Android: Zurücksetzen auf Werkszustand löscht persönliche Daten nicht restlos

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Android Security (Bild: ZDNet.com)

Die Sicherheitsfirma Avast hat eine Studie erstellt, die die Effektivität der in Android integrierten Funktion zur Datenlöschung in Frage stellt. Demnach habe das Unternehmen unzählige persönliche Daten auf gebrauchten Smartphones gefunden. Diese wurden vor dem Verkauf auf den Werkszustand zurückgesetzt. Für die Wiederherstellung der Daten setzten sie ein frei erhältliches Forensik-Tool ein.

Android Security (Bild: ZDNet.com)

“Die Nutzer waren der Meinung, sie würden alles löschen und die Werkseinstellungen wiederherstellen”, sagte Jude McColgan, President der Mobile Division von Avast. Allerdings bereinige das Zurücksetzen lediglich “die Applikationsschicht”. Was für Konsequenzen die Speicherung der persönlichen Daten auf einem Smartphone nach sich ziehen könne, sei einem Großteil der Nutzer nicht bewusst.

Insgesamt 20 auf Ebay gekaufte, gebrauchte Smartphones hat Avast für die Studie untersucht. Wie die Firma mitteilt, würden im Online-Auktionshaus regelmäßig rund 80.000 Gebrauchtgeräte angeboten. Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens konnten über 40.000 Fotos, darunter 250 Nacktbilder eines Nutzers, 750 E-Mails und Textnachrichten sowie 250 Visitenkarten auslesen. Von vier Smartphones konnten sie zudem die Vorbesitzer ermitteln.

“Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, als seien die Handys gründlich gelöscht worden, konnten wir schnell eine Menge vertraulicher Daten finden. In den meisten Fällen haben wir auf die Low-Level-Analyse zurückgegriffen, die uns geholfen hat, SMS- und Chat-Nachrichten zugänglich zu machen”, schreiben die Avast-Forscher Jaromir Horejsi und David Fiser in der Studie.

Die Untersuchungen dienen allerdings auch als Werbung für Avasts kostenlose Software für Android, die persönliche Daten gründlicher entfernen soll, als dis offenbar durch das Zurücksetzen auf den Werkszustand geschieht. Nach Unternehmensangaben seien die Lösungen anderer Anbieter nicht immer eine Alternative zu den in Googles Mobilbetriebssystem eingebauten Funktionen. “Auf einem Smartphone war sogar die Sicherheitssoftware eines Mitbewerbers installiert, was dem Vorbesitzer unglücklicherweise nicht geholfen hat, da das Gerät mehr Daten preisgab als jedes andere Telefon, das wir untersucht haben.” Allerdings teilte Avast nicht mit, um welchen Anbieter beziehungsweise welche Software es sich handelt.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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