechenzentrum zu entwicklen. Calxeda, das zu seinen besten Zeiten mit mindestens sieben Hardwareherstellern zusammenarbeitete – darunter HP – hat seine Geschäftstätigkeit jedoch bereits Ende 2013 eingestellt.

Im Jahresvergleich brach AMDs Umsatz um rund 25 Prozent auf 1,03 Milliarden Dollar ein. Der schwache PC-Markt musste einen Verlust von 180 Millionen Dollar hinnehmen. Insbesondere die Sparte für Grafikchips und Prozessoren für PCs war stark von Verlusten betroffen (75 Millionen Dollar).

Im Gegensatz zu Intel konnte AMD den rückläufigen PC-Markt nicht durch andere Sparten abfedern: Im Bereich Enterprise, Embedded und Semi-Custom sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 7 Prozent auf 498 Millionen Dollar. Außerdem belasten hohe Kosten für Forschung und Entwicklung sowie geringere Einnahmen bei Spielekonsolen das Resultat. Zwar kann AMD hier Microsoft, Sony und Nintendo als Kunden vorweisen, allerdings schmälern Verluste mit der Server-CPU Opteron den operativen Gewinn der Sparte im Vergleich zum Vorjahr um 40 Millionen auf 45 Millionen Dollar.

amd-folie-seamicro (Bild: AMD)
AMD steigt mit sofortiger Wirkung aus dem Bereich für Microserver aus. Den Geschäftsbereich hatte AMD 2012 für über 330 Millionen Dollar übernommen (Bild: AMD).

AMD-CEO Lisa Su gibt sich dennoch optimistisch: “Großartige Produkte herzustellen, Kunden enger zu binden und unser Geschäftsmodell zu vereinfachen ist und bleibt die richtige langfristige Strategie, um AMD zu stärken und unsere finanzielle Performance zu verbessern. Vor dem Hintergrund eines schwierigen PC-Markts konzentrieren wir uns darauf, kurzfristig unsere Ergebnisse zu verbessern und ein stärkeres zweites Halbjahr abzuliefern.”

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de und Florian Kalenda, ZDNet.de]

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