Android L: Das bringt die nächste Android-Version

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Android Logo (Bild: Google)

Auf seiner Entwicklermesse Google I/O hat der Konzern unter anderem auch das nächste große Release, vorerst als Android L bezeichnete Version seines Mobilbetriebssystems vorgestellt. Mit ihr eine neue Benutzeroberfläche eingeführt, die künftig auch für die Google-Webanwendungen zum Einsatz kommen soll. Außerdem soll der bereits vorher angedeutete Wechsel von Dalvik-VM auf die Android-Runtime-Umgebung (ART) die Leistung von Apps verdoppeln.

Das Material Design von Android L erlaubt es Entwicklern, verschiedene Elemente ihrer Apps durch Schatten räumlich hervorzuheben (Bild: Google).
Das Material Design von Android L erlaubt es Entwicklern, verschiedene Elemente ihrer Apps durch Schatten räumlich hervorzuheben (Bild: Google).

Ein erster Prototyp von ART ist bereits in Android 4.4 KitKat enthalten – ab Werk ist er aber nicht aktiviert. Anfänglich verursachte er noch Kompatibilitätsprobleme, die jetzt aber behoben sein sollen. Laut Dave Burke, Director of Engineering für Android, versicherte zudem, dass Entwickler keine Änderungen an ihren Apps durchführen müssen, um von der Performance-Steigerung zu profitieren.

ART und Dalvik sind beides virtuelle Maschinen, also eine Software-Ebene, die im Prinzip ein eigener Computer ist, der wiederum die Anwendungen ausführt. Die Abschirmung der Software erlaubt es, Android-Apps zu schreiben, die auf unterschiedlichen Chip-Architekturen laufen.

ART funktioniert allerdings auch mit 64-Bit-Chips. Die Laufzeitumgebung unterstützt sowohl die 64-Bit-ARMv8-Architektur als auch die 64-Bit-Architektur von Intel und AMD und sogar MIPS64 des Chip-Entwicklers MIPS. Apple hat mit iOS den Umstieg auf 64-Bit bereits vollzogen, wodurch es Zugriff auf neue Beschleunigungsfunktionen und mehr als 4 GByte RAM hat. Android ist nun bereit, nachzuziehen.

Die neue Oberfläche für Webapps und Android nennt Google Material Design. “Oberflächen und Schatten bilden eine physische Struktur, die erklärt, was berührt und was verschoben werden kann. Inhalte stehen im Mittelpunkt und nutzen Prinzipien des modernen Print-Designs”, schreibt Google-Designer Nicholas Jitkoff im Google Developers Blog.

Jitkoff zufolge können Entwickler eigene Farbschemata für ihre Apps erstellen. Zudem ließen sich mit Material Design durch Schatten einzelne Elemente der Oberfläche räumlich hervorheben. Neu sind auch Elemente, deren Größe dynamisch angepasst wird, größere weiße Flächen zwischen den Elementen. Auch zusätzliche Animationen wir des geben, beispielsweise beim Wechsel zwischen Anzeigen oder als Touch-Feedback. Google zeigt weitere Details auch in einem Video.

An Webentwickler richtet sich das User-Interface-Toolkit Polymer. Sie können damit “Material Design” in ihre Apps integrieren. Polymer unterstützt laut Google die aktuellen Versionen aller “wichtigen” Browser. “Wir wollten eine einheitliche Optik für Mobile, Desktop und darüber hinaus, etwas klares, einfaches, das die Menschen intuitiv verstehen”, sagte Matias Duarte, Vizepräsident für Design bei Google. Duarte zufolge soll das Material Design schon im Sommer in Googles eigene Apps und Dienste einfließen.

Die nächste Android-Version wird zudem einen Energiesparmodus enthalten, der sich an Nutzer richtet, die über einen längeren Zeitraum nicht in Reichweite eines Ladegeräts sein werden. Zudem führt Google einen “Bitte nicht stören”-Modus ein und stellt Entwicklern Tools zur Verfügung, mit denen sie den Stromverbrauch ihrer Anwendungen senken können. Der Sperrbildschirm soll künftig weitere Informationen über verpasste Nachrichten oder anstehenden Termine anzeigen.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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